Auftakt zur Handball-EMSchweiz bleibt im Weltrekordspiel chancenlos
Die Schweizer kassieren gegen Deutschland eine Klatsche. Ihnen gelingt vor über 53’000 Zuschauerinnen und Zuschauern gar nichts, und sie verlieren gleich 14:27.
Nach 51 Minuten standen die allermeisten in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena. Auf den Rängen gab es Standing Ovations und «Andy Wolff»-Rufe. Der deutsche Torhüter hatte gerade das Eröffnungsspiel vor Weltrekordkulisse im Alleingang entschieden. Er hielt fast 60 Prozent der Bälle, die auf sein Tor kamen – eine Weltklassequote. Die Schweiz unterlag im Spiel der Superlative vor 53’586 Zuschauerinnen und Zuschauern gleich 14:27. Mit anderen Worten: Sie war chancenlos. Dabei hatten sich die Schweizer viel vorgenommen, gar von einer Qualifikation für die Hauptrunde gesprochen, diese dürfte nach diesem Auftritt bereits vom Tisch sein.
Es ging schon schwierig los. Im ersten Angriff kassierten die Schweizer das erste Gegentor. Juri Knorr, der Nachfolger von Andy Schmid bei den Rhein-Neckar-Löwen, traf. Die Schweiz hingegen brauchte über drei Minuten, um darauf zu reagieren. Im Handball eine Ewigkeit.
Natürlich war es Schmid, der ausglich. Er versuchte das Spiel in der Startphase an sich zu reissen. Doch es war nicht die Partie des besten Schweizer Handballers der Geschichte. Er versuchte offensichtlich, das Rad der Zeit zurückzudrehen, doch es gelang nicht. Er scheiterte genauso wie seine jungen Kollegen zu oft am deutschen Torhüter Wolff.
Lange torlose Phasen der Schweiz
Nach dem 2:2 durch Schmid erzielte die Schweiz in zwölf Minuten nur noch ein einziges Tor. Deutschland zog vom 3:2 auf 9:3 davon. Das Spiel war bereits zur Pause entschieden. Markus Baur, einst Weltmeister mit Deutschland bei einer Heim-WM und heute ZDF-Experte, meinte in seinem Pausenfazit: «Für ein Eröffnungsspiel perfekt.»
Nach der Pause ging es im gleichen Stil weiter. In der 47. Minute führten die Deutschen zum ersten Mal mit zehn Toren Vorsprung. Drei Minuten später waren es zwölf. Bei den Schweizern ging gar nichts. Nationaltrainer Michael Suter wechselte sein Personal komplett durch, schickte immer wieder andere Formationen aufs Feld, aber keine funktionierte.
Ausser Torhüter Nikola Portner kam keiner auf sein bestes Niveau. Doch sein Gegenüber war eben noch besser. Zu allem Übel erlitt Portner kurz vor Schluss bei einer Abwehraktion noch eine Fussverletzung.
Jetzt wartet der Rekordweltmeister
Am Sonntag um 18 Uhr geht es für die Schweizer weiter – und die Aufgabe wird kaum einfacher werden. Gegner in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin ist dann Rekordweltmeister Frankreich, der zum Auftakt Nordmazedonien 39:29 besiegte. Am Dienstag folgt zum Abschluss der Gruppenphase das Spiel gegen Nordmazedonien, wieder in Berlin, wieder um 18 Uhr.
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