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Verrückter Formel-1-GP in Monza
Und plötzlich liegt der Red Bull auf dem Mercedes

Spektakulärer Crash mit Folgen: Max Verstappen fliegt auf Lewis Hamilton und beide aus dem Rennen.
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Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse in Monza, stürmen die Mechaniker von Red Bull mit frischen Pneus aus ihrer Box – doch es ist ein Bluff. Sie wollen nur Daniel Ricciardo, den nach einem Blitzstart überraschend führenden Fahrer von McLaren, zu einem Stopp bewegen. Die Täuschung gelingt, der Australier kommt in Runde 22 zum Reifenwechsel, während Verstappen, der Fahrer von Red Bull, noch eine Runde draussen bleibt und versucht, mit einer schnellen Zeit am 32-Jährigen vorbeizukommen.

Vielleicht ist nach diesem Manöver ausgleichende Gerechtigkeit, was dann passiert: Der Niederländer fährt in die Boxengasse im Wissen darum, dass dort die weltbeste Crew im Räderwechseln für ihn bereitsteht. Doch was folgt, hätte sich der WM-Leader kaum vorstellen können. Es klemmt, und wie! Statt unter 2 Sekunden wie auch schon, dauert es ewiglange 11,1 Sekunden, bis die neuen Räder montiert sind.

Zweimal geraten sie in der Schikane aneinander

Dieser Zeitverlust führt zur Situation, dass Verstappen kurz später genau dann angebraust kommt, als Lewis Hamilton nach seinem Boxenstopp auf die Strecke zurückkehrt, der Titelverteidiger, der nur als Vierter losgefahren ist. Nebeneinander rasen sie Richtung erste Schikane. Verstappen hat dem siebenfachen Weltmeister schon in der ersten Runde in einer Schikane keinen Platz gelassen, worauf dieser die Abkürzung nehmen musste und über die Bodenwellen holperte. Nun ist es Hamilton, der dem 23-Jährigen nicht allzu viel Marge einräumen will, Verstappen aber gibt nicht nach, ganz seinem Charakter entsprechend, die Autos verhaken sich ineinander, und es kommt zum Bild dieses Rennens: ein Red Bull, auf die Hörner genommen vom Mercedes. «Das hast du davon, wenn du keinen Platz lässt», funkt Verstappen, während er aus seinem halb in der Luft hängenden Auto steigt und dabei noch Gleichgewichtssinn beweisen muss, weil darunter einer wie wild versucht, irgendwie rückwärts wieder aus dem Kiesbett zu kommen.

Es gelingt nicht, auch Hamilton steigt aus, es ist das Aus der beiden Titelanwärter. Und der Weg ist frei für andere, allen voran für die Piloten von McLaren. Daniel Ricciardo und Lando Norris, die schon das ganze Wochenende über enorm schnell unterwegs waren auf dem Hochgeschwindigkeitskurs, feiern den ersten Doppelsieg für die Briten seit Kanada 2010, als ein gewisser Lewis Hamilton vor Jenson Button gewann. Das gehört gebührend gefeiert. Ricciardo, für den es der achte Triumph ist nach sieben Siegen mit Red Bull, tut das mit dem sogenannten Shoey, einem gewöhnungsbedürftigen Brauch. Er sitzt also nach der Siegerzeremonie auf dem Podest, zieht seinen rechten Schuh aus, Zak Brown, der Chef bei McLaren, füllt ihn mit Champagner, Ricciardo trinkt ihn aus. Dann ist Norris, der 21-jährige Brite, an der Reihe. Er gibt sich mutig, doch dann bewegen ihn Geschmack und Vorstellung doch zum Ausspucken der Brühe. Auch Brown sieht bei seinem Versuch nicht viel entspannter aus. Doch was macht man nicht alles in einem solchen, fast schon sporthistorischen Moment.

Überraschend ist auch, wer sich auf Rang 3 wiederfindet: Valtteri Bottas. Nicht, dass es eine Neuigkeit wäre für den Mercedes-Fahrer, auf dem Podest zu stehen, sondern weil er wegen eines Motorwechsels von ganz hinten losfahren und sich durch das ganze Feld nach vorne pflügen musste. So lacht am Ende wenigstens einer aus dem Weltmeisterteam.

Giovinazzi übermotiviert

Einen wunderbaren Tag dürfte sich auch Antonio Giovinazzi ausgemalt haben, der einzige Fahrer im Feld, der den Grand Prix von Italien als Heimrennen bezeichnen darf. Als Siebter fährt der Pilot des Schweizer Teams Alfa Romeo los, erwischt einen glänzenden Start, überholt Carlos Sainz im Auto des grossen Partners Ferrari und ist gar an dessen Teamkollege Charles Leclerc dran. Doch der Italiener scheint übermotiviert, gerät noch in Runde 1 in einer Schikane von der Strecke, schlittert zurück auf die Piste, wo Sainz nicht mehr ausweichen kann und den Alfa Romeo dreht.

Giovinazzi, der noch nicht weiss, ob er im kommenden Jahr an der Seite des neu verpflichteten Bottas im Zürcher Oberland bleiben darf, fährt hinterher mit neuem Frontflügel starke Zeiten. Er bleibt aber als 13. ohne Punkte – wie überhaupt sein Team, weil Robert Kubica, der den positiv auf Corona getesteten Kimi Räikkönen zum zweiten Mal ersetzt, 14. wird.

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