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Formel 1: GP in Zandvoort
Wenn selbst der Teamkollege gegen Lewis Hamilton fährt

Der schönste Sieg seiner Karriere: Max Verstappen nach dem Triumph am ersten Heim-Grand-Prix in Zandvoort.
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Es ist ein letzter Versuch von Lewis Hamilton. Ein reichlich verzweifelter, wie sich bald herausstellt. In der 40. von 72 Runden also kommt der siebenfache Weltmeister noch einmal an die Box, überrascht das Team von Red Bull um Herausforderer Max Verstappen damit. Oder versucht es zumindest. Mit frischen Reifen und entsprechend schnellen Runden will er den Niederländer übertölpeln – und gerät dabei selbst in die Bredouille.

In die überrundete Mittelfeldgruppe mit Lance Stroll, George Russell und Daniel Ricciardo verschlägt es den Briten nach dem Reifenwechsel – es ist nicht das Umfeld, in dem schnelle Zeiten besonders einfach gefahren werden könnten. Als sich Hamilton endlich vorbeigemüht hat an dem Aston Martin, dem Williams und dem McLaren, hat Verstappen längst auch neue Pneus geholt und die Führung locker verteidigt.

Genervter Hamilton – aufmüpfiger Bottas

Entsprechend genervt ist Hamilton am Funk: «Warum holt ihr mich herein, wenn ich dann in dieser Gruppe wieder herauskomme?» Es ist nicht die einzige Entscheidung der erfolgsverwöhnten Dauerweltmeister von Mercedes, die ihren Starfahrer erzürnt. Sie haben ihm die gelben, mittelweichen Reifen mit auf den Weg gegeben, während sich sein Herausforderer mit der weissen, härtesten Mischung auf die letzten 32 Runden macht. Diese meistern die Herausforderung auf dieser kurvenreichen Strecke in der Dünenlandschaft von Zandvoort bravourös. Die gelben aber bauen schnell ab.

Hamilton beschwert sich fast minütlich darüber. Letztlich wechselt er diese noch einmal. Allerdings nicht, weil er es nicht ins Ziel geschafft hätte damit. Sondern weil sich sein sonst so braver Teamkollege Valtteri Bottas für einmal ziemlich aufmüpfig gibt. Drei Runden vor Schluss wird der Finne vom Mercedes-Team an die Box geholt, um einen neuen Reifensatz abzuholen. Das tun Fahrer meist dann so kurz vor dem Ende, um sich noch die schnellste Rennrunde und den Zusatzpunkt zu sichern. Doch diesen hat zu dieser Zeit Hamilton inne, der im Kampf um den WM-Titel auf jeden Punkt angewiesen ist.

Also wird Bottas angewiesen, doch bitte keine schnellste Runde zu fahren. «Warum bin ich dann hereingekommen?», fragt der 32-Jährige – und erhält die Antwort, es sei nur ein Sicherheitsstopp gewesen. Doch Bottas pfeift auf die Aufforderung seines Teams, das er Ende Saison wohl verlassen muss, um George Russell Platz zu machen. Er fährt so schnell wie keiner vor ihm und zwingt Hamilton zwei Runden vor Schluss auch noch einmal an die Box. In der allerletzten Runde schnappt sich dieser den Zusatzpunkt doch noch. Bottas sagt hinterher: «Ich wollte gar nicht die schnellste Runde fahren, das ist nur so passiert.» Das Lächeln im Gesicht des ruhigen Nordländers war selten so breit.

Derweil ist die orange Masse auf den Tribünen, die den ersten Grand Prix der Niederlande seit 36 Jahren erlebt, längst am Toben. Max Verstappen hat die Ziellinie als Sieger überquert. «Wow …», ist das Einzige, was dem 23-Jährigen im ersten Moment in den Sinn kommt, als er ins Mikrofon spricht und kaum zu hören ist, weil ihm die 75’000 Fans derart frenetisch zujubeln. «Wie ihr hören könnt, ist es unglaublich. Die Erwartungen in mich waren so hoch, es war nicht einfach, diese zu erfüllen.» Verstappen und Red Bull aber taten das souverän und konterten jeden taktischen Versuch von Mercedes.

Mit seinem 17. Sieg zieht Verstappen auch in der WM wieder an Hamilton vorbei. Drei Punkte Vorsprung nimmt er mit nach Monza, wo am kommenden Sonntag der nächste Grand Prix ansteht.

Das Pech des Antonio Giovinazzi

Auf Wiedergutmachung wird dann bei seinem Heim-Grand-Prix Antonio Giovinazzi aus sein. Der italienische Fahrer des Schweizer Teams Alfa Romeo fährt in Zandvoort als Siebter los – und büsst kurz nach dem Start gleich drei Positionen ein, weil er erst wegen Carlos Sainz im Ferrari abbremsen muss und dann auch noch wegen Fernando Alonso im Alpine.

Es wird auch später nicht das Rennen des 27-Jährigen, der noch um einen Verbleib beim Schweizer Rennstall kämpft. Nach einem Reifenschaden fällt er noch weiter zurück und kommt als 14. ins Ziel. Teamkollege Robert Kubica, der nach fast zwei Jahren sein Comeback gibt in der Formel 1, weil er den positiv auf Corona getesteten Kimi Räikkönen ersetzt, holt Rang 17.

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