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Grünes Licht für «Talevo»

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Weitere Eindrücke des Vorhabens.
So soll es dereinst östlich des Bahnhofs Thalwil aussehen.
Auf dem Areal soll Arbeits- und Wohnraum entstehen...
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Das Zentrumsprojekt der SBB ist einen Schritt weiter. Wie der Thalwiler Gemeinderat mitteilt, hat er den privaten Gestaltungsplan zuhanden der Gemeindeversammlung verabschiedet. Diese wird 2020 über das Geschäft abstimmen. Entstehen soll auf dem heutigen Parkplatzareal seeseits des Bahnhofs Thalwil und im ehemaligen Güterschuppen eine Überbauung mit Verkaufs-, Büro und Wohnfläche.

Kritik ernst genommen

«Aus Sicht des Gemeinderates erfüllt der nun vorliegende private Gestaltungsplan die vielschichtigen städtebaulichen und planungsrechtlichen Anforderungen», sagt Richard Gautschi (parteilos), Gemeinderat Planen und Bauen. Dies war jedoch nicht von Anfang an der Fall. Mit Bekanntwerden des Grossprojekts der SBB Ende 2018 wurden kritische Stimmen seitens der Parteien und Anwohner laut. Die Folge waren zahlreiche Einwendungen zum Gestaltungsplan. «Anfangs schienen die SBB die vom Gemeinderat geforderten Anforderungen nicht sonderlich ernst zu nehmen», sagt Gautschi. Mit den zahlreichen und wertvollen Einwendungen seitens der Bevölkerung und der Parteien sei der SBB bewusst geworden, dass sie nachbessern müssen wenn der Gestaltungsplan an der Gemeindeversammlung eine Chance haben soll.

Weniger massive Gebäude

Die Anwohner bemängelten in erster Linie die fehlende Einordnung der neuen Gebäude in ihr bauliches Umfeld. Zu wuchtig und zu hoch seien die bis zu 25 Meter hohen Gebäude in Bezug zu den seeseits der Bahnhofstrasse liegenden Häusern. Ähnlich sah dies die SVP, welche das Bauvorhaben als zu dominant und erdrückend für das Quartier erachtete. Dieser Meinung waren auch die anderen Parteien. Lediglich SP und die Grünen waren bereit die hohen Häuser in Kauf zu nehmen, wenn dafür der Abstand zwischen den Gebäuden von 10 auf 12 Meter vergrössert werde, um mehr Durchsicht zu bieten. Die Einwendungen bewirkten, dass die maximale Gebäudehöhe nur noch 24 Meter betragen wird. «Zudem erhält das Attikageschoss einen Rücksprung von 3,5 Meter, so dass die Gebäude weniger massiv erscheinen», sagt Gautschi. Ebenso wurde die Baumasse um rund 2500 Kubikmeter reduziert. Auch der Abstand zwischen den Gebäuden werde vergrössert.

In Bezug auf den Wohnraum konnten die Kritiker, welche mindestens ein Drittel der Wohnfläche als preisgünstig forderten, ebenfalls etwas bewirken. «Die Flächen der Wohnungen werden teilweise reglementiert», sagt Gautschi. Statt grosse Wohnungen sollen einfache Wohneinheiten für Kleinhaushalte realisiert werden, die sich im genossenschaftlichen Flächenbereich befinden, so wie das die Thalwiler Bauordnung vorsieht.

Auf Unverständnis stiess auch der ursprüngliche Wunsch der SBB, dass die Gemeinde die Hälfte der Kosten der Verlängerung der Passerelle Nord, welche derzeit die Gotthardstrasse mit den beiden Bahnperrons verbindet, übernehmen sollte. «Die SBB haben jedoch eingesehen, dass ein grosser Mehrwert für die Mieter ihrer Überbauung und die Bahnkunden entsteht, wenn die Passerelle dank der Verlängerung bis auf die andere Seite der Gleise reicht», sagt Gautschi. Daher habe die SBB zugestimmt die gesamten Kosten für den Neubau der Passerelle zu übernehmen.

Projekt für die Umgebung

Während die Grünen den Wegfall der bisheringen Parkplätze begrüssten, war dies anderen Parteien ein Dorn im Auge. Ihrer Forderung sind die SBB teilweise nachgekommen und erstellt zusätzliche zehn Parkplätze in der Tiefgarage, in der neu 60 Parkplätze angeboten werden sollen. Zudem soll Ersatz für die wegfallenden P+R-Parkplätze in der näheren Umgebung angeboten werden. Auch die Veloabstellplätze werden die SBB von 50 auf mindestens 150 erweitern.

Doch zum privaten Gestaltungsplan zählen nicht nur die rechtsverbindlichen Vorschriften und der Situationsplan. Einen weiteren Bestandteil bildet der städtbauliche Vertrag zwischen der SBB und der Gemeinde Thalwil. Darin haben beide Parteien gemeinsame Rahmenbedingungen für die weitere Zentrumsentwicklung rund um das Bahnhofsareal vereinbart. «In einem gemeinsamen Projekt werden die Gemeinde und die SBB die Umgebungsgestaltung in Angriff nehmen», sagt Gautschi. Dies beinhalte die Bahhofstrasse zu bepflanzen, Parkplätze zu erstellen und eine attraktive Verbindung vom Bahnhofsgebäude zum Parkweg, der zur Schiffstation führt, zu schaffen.