Frauenstreik in BaselGrünen-Nationalrätin Sibel Arslan von Polizei abgeführt
In Basel kommt es am Frauenstreik zu einer Auseinandersetzung zwischen der Polizei und Demonstrantinnen. Auch eine Nationalrätin wird von den Polizisten mitgenommen.
Ein Jahr nach dem historischen Frauenstreik haben am Sonntag in zahlreichen Schweizer Städten Kundgebungen stattgefunden. Hunderte von Frauen demonstrierten in Zürich, Bern, Basel, Lausanne und Bellinzona. In Zürich und Basel kam es zu Besetzungen.
In Basel blockierten kurz vor 15.30 Uhr etwa rund 500 Frauen die Mittlere Brücke, um dort zu demonstrieren und zu tanzen.
Die Polizei war mit einem grösseren Aufgebot vor Ort. Zweimal forderten die Demonstrantinnen die Polizisten auf, von der Mittleren Brücke «abzuhauen». Der Demonstrationszug bewegte sich dann zum Universitätsspital, um dem Pflegepersonal «solidarische und kämpferische Grüsse» zu senden.
«Ich wollte vermitteln»
Um etwa 16.45 Uhr sperrte die Polizei die Johanniterbrücke ab und kontrollierte gegen Abend nach eigenen Angaben rund 300 Personen der unbewilligten Kundgebung. Das Basler Newsportal «Bajour» schreibt, dass die Beamten auch einige Demonstrantinnen abführten.
Wie ein Video auf Twitter zeigt, auch eine Nationalrätin. Sibel Arslan wird von zwei Polizisten in Vollmontur mitgenommen. Laut «Bajour» war die Nationalrätin als Vermittlerin vor Ort.
Sie versuchte eine Einigung zwischen den Polizisten und den Demonstrantinnen zu erreichen – ohne Erfolg. Arslan sagt gegenüber «Bajour»: «Ich wollte neutral sein und zwischen beiden Parteien vermitteln, deshalb sage ich jetzt nichts. Aber ich werde die Situation weiterhin kritisch beobachten.»
Arslan entgeht Busse
Polizei-Sprecher Martin R. Schütz sagt zum Vorfall, dass sich einige Teilnehmerinnen geweigert hätten, sich kontrollieren zu lassen. «In einer solchen dynamischen Situation haben Polizisten Frau Nationalrätin Sibel Arslan von den zu Kontrollierenden einige Meter weggeführt. Sie wurde weder verhaftet noch gebüsst.»
Laut Schütz war das Vorgehen der Polizei verhältnismässig. Den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern drohe eine Ordnungsbusse. Und: «Der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt werden die Drahtzieherinnen und Drahtzieher sowie jene Personen, die sich in der Kontrolle unkooperativ verhalten haben, verzeigt.»
red
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