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Grenzstreit um Venezuelas Nachbarstaat
Grossbritannien entsendet Kriegsschiff nach Guyana

This handout picture released by the Venezuelan Presidency shows Venezuela's President Nicolas Maduro (R)shakes hand with Guyana's President Irfaan Ali(L) during a meeting in Saint Vincent and The Grenadines on December 14, 2023. The presidents of Venezuela and Guyana arrived Thursday morning on the Caribbean archipelago of Saint Vincent and the Grenadines for a meeting aimed at easing tensions over the territorial dispute around the Essequibo, which has long pitted their two countries. (Photo by MARCELO GARCIA / Venezuelan Presidency / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / VENEZUELAN PRESIDENCY / MARCELO GARCIA" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
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Inmitten des Grenzstreits zwischen Venezuela und Guyana um die ölreiche Region Essequibo hat Grossbritannien die Entsendung eines Kriegsschiffes angekündigt – und damit den Zorn der Regierung in Caracas geweckt. Das britische Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, die «HMS Trent» werde noch im Dezember den «regionalen Verbündeten und Commonwealth-Partner Guyana» besuchen. Es handle sich um einen Teil eines Patrouilleneinsatzes des Kriegsschiffes im Atlantik.

Medienberichten zufolge befindet die «HMS Trent» sich derzeit in Barbados und soll dann zur Küste der früheren britischen Kolonie Guyana fahren. Laut dem britischen Sender BBC sind Manöver mit anderen Ländern geplant. Das normalerweise im Mittelmeer stationierte Kriegsschiff war Anfang Dezember zum Einsatz gegen den Drogenschmuggel in die Karibik geschickt worden. 

Für Venezuela eine «Provokation»

Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino López bezeichnete die Entsendung des Schiffes nach Guyana am Sonntag als «Provokation». Solche Provokationen würden «den Frieden und die Stabilität» der Region gefährden, schrieb der Minister im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter. Er verwies auch auf eine Mitte Dezember zwischen dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro und Guyanas Staatschef Irfaan Ali beschlossene Vereinbarung, in der beide Seiten einen Gewaltverzicht und einen Verzicht auf Gewaltandrohungen zugesagt hatten.

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Zuvor hatten sich die Spannungen um das in Guyana gelegene Gebiet Essequibo verschärft, das seit mehr als einem Jahrhundert von Venezuela für sich in Anspruch genommen wird. Anfang Dezember hatten sich die Teilnehmer eines nicht bindenden Referendums in Venezuela laut Regierungsangaben mit grosser Mehrheit für den Anspruch des südamerikanischen Landes auf Essequibo ausgesprochen. Maduro rief kurz darauf dazu auf, das Gebiet per Gesetz zu einer venezolanischen Provinz zu erklären und Lizenzen für die Ölförderung auszugeben.

In Essequibo leben rund 125’000 der insgesamt 800’000 Bewohner der ehemaligen britischen und niederländischen Kolonie Guyana. Caracas’ Begehrlichkeiten nahmen zu, nachdem der Ölkonzern ExxonMobil 2015 in dem Gebiet ein Ölvorkommen entdeckt hatte. Im Oktober wurde in der Region ein weiterer bedeutender Ölfund gemacht, der die Reserven Guyanas auf mehr als die des ölreichen Kuwait oder der Vereinigten Arabischen Emirate vergrössert.

Mitte Dezember vereinbarten die Präsidenten Maduro und Ali bei einem Treffen im Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen zwar einen Gewaltverzicht. Das ändert aber nichts daran, dass Venezuela weiter Anspruch auf das Gebiet erhebt.

AFP/sys