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Formel-1-GP von Aserbaidschan
Ein Knall – und die Blamage für Red Bull ist perfekt

BAKU, AZERBAIJAN - SEPTEMBER 15: Race winner Oscar Piastri of Australia and McLaren and McLaren race engineer Tom Stallard celebrate on the podium during the F1 Grand Prix of Azerbaijan at Baku City Circuit on September 15, 2024 in Baku, Azerbaijan. (Photo by Dan Mullan/Getty Images)
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Am Ende knallt es doch noch, liegen zwei Autos in den Mauern von Baku, völlig zerstört. Und wettern zwei Fahrer über den jeweils anderen.

Es ist die vorletzte Runde im Grand Prix von Aserbaidschan. Sergio Pérez, immer wieder geschlagen, ja vorgeführt von seinem Red-Bull-Teamrivalen Max Verstappen, wittert eine grosse Chance. Es geht um Rang 2 in diesem Rennen. Der Mexikaner attackiert Charles Leclerc im Ferrari, doch dieser wehrt sich geschickt. Nicht nur das: Durch das Manöver verliert Pérez an Schwung und kommt Leclercs Teamkollege Carlos Sainz auch noch vorbei. Der Red-Bull-Fahrer findet sich plötzlich auf Rang 4 wieder.

Doch das lässt sich Pérez nicht bieten. Auf einer Geraden setzt er sich neben Sainz – bis sich sein Vorderrad mit Sainz’ Hinterrad verhakt und die beiden Wagen in die Mauer schlittern. Es ist ein Ende mit einem lauten Knall an diesem Sonntagnachmittag, der für eine Menge Rennunterhaltung gesorgt hat. Und einen grossen Sieger hervorbringt: Oscar Piastri. Der McLaren-Pilot gewinnt das zweite Formel-1-Rennen seiner Karriere. 

Plötzlich schert Piastri aus und überholt Leclerc

Und das auf brillante Art. In Runde 20 rast der Australier hinter dem Ferrari von Leclerc her, der seit dem Start führt. Es scheint auf dieser Start-/Zielgeraden erst, als wäre er deutlich zu weit weg von seinem Gegner. Doch dann schert der McLaren-Pilot plötzlich aus, zieht innen am Ferrari vorbei, düpiert Leclerc, den Sieger beim letzten Grand Prix in Monza. Zwar attackiert der Monegasse seinen Kontrahenten in der Folge immer wieder, doch er kommt nicht mehr vorbei und wird vor Mercedes-Pilot George Russell Zweiter. Der Brite profitiert vom Rencontre zwischen Pérez und Sainz.

Pérez’ Ausfall ist ein nächster Rückschlag für Red Bull, das in jüngster Vergangenheit immer wieder unten durch musste. An diesem Sonntag steht erneut keiner seiner Fahrer auf dem Podest. Auch Max Verstappen nicht, der Dominator der letzten drei Saisons, der Überfahrer zu Beginn dieses Jahres. Der Niederländer befindet sich seit längerem in Nöten. Nach diesem Rennsonntag hat er schon sieben Mal in Folge nicht mehr gewonnen. Es ist eine Negativserie, wie es sie zuletzt Ende Saison 2020 gab für den 26-Jährigen, und die Spirale dreht sich weiter in horrendem Tempo nach unten. 

Zwar befindet sich Verstappen an diesem Sonntag in den Gassen Bakus über viele Runden in einem durchaus brisanten und standesgemässen Duell. Der dreifache Weltmeister kämpft mit Lando Norris, dem Briten im McLaren und grössten Widersacher in der WM. Zuletzt hat der 24-Jährige mächtig Boden gutgemacht, vor diesem Grand Prix waren es noch 62 Punkte Rückstand.

Verstappen verliert weiter an Boden

Doch beim Duell in Baku, da geht es nicht um den Triumph oder ums Podest, sondern um Rang 6. Und nicht nur das: Norris ist als Fünfzehnter losgefahren, weil ihn am Samstag im Qualifying eine gelbe Flagge gebremst hatte. Nun ist er im Grand Prix mit den Reifen unterwegs, die er zu Beginn des Rennens aufziehen liess. Verstappen hat zwischenzeitlich gewechselt – doch selbst mit frischeren Pneus kommt er nicht vorbei am orangen Wagen.

Verstappen meldet einmal, die Bremsen funktionierten nicht. Ein andermal regt er sich über sein hin- und herschlingerndes Auto auf oder über die Reifen, die nur für minimalen Halt sorgten. Kurz: Es läuft Verstappen einmal mehr nicht, die Probleme sind nicht behoben, sondern scheinen immer noch grösser zu werden.

Es wird dann Rang 5 für ihn. Das klingt nicht einmal so schlecht nach einem verkorksten Wochenende. Doch in Wahrheit ist es eine ganz bittere Niederlage, ja eine Blamage. Denn direkt vor ihm klassiert ist Norris, richtig, der Mann, der ihm in der WM immer näher rückt, der Mann auch, der von Rang 15 losgefahren ist. Dass der Brite auch noch die schnellste Runde holt, ist ein Tiefschlag mehr für den erfolgsverwöhnten Niederländer, der damit weitere drei Punkte Vorsprung verliert.

Dass mit Piastri der Teamkollege von Norris gewinnt, ist die eine nächste schlechte Nachricht für Red Bull. Die andere ist die Art und Weise. Denn bei McLaren sind zwei Fahrer am Werk, die sich offensichtlich ganz in den Dienst ihres Teams stellen.

15 Runden sind gefahren, als Pérez mit frischen Reifen auf Norris auffährt. Dieser wird von seinem Team gebeten, den Mexikaner aufzuhalten, damit Piastri nach seinem Boxenstopp vor dem Red Bull bleibt. Norris bremst Pérez wie geheissen ein, Piastri bleibt vorne, schnappt sich kurz später auch Leclerc und gewinnt.

Mit den Rängen 1 und 4 zieht McLaren in der Konstrukteurswertung sogar an Red Bull vorbei. Vor kurzem wäre das noch undenkbar gewesen. In den letzten sieben Rennen wird es für Verstappen darum gehen, wenigstens die Führung in der Fahrerwertung irgendwie über die Runden zu bringen. Kein leichtes Unterfangen.

Für das Schweizer Sauber-Team wiederum lautet das Ziel für die letzten Grands Prix, doch noch Punkte zu holen. Der Rennstall aus dem Zürcher Oberland steht nämlich auch nach dem Rennen in Baku noch mit null Punkten da. Zhou Guanyu und Valtteri Bottas verpassen als 14. und 16. die Top 10 einmal mehr deutlich. Und das trotz des spektakulären Doppelausfalls kurz vor Schluss.

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