Gönner zahlt Küsnachtern eine Brücke über ihr Tobel
Die Küsnachter Quartiere Itschnach und Allmend sollen durch eine 180 Meter lange Brücke über das Tobel verbunden werden. Die Kosten dafür übernimmt ein privater Spender.
Wo vor Tausenden Jahren noch der Linthgletscher die Landschaft formte, schlängelt sich heute der Küsnachter Dorfbach den Hang hinunter Richtung Zürichsee. An seinen Ufern erhebt sich die Böschung des Küsnachter Tobels, teilweise bis zu 50 Metern hoch.
Was vielen als beliebtes Ausflugsziel dient, ist für andere ein Hindernis, wenn sie von Itschnach in die Allmend gelangen wollen oder umgekehrt. Dies veranlasste die Gemeinde bereits im Jahr 2014, ein Vorprojekt für eine Brücke über das Tobel in Auftrag zu geben. Nun kann dieses als Grundlage für ein neues Projekt verwendet werden. Denn was bis anhin nur eine Idee war, könnte jetzt tatsächlich realisiert werden.
Eine Privatperson hat sich bereit erklärt, die Kosten für eine solche Tobelbrücke zu übernehmen, teilt der Gemeinderat mit. «Wir hatten letzten Sommer das erste Mal mit dem Gönner Kontakt», sagt Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP). Dieser sei von der als Stahlkonstruktion angedachten Brücke sehr angetan gewesen. Deshalb habe er sich dazu entschieden, die Kosten für ein solches Projekt vollumfänglich zu übernehmen. Namentlich genannt werden will der Küsnachter derzeit nicht.
«Damit haben wir im Gemeinderat nicht gerechnet», sagt Ernst. Das Projekt habe bisher, hauptsächlich aus finanziellen Gründen, nicht zuoberst auf der Prioritätenliste gestanden. Eine Realisierung rückt jetzt plötzlich in greifbare Nähe. «Als die Spende konkret wurde, mussten wir erst einmal verschiedene rechtliche Abklärungen tätigen.» Nun sei aber bereits ein Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Gönner abgeschlossen worden.
180 Meter lang
Das Bauwerk, das als Fussgängerbrücke für jedermann nutzbar sein wird, werde das Tobel auf Höhe des Schübelweihers überqueren und eine ungefähre Länge von 180 Metern haben, sagt Ernst. Weil es an der Böschung des Tobels immer wieder zu kleineren Erdrutschen kommen könne, werden die notwendigen Abklärungen und Bohrungen gemacht, damit die Verankerung am richtigen Ort fixiert werden könne. Mit der Planung wurde, wie schon beim Projekt von 2014, das Ingenieur- und Planungsunternehmen Basler & Hofmann AG aus Zürich beauftragt.
Die Projektkosten belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Franken. Darin enthalten sind auch Planung und Reserven von 15 Prozent. Weil die Kosten gänzlich durch den Spender finanziert werden, gibt es keine Abstimmung über einen entsprechenden Kredit. Da es sich bei der geplanten Brücke allerdings um eine Fussgängerverbindung handle, müsse der Verkehrsrichtplan revidiert werden, was ein Traktandum der Gemeindeversammlung im Juni 2018 sein werde, sagt Ernst. «Dadurch bleibt die Bevölkerung bei diesem Projekt nicht aussen vor.»
Projekt liegt auf
Diesen Samstag beginnt eine 60-tägige Auflagefrist, während der sich die Küsnachter zum Projekt äussern können. Ab morgen werden die Akten im Gemeindehaus aufliegen. Sollte die Gemeindeversammlung die Anpassung des Verkehrsrichtplanes annehmen, könne der Richtplan dem Kanton zur Genehmigung vorgelegt werden, sagt Ernst. Zudem müssen die betroffenen Grundeigentümer informiert werden und ihr Einverständnis geben. «Die Befürwortung und das Bedürfnis seitens der Bevölkerung sind aber aufgrund der bisherigen Rückmeldungen gross, deshalb rechnen wir eher nicht mit viel Gegenwind.» Falls alles rundlaufe, könne schon im Jahr 2019 mit dem Bau der Brücke, der ungefähr ein halbes Jahr dauern wird, begonnen werden.
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