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Talent verlässt FCZ
Gnonto ist am Ziel – für fünf Jahre zu Leeds

Wilfried Gnonto verlässt den FCZ in Richtung Premier League.
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Geht er? Bleibt er? Wieso hat der FC Zürich den Vertrag nicht schon längst verlängert? Die Fragen schwirrten herum, seit Wilfried Gnonto im Sommer das Debüt in der italienischen Nationalmannschaft geben durfte. Um 01:34 in der Nacht auf Freitag ist die Antwort vermeldet worden: Gnonto wechselt am letzten Tag des englischen Transferfensters zu Leeds United.

«Whites sign forward», schreibt der Premier-League-Club über sein Communiqué, für fünf Jahre haben die Weissen den 18-jährigen Stürmer unter Vertrag genommen. Sie sind ein stolzer Club, getrieben von der Sehnsucht nach alter Grösse. Seit dreissig Jahren schon warten sie auf den vierten Meistertitel.

Die Ablösemodalitäten bei Gnonto werden nicht genannt. Im Raum standen die beiden Extreme von 5 Millionen Franken, die Leeds geboten haben soll, und die 10 Millionen, die Ancillo Canepa als Präsident des FCZ aufgerufen habe. Er habe «nie explizit» von dieser Summe geredet, sagte Canepa jüngst. Aber klar hat er immer gemacht, dass er Gnonto nicht unter Wert abgeben und schon gar nicht verschenken will. 

Der 4. Juni veränderte alles

Angebote erhielt er diesen Sommer viele für Gnonto, aus Deutschland, Italien, Frankreich, den Niederlanden und eben England. Nichts war darunter, was ihn finanziell überzeugt hätte. Und weil er sich von seinem Weg nicht abbringen liess, kam auch die Kritik auf, er laufe Gefahr, nach Assan Ceesay und Ousmane Doumbia einen weiteren Spieler ablösefrei zu verlieren. Gnontos Vertrag mit dem FCZ lief bis nächsten Sommer.

«Wäre er nicht im Nationalteam, hätten wir den Vertrag mit ihm problemlos verlängern können», sagte Canepa auch. Der Einstand von «Willy» in der Nations League verkomplizierte das Unterfangen. Trotzdem zeigte sich Canepa immer entspannt, wenn es um diese Personalie ging. Seine Botschaft hiess: «Wir werden so oder so Lösungen zum Wohlergehen von allen finden.»

2020 kam Gnonto zum FCZ, 16 war er damals, und aufgrund der Regularien der Fifa durfte er nicht länger als für drei Jahre unter Vertrag genommen werden. In der letzten Saison, unter André Breitenreiter, war er der wertvolle Joker, der nach seinen Einwechslungen wichtige Tore auf dem Weg zum Meistertitel erzielte.

Dann kam der Juni, und mit ihm folgten die Tage, die Gnontos Leben beeinflussten. Am 4. Juni wurde er von Roberto Mancini das erste Mal in der «squadra azzurra» eingesetzt, zwar erst ab der 65. Minute. Aber das reichte ihm, um auf sich aufmerksam zu machen. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung bereitete er das Führungstor gegen Deutschland vor. 

«La Gazzetta dello Sport» etwa schrieb: «Eine grosse Überraschung. Er hat noch keine Minute in der Serie A gespielt, und nun kommt er rein und macht etwas Entscheidendes. Er ist unser neuer Super-Joker!» Zehn Tage nach dem Debüt war Gnonto schon vierfacher Nationalspieler. Und Canepa stellte die Vermutung in den Raum: Wäre Gnonto jetzt bei einem italienischen Club, würde er für 30 Millionen nach England wechseln.

Und jetzt der grosse Test

Die neue Saison begann Gnonto beim FCZ mit veränderter Rolle, also mit mehr Starteinsätzen und gestiegener Verantwortung. Das Problem war nur, dass er kaum einmal überzeugte, dafür als Spieler auffiel, der bei Fehlern von Kollegen lamentierte. Und er war wieder der Spieler, der sich gerne leicht fallen liess und reklamierte. Die Körpersprache war nicht gut. Der Club musste mit ihm darüber reden.

Jetzt zieht er weiter, nach acht Jahren Ausbildung bei Inter Mailand und 74 Einsätzen mit 12 Toren und 10 Assists für den FCZ. In Leeds taucht er nun in eine völlig neue Welt ein. Die Premier League hat gerade einen Rekordsommer mit Transfers für 2,15 Milliarden Franken abgeschlossen. Das Spiel hier ist sehr physisch, so physisch, dass es Gnonto leicht überfordern kann. Auch darum war FCZ-Sportchef Marinko Jurendic vor dieser Saison noch mit dem Rat zur Stelle, Gnonto könnte es nicht schaden, noch ein Jahr in der Schweiz zu bleiben.

In Leeds ist der Italiener nun einer von neun Zuzügen. Erst einmal soll er eine Investition in die Zukunft sein. Trainer Jesse Marsch hat unlängst klar gemacht, Gnonto sei noch nicht bereit für die Premier League.

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