Spital WetzikonGläubigergruppe lehnt Sanierungsvorschlag ab
Das finanzielle angeschlagene Spital Wetzikon hofft auf einen Schuldenschnitt und eine Kapitalerhöhung. Dagegen wehrt sich die Gläubigergruppe um den Zürcher Investor Gregor Greber.

Am 25. Oktober treffen sich die Anleihegläubiger der GZO AG zur Gläubigerversammlung. Es dürfte auf einen Showdown zwischen der Leitung des Spitals und einer Gruppe von Gläubigern hinauslaufen.
In einer am Mittwochmorgen versendeten Medienmitteilung lehnt die sogenannte «GZO Creditor Group» die Ende August publik gemachten Sanierungspläne des GZO Spitals ab. Nach eigenen Angaben hält die Gruppe 6,56 Prozent des Gesamtnennwerts der in Verzug geratenen Obligationenanleihe über 170 Millionen Franken.
Seit dem 30. April befindet sich die GZO AG in Nachlassstundung und geniesst damit Gläubigerschutz. Ende August hat das Bezirksgericht Hinwil diese Nachlassstundung um vier Monate bis 30. Dezember 2024 verlängert. Damit soll dem Spital genügend Zeit verschafft werden, um ein tragfähiges Sanierungskonzept vorzulegen.
Die eingesetzten Sachwalter attestieren der GZO AG «einen gut funktionierenden, laufenden Spitalbetrieb, mit welchem sie in der Lage ist, ohne Berücksichtigung der Altschulden ein positives Betriebsergebnis zu erzielen». Die Sanierungschancen stünden gut.
Nur ist das überhaupt nicht im Sinn der Gläubigergruppe um den Zürcher Investor Gregor Greber. Sie wittert das grosse Geschäft: Nach Bekanntwerden der finanziellen Schieflage des Spitals im April hatte die Obligation rund 70 Prozent ihres Werts verloren. Das Papier mit einem Nominalwert von 100 Franken wurde Anfang Mai an der Börse noch für 32 Franken gehandelt. Von der Zürcher Kantonalbank wurde sie auf Rating C herabgestuft – eine «Ramschanleihe». Seit einiger Zeit steht sie bei über 40 Franken.
Das GZO Spital hat ganz andere Absichten: Der Sanierungsplan, den die Verantwortlichen ihren Gläubigern am 25. Oktober präsentieren werden, enthält einen Schuldenschnitt, eine Kapitalerhöhung und einen Finanzierungsvorschlag für die Fertigstellung des neuen Spitalgebäudes.
Diesen Schuldenschnitt will die Gläubigergruppe verhindern.
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