Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Update folgtKonflikt im Nahen Osten
Die Waffenruhe im Gazastreifen hält

Wut und Zerstörung in einem alten Konflikt: Ein Auto ist nach einem Raketenangriff auf die israelische Stadt Aschkelon beschädigt worden.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Waffenruhe zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad im Gazastreifen hat zu Wochenbeginn zunächst gehalten. Israel behielt sich aber das Recht vor, im Falle einer Verletzung der Feuerpause «entschlossen zu antworten», der Islamische Jihad erklärte ebenfalls seine Bereitschaft zur Reaktion auf «jedwede Aggression». Indes wurde am Montag die Grenze Israels zum Gazastreifen wieder eröffnet, was die Wiederaufnahme des einzigen Kraftwerks in dem schmalen Küstenstreifen ermöglichte.

Ein Sprecher des Krafstoffvertriebsunternehmens bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, das mit Diesel betriebene Kraftwerk habe nach zweitägiger Unterbrechung wieder begonnen, Strom zu produzieren. Am Morgen hatten Lastwagen mit Treibstoff den Grenzübergang Kerem Schalom überquert.

Warnung vor einer «medizinischen Krise»

Israel hatte zwei Grenzübergänge zum Gazastreifen bereits vor der jüngsten Eskalation geschlossen. Der oberste Spitaldirektor im Gazastreifen hatte am Wochenende vor einer «medizinischen Krise» gewarnt, falls binnen weniger Tage keine Medikamente oder Treibstoff in den Gazastreifen gelangen würden.

Israel kündigte am Montag zudem die Wiederaufnahme des Zugverkehrs im Grenzgebiet zum Gazastreifen an und hob für Bürgerinnen und Bürger auf der israelischen Seite der Grenze die Pflicht auf, sich in Schutzräumen aufzuhalten. Auch die Strassen im Grenzgebiet wurden laut israelischem Militär nach und nach wieder freigegeben.

Israel hatte seit Freitag Ziele der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad im Gazastreifen bombardiert. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 44 Menschen getötet und 360 weitere verletzt. Als Reaktion auf die Luftangriffe feuerte der Islamische Jihad hunderte Raketen Richtung Israel ab.

Am Sonntag hatten sich Israel und der Islamische Jihad unter Vermittlung Ägyptens auf die Waffenruhe geeinigt, die um 23.30 Uhr Ortszeit (22.30 Uhr MESZ) in Kraft trat. US-Präsident Joe Biden begrüsste die Feuerpause und dankte dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi für die erfolgreiche Vermittlungstätigkeit. Das Büro des israelischen Regierungschefs Jair Lapid bedankte sich ebenfalls bei Kairo.

Lapid hatte die am Freitag begonnenen Angriffe mit der Abwehr einer «unmittelbaren Bedrohung» begründet. Die israelische Regierung hatte von geplanten Racheaktionen des Islamischen Jihads gesprochen, nachdem Israel einen der Anführer der Bewegung, Bassem al-Saadi, am 1. August im israelisch besetzten Westjordanland festgenommen hatte.

Lapid bezeichnete den Islamischen Jihad als eine «Hilfstruppe des Iran», die den Staat Israel «zerstören und unschuldige Israelis töten» wolle. Nach Angaben der israelischen Armee trafen ihre Angriffe 139 Stellungen der Jihad-Kämpfer. Die gesamte Spitze des militärischen Flügels des Islamischen Jihads im Gazastreifen sei «neutralisiert» worden.

Die jüngste Gewalteskalation war die heftigste im Gazastreifen seit Mai vergangenen Jahres. Die im Gazastreifen seit 2007 regierende radikalislamische Hamas hatte damals Raketen Richtung Israel abgefeuert, woraufhin die israelische Luftwaffe Ziele im Gazastreifen bombardierte. Während der elftägigen Gefechte wurden im Gazastreifen mehr als 260 Menschen getötet, in Israel gab es 13 Tote.

SDA/AFP/cpm/fal