AboFussballtrainer Peter Zeidler im Interview«Genau darum geht es: Ums Leben»
Es geht nicht ums 4-4-2 oder den Modus, sondern um das grosse Problem der Welt – St. Gallens Trainer Peter Zeidler erklärt seine Gedanken zu Corona und wieso er wegen der Impfung zuerst zögerte.
Eigentlich schlug Peter Zeidler sein Lieblingscafé in der Innenstadt als Treffpunkt vor. Dann erschien ihm das nicht mehr opportun, in Zeiten wie diesen, die so schwierig sind. Natürlich in erster Linie gesellschaftlich, aber auch sportlich in der kleinen Welt des FC St. Gallen, der nach nur vier Siegen in fünfzehn Runden lediglich Tabellenachter ist.
Der Trainer lädt in den Kybunpark und zeigt den Videoraum, den es hier seit einem Jahr gibt. Eingerichtet ist er mit 28 tiefen Sesseln, die aus einem Kino in Bayern stammen, mit Beamer und Grossleinwand. Zeidler organisiert Getränke, und weil der Kaffee im Pappbecher kommt und das Wasser in einer Plastikflasche, bittet er dafür schon fast um Entschuldigung. Und ist schnell beim Thema Abfall, Nachhaltigkeit, Food-Wasting, das für seine Spieler so wichtig geworden ist.
Der 59-jährige Deutsche, an der Seitenlinie gerne impulsiv, ist eineinhalb Stunden lang engagierter Gastgeber. Am Ende sagt er: «Jetzt haben wir nicht einmal über einen anderen Modus für unsere Meisterschaft geredet. Dabei brauchen wir den in der Schweiz.» Für einmal gibt es aber auch ein wichtigeres Thema.