Sieg gegen Denis IstominRoger Federer startet stark ins French Open
487 Tage nach seinem letzten Grand-Slam-Match deklassiert der Schweizer den Usbeken Denis Istomin 6:2, 6:4, 6:3. Seine Leistung gibt Grund zu Zuversicht.
Könnte dies Roger Federers letzter Auftritt am French Open sein? Die Ungewissheit über die Form des Publikumslieblings war allenthalben zu spüren vor seinem Startspiel am French Open. Doch nach seinem diskussionslosen Sieg über Denis Istomin geht seine Reise in Paris zumindest zwei Tage weiter – und seine Leistung nährt die Zuversicht, dass es noch einige weitere Siege geben könnte.
Federer deklassierte Istomin in 93 Minuten 6:2, 6:4, 6:3, beherrschte dabei das Geschehen vom ersten Punkt an. Er wusste mit seiner Spielfreude und seinem Variantenreichtum zu gefallen. Und auch, als ihn der anfangs höchst nervöse Usbeke zusehends in längere Ballwechsel verwickelte, konnte er diese problemlos mitgehen. Federer liess keinen einzigen Breakball zu, nahm Istomin fünfmal den Aufschlag ab und schlug 48 Winner bei nur 20 unerzwungenen Fehlern.
Als Federer und Istomin kurz nach 16 Uhr den Court Philippe Chatrier betraten, ging ein leichtes Lüftchen – und das erinnerte unweigerlich an den letzten Pariser Auftritt des Baselbieters, als er Rafael Nadal 2019 in einem vom Winde verwehten Halbfinal in drei Sätzen verlor. Doch viel ist passiert seitdem. Federer versucht, nach zwei Knieoperationen und einer über einjährigen Pause wieder Fuss zu fassen auf der Tour – im biblischen Alter von 39 Jahren und 309 Tagen. Der jüngste Spieler in Roland Garros, der Spanier Carlos Alcaraz, war gerade mal zwei Monate alt, als Federer 2003 erstmals Wimbledon gewann.
Wimbledon als Saisonhöhepunkt
Wimbledon ist das nächste grosse Ziel des 20-fachen Grand-Slam-Champions, und auf dem Weg dahin braucht er möglichst viel Spielpraxis. Jeder Sieg in Paris ist für ein wertvoller, zumal er ihm auch Selbstvertrauen und Informationen gibt, wie sein Körper auf die Matchsituation reagiert. Federer bewegt sich schon wieder ganz gut, wirkt in gewissen Momenten aber noch etwas zögerlich. Diese Angst dürfte sich je länger, desto mehr abbauen. Noch fehlt eine Spur Spritzigkeit.
Was die Schläge betrifft, überzeugte er gegen Istomin in vielen Bereichen. Auf seinen Aufschlag war Verlass, immer wieder überraschte er den Usbeken mit Stoppbällen, und im Verlaufe der Partie sah man Federer auch immer öfter Aufschlag-Volley spielen. Anfangs noch etwas zögerlich, fühlte er sich je länger, desto wohler. Potenzial zur Steigerung gibt es noch bei der Rückhand, die Vorhand funktioniert gut, der Service ohnehin.
«Jetzt will ich Matches spielen»
«Was für eine Freude, zurück zu sein!», sagte Federer im Platzinterview. «Es hat etwas Zeit gebraucht, ich hatte viel Reha, viele Trainings, aber das reicht jetzt. Jetzt will ich Matches spielen.» Es half bei seinem gelungenen Einstand, dass Istomin ihn nicht bedrängen konnte. «Ich spiele gerne gegen Denis, es war gut für mich, gegen jemanden zu spielen, den ich kenne», sagte Federer. «Ich hatte mehr Optionen als er und übernahm in jedem Satz den Lead. Dazu ein paar Vorstösse ans Netz, das tut auch gut.»
Nur gerade 1000 Zuschauer konnten am Court Philippe Chatrier Federers erstem Auftritt beiwohnen. Aber immerhin sorgten diese für eine gewisse Atmosphäre. «Merci, dass ihr gekommen seid», bedankte sich Federer und blinzelte in die Sonne.
Cilic wartet in Runde 2
In Runde 2 trifft er auf Marin Cilic (ATP 47). Gegen den Kroaten konnte Federer bisher neun der zehn Duelle gewinnen. Darunter auch der Finalsieg 2017 in Wimbledon. Die einzige Niederlage kassierte Federer im Halbfinal des US Open 2014 auf dem Weg des Kroaten zu seinem einzigen Grand-Slam-Sieg. Auf Sand standen sich die beiden noch nie gegenüber.
Das ging wieder äusserst schnell. 4:2 für den Schweizer.
Ein harte Rückhand mit einem tollen Winkel bringt Federer das Break in Satz 3. Die Vorentscheidung.
Zwei Breakmöglichkeiten kann Istomin abwehren. Nutzt Federer die dritte zur Vorentscheidung?
Und auch der dritte Punkt des Aufschlagspiels holt dich Federer am Netz.
Und noch ein Punkt am Netz. Istomin ist einmal mehr unter Druck.
Das Netzduell geht an Federer.
Erneut ist Federer zumindest ein bisschen unter Druck 40:30. Doch der Schweizer bringt seinen Aufschlag durch.
Für einmal ein souveränes Aufschlagspiel von Federers Gegner. Istomin stellt auf 2:1.
Istomin startet mit seinem dritten Ass ins Aufschlagspiel.
Ausgleich von Federer. 1:1 im Dritten.
Istomin ist seiner ersten Breakmöglichkeit ganz nahe. Doch Federer wehrt sich mit Aufschlag/Volley.
Federers Ball landet im Netz. 1:0 für den Usbeken.
100 Punkte sind gespielt. 60:40 für Federer.
Chance auf das erste Spiel des dritten Satz für den Usbeken.
Heute ist es der Klassiker: Stoppball Federer, Punkt Federer. Das ist einfach echt schön anzusehen.
Den ersten Punkt in Satz 3 holt sich Istomin mit einem schönen Passierball.
Mit einem Ass holt sich der Schweizer den zweiten Satz. Auf seinen Service kann er sich heute bisher verlassen. Und auch die Stopps funktionieren.
Es sind gerade mal 59 Minuten gespielt. Auf Sand geht's oftmals schnell, aber das ist schon beeindruckend, was der Schweizer hier auf den Sand zaubert.
Satzball für Federer.
Vorhand der Linie entlang und zwei Volleys bringen den nächsten Punkt.
Punkt am Netz. 15:0 für Federer.
Istomin verkürzt. Federer schlägt in wenigen Augenblick zum zweiten Satz auf. Bisher stand er bei eigenem Aufschlag nie unter Druck. Keine Breakbälle für Istomin, kein Einstand.
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