Team-WM in PragAuch Bencic siegt: Schweiz kämpft um WM-Titel
Die Schweizerinnen stehen beim Billie Jean King Cup im Final. Sie besiegen Australien dank Siegen von Teichmann und Bencic mit 2:0.

6:3, 6:2 – Die Schweiz erreicht ihren zweiten Final
Was für eine starke Vorstellung: Belinda Bencic schlägt im zweiten Einzel Ajla Tomljanovic (WTA 43) 6:3, 6:2 und bringt die Schweiz in den Final. 23 Jahre nach der Finalniederlage in Genf gegen Spanien (2:3) kämpfen die Schweizerinnen in ihrem zweiten Final um die WM der Teams. Bencic strahlte nach dem Sieg: «Wir blieben stark im entscheidenden Moment und sind so froh, dass wir nach dem ganzen Coronavirus vor vollem Haus spielen konnten.»
«Wir kamen, um zu kämpfen, und hoffen, es geht so weiter. Ein Spiel bleibt», sagte Captain Heinz Günthardt. «Wir helfen uns gegenseitig, glauben gegenseitig an uns, und es gibt keinen Grund, nicht weiter an uns zu glauben.» Eine Begegnung bleibt, gegen die Russinnen, die am Freitag hart kämpften mussten gegen die USA und mit Liudmila Samsonova, Anastasia Pawljutschenkowa und Veronika Kudermetowa aber nicht zu unterschätzen sind.
Der nächste Schritt Richtung Final – 3:1
Bencic wirkt weiter konzentriert und spielstark, breakt auch im zweiten Satz sogleich und hält ihren Aufschlag zum 2:0. Und dann auch zum 3:1.
Bencic bleibt cool – 6:3
Bencic übersteht die erste kritische Phase gut, bleibt aggressiv und bei ihrem Gameplan. Nach 27 Minuten schafft sie die beruhigende 5:2-Führung, nach 36 Minuten bringt sie den ersten Satz ins Trockene. Ein Satz fehlt zum Finaleinzug, es wäre erst der zweite der Schweiz in der Geschichte.
Bencic wird im 5. Game gebreakt
Bencic gerät plötzlich in Schwierigkeiten. Im fünften Game, bei einer 3:1-Führung, fällt sie als Aufschlägerin 0:30 und dann 30:40 zurück und kann das Break nicht verhindern.
Bencic startet souverän und breakt zum 2:0
Was für ein Start: Bencic breakt Ajla Tomljanovic und geht sogleich 2:0 in Führung. Gewinnt sie, steht die Schweiz in ihrem zweiten Endspiel der Team-WM, die die Schweiz bisher noch nicht gewinnen konnte.
Teichmanns Steigerungslauf in Prag
Es war keine einfache Woche für Jil Teichmann, doch sie wurde immer besser. In der ersten Partie, am Dienstag gegen Deutschland, war der Nummer 39 im Einzel noch Viktorija Golubic (45) vorgezogen worden, die auch prompt gegen Deutschlands Andrea Petkovic gewann. Teichmann durfte in der Eröffnungspartie nur das bedeutungslos gewordene Doppel spielen, in dem sie neben Golubic mit einem 6:1, 6:2 für das 3:0 sorgte.
Auch gegen Tschechien musste die Bielerin am Donnerstag gegen Marketa Vondrousova im Einzel Golubic den Vortritt lassen. Während die Zürcherin gegen die Olympia-Silbergewinnerin trotz grossem Kampf verlor, gewann Teichmann danach neben Belinda Bencic das entscheidende Einzel, das den Vorstoss in die Halbfinals bedeutete.
Teichmann wirkte dabei spritzig und frisch, und so war es nur logisch, dass sie im Halbfinal gegen Australien auch ihr erstes Einzel der Woche bestreiten durfte. Dabei zeigte sich die 24-jährige zweifache Turniersiegerin am Freitagabend erneut von der besten Seite. Sie liess der bedauernswerten Storm Sanders (WTA 131) im ersten Satz nur drei Punkte und gewann ihn in 18 Minuten 6:0. Im zweiten Durchgang blieb ihr die Nervenprobe aber nicht erspart. Sie büsste eine 3:0-Führung ein, musste Sanders ausgleichen lassen.
Teichmann blieb konzentriert und selbstsicher, gewann das wichtige siebte Game und beendete die Partie nach 63 Minuten 6:0, 6:3. «Ich begann im zweiten Satz etwas nachzudenken, aber das war ja normal, das irritierte mich nicht. Immerhin stand viel auf dem Spiel», sagte Teichmann.
So sorgte sie für eine ideale Ausgangslage für Belinda Bencic, die im zweiten Einzel auf Ajla Tomljanovic trifft (WTA 43), die in Abwesenheit der Weltranglistenersten Ashleigh Barty die bestklassierte Australierin ist. Im Gegensatz zum letzten Gruppenspiel gegen Tschechien, in dem die Schweiz 0:1 zurückgefallen war, darf sich Bencic dabei sogar eine Niederlage leisten – im Wissen, dass für ein allfälliges entscheidendes Doppel eine formstarke Jil Teichmann neben ihr stehen würde. Darauf will es Bencic aber natürlich nicht ankommen lassen.
Teichmanns Dank an das Team
«Ich war ziemlich nervös aber hatte grosse Unterstützung des Teams», sagte Teichmann, «das beruhigt mich enorm.» Sie habe aggressiv gespielt und sei sehr zufrieden mit ihrer Vorstellung. «Es tönt kitschig, aber wir haben ein sehr cooles Team und erleben eine aussergewöhnliche Woche.»
Teichmann siegt mit einem Ass
6:0, 5:3, damit schlägt Teichmann zum Sieg auf. Aber sie muss erst einmal zwei Breakbälle abwehren. Das schafft sie, auch dank ihrem 6. Ass. Und dann holt sie sich ihren ersten Matchball – und verwertet ihn mit einem Ass.
Teichmann breakt zum 5:3
Teichmann steckt die drei verlorenen Games souverän weg und gewinnt das wichtige 7. Spiel im zweiten Satz mit einem Ass. Das tut ihr gut. Und prompt kommt sie im achten Game wieder selber zu zwei Breakchancen. Sie packt die erste mit einem Vorhandreturn tief an die Grundlinie, der nicht zurückkommt.
Von 3:0 zum 3:3 – Teichmann wird bedrängt
Storm Sanders kommt im zweiten Satz besser zur Geltung, fällt aber trotzdem vorerst 0:6, 0:3 zurück. Doch nach 41 Minuten schafft die Australierin ihr erstes Game und kann endlich lachen. Darauf spielt sie wie verändert, schafft ihr erstes Break, Teichmann kommt zwar im sechsten Game noch zu einem Breakball, verliert aber auch ihr drittes Game in Serie.
6:0 nach 18 Minuten
Teichmann ist unerbittlich, gewinnt den ersten Satz mit nur drei verlorenen Ballwechseln nach nur 18 Minuten. «Es hat an allen Ecken und Enden eingeschlagen», sagt Patty Schnyder am Schweizer Fernsehen.
Teichmann stürmt davon – 3:0, 4:0, 5:0
Teichmann spielt ihre Überlegenheit und Selbstsicherheit souverän aus, gewinnt auch die Games 3, 4 und 5 der Partie. Storm Sanders kommt mit dem Variantenreichtum der Bielerin nicht zurecht und hat nun zwölf Punkte in Folge verloren.
Teichmann breakt zum 2:0
Es ist 18.33 Uhr, als es endlich losgeht zwischen der Schweiz und Australien. Jil Teichmann schlägt auf, sie wirkt gelassen und konzentriert und schafft gegen Storm Sanders das 1:0. Und dann schlägt sie gleich zu, nimmt der Aussenseiterin das erste Aufschlagspiel ab.
Gegen 18.30 Uhr geht's los
Mit fast 90 Minuten Verspätung wird der Halbfinal der Schweizerinnen in der Prag-Arena um etwa 18.30 beginnen. Die Verzögerung wurde durch den Marathon-Halbfinal zwischen den Russinnen und dem Team der USA verursacht, wobei Ljudmila Samsonowa/Veronika Kudermetowa das entscheidende Doppel gegen Shelby Rogers/Coco Vandeweghe 6:3, 6:3 gewannen. Russland trifft damit im Final vom Samstag (ab 16 Uhr) auf Australien oder die Schweiz.
USA - Russland geht in Verlängerung
Der Start der Partie Schweiz – Australien war eigentlich für 17 Uhr vorgesehen, verzögert sich aber um mindestens eine halbe Stunde. Denn der erste Halbfinal wurde zu einem Marathon. Liudmila Samsonowa brachte Russland gegen Sloane Stephens nach fast zwei Stunden in Führung (1:6, 6:4, 6:3). Danach benötigte Danielle Collins 2:42 Stunden, um für die USA gegen Anastasia Pawljutschenkowa auszugleichen (6:7, 7:6, 6:2). Damit musste das Doppel entscheiden.
Teichmann eröffnet gegen Australien
Damit war zu rechnen: Nachdem Viktorija Golubic gegen Deutschland und Tschechien neben Belinda Bencic als Einzelspielerin aufgestellt worden war, kommt die Weltnummer 39 im Halbfinal auch im Einzel zum Einsatz. Die Linkshänderin aus Biel trifft dabei auf eine andere Linkshänderin, Storm Sanders. Gegen die 27-jährige Australierin (WTA 131) hat sie noch nie gespielt. Danach trifft Bencic im Kampf der Nummern 1 auf Ajla Tomljanovic (WTA 43). Gegen die grossgewachsene gebürtige Kroatin spielte sie bisher dreimal. 2015 unterlag sie ihr in Madrid und besiegte sie danach in Wuhan, 2017 gab die Australierin in Dubai nach verlorenem Startsatz auf.
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