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Geldberater beantwortet Fragen
Wie man trotz sinkenden Zinsen etwas Rendite erwirtschaftet

Mann in Japan überprüft Finanzdaten auf Smartphone, sieht TradingView-Charts, macht Buchhaltung im Homeoffice.
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Ich habe die kurzfristig nötige Liquidität auf Sparkonten bei verschiedenen Banken verteilt, bei denen meist jährlich bis 50’000 Franken jederzeit abgehoben werden können. Da die Zinsen der Sparkonti sinken, frage ich mich, ob Geldmarktfonds eine höhere Rendite bringen. Unklar ist mir, wie Geldmarktfonds funktionieren, falls die Zinsen weiter runtergehen und die Nationalbank wieder Negativzinsen einführen muss. Würde ich dann mit Geldmarktfonds Verlust machen? R.B.

Ich rechne damit, dass die Schweizerische Nationalbank die Zinsen noch etwas senken könnte. Dafür sprechen die sinkenden Zinsen in Europa und der starke Franken. Wenn die Europäische Zentralbank die Zinsen weiter zurücknimmt, was zu erwarten ist, hat die SNB fast keine andere Wahl, als die Zinsen ebenfalls zu reduzieren, da sonst der Franken zum Euro an Attraktivität gewinnt und noch stärker wird. Dennoch sind wir noch von Negativzinsen entfernt und ich hoffe, dass dies so bleibt. Denn mit Negativzinsen würden Sie nicht nur keinen Zins mehr auf den Bankkonten mehr bekommen.

Auch Festgelder und Geldmarktfonds wären unterinteressant und in vielen Fällen ein Verlustgeschäft. Momentan bringen Geldmarktfonds noch Rendite, wenngleich meist die Inflation nicht geschlagen wird, was allerdings auch beim Bankkonto oder Festgeldern der Fall ist. Geldmarktfonds investieren hauptsächlich in Geldmarkttitel und liquiden Papieren mit sehr kurzen Laufzeiten. Sie eignen sich für konservative Investoren, welche möglichst keine Kursschwankungen wünschen und liquid bleiben wollen.

Auch bei grösseren Beträgen kann man bei Geldmarktfonds anders als beim Bankkonto, wo es bei höheren Beträgen Rückzugsbeschränkungen gibt und bei Festgeldern, die eine feste Laufzeit haben, täglich über das Geld verfügen. Man kann die Fondsanteile verkaufen und ist so schnell liquide, muss aber Transaktionskosten in Kauf nehmen. Weil bei Geldmarktfonds nur festverzinsliche Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit gehalten werden, hält sich das Zinsänderungsrisiko aufgrund der kurzen Duration in engen Grenzen, und man trägt dank guter Kreditqualität der Schuldner fast kein Ausfallrisiko. Wenn die Zinsen weiter sinken, vermindern sich die Renditemöglichkeiten bei Geldmarktfonds im Schweizer Franken.

Schon jetzt bleibt nach Gebühren meist nicht mehr viel Rendite übrig. Immerhin kann man über entsprechende Geldmarktfonds auch in US-Dollar, Euro oder andere Währungen wie dem australischen Dollar investieren, wo es mehr Zins gibt. Allerdings trägt man bei solchen Vehikeln ein Währungsrisiko, welches die Mehrrendite unter Umständen auffrisst und zu Verlusten führen kann. Eine Alternative zu den meisten Geldmarktfonds, welche als Einzelwährungsfonds geführt werden, sind Vehikel, die in Geldmarktpapiere in verschiedene Währungen investieren.

Ein Beispiel dafür ist der Swisscanto Money Market Fund Opportunities mit ISIN CH1220495068. Dieser nutzt Opportunitäten im globalen Geldmarktanleihensegment und investiert breit diversifiziert in Geldmarktanlagen in Schweizer Franken und Fremdwährungen. Dank der Fremdwährungen erreicht man mehr Rendite. Gleichzeitig werden bei diesem Vehikel die Fremdwährungsrisiken zum Franken abgesichert. Da die jährlichen Gesamtkosten des Fonds mit 0,14 Prozent bescheiden sind, bietet er für konservative Anleger eine Möglichkeit, trotz sinkenden Zinsen eine Rendite nach Gebühren zu erwirtschaften, die leicht über der Teuerung liegt, und trotzdem flexibel zu bleiben.