Gefahr einer Immobilienblase am Zürichsee vorerst gebannt
Die Zeit der preislichen Höhenflüge für Immobilien am Zürichsee ist fürs erste vorbei. Darin sind sich die Experten einig. In zentrumsnahen Lagen bleibt die Nachfrage zwar hoch. Preis und Leistung müssen aber heute stimmen. Das Label Zürichsee alleine genügt nicht mehr.
Die Zürichseegegend wird in schöner Regelmässigkeit als Gefahrenregion ausgewiesen, wenn es darum geht, die Gebiete mit dem grössten Potenzial für eine Blasenbildung auf dem Immobilienmarkt auszuscheiden. In ihrem Index für das Schlussquartal 2017 kommt die UBS nun zum Schluss, dass sich der Schweizer Markt für Wohneigentum wieder ein kleines Stück von einer allfälligen Blase entfernt habe. Gemeint ist damit die deutliche Überbewertung von Immobilien.
Rege Wohnbautätigkeit
Im Interview mit der ZSZ bestätigt der Geschäftsführer der Wädenswiler Tuwag Immobilien AG, Heiner Treichler, diese Einschätzung für die Region: «Heute sitzt der Mieter am längeren Hebel». Die Zeiten seien vorbei, als die Vermieter jeden Preis verlangen konnten. Gleichzeitig weist der Immobilienfachmann auf die ungebrochen hohe Wohnbautätigkeit hin — trotz schwächerer Nachfrage aufgrund geringerer Zuwanderung. Treichler geht tendenziell von stabilen bis sinkenden Immobilienpreisen am Zürichsee aus. In den Randregionen und den Gemeinden mit tiefen Steuern seien die Ausschläge am ausgeprägtesten. Dort seien die Preise zuerst in astronomische Höhen geklettert, nun würden sie wieder stark fallen.
Mit einem Immobilienportfolio im Gesamtwert von 2,8 Mrd. Franken gehört Mobimo zu den führenden Immobiliengesellschaften der Schweiz. Die Gruppe mit Geschäftssitz in Küsnacht hat im vergangenen Jahr ein Stockwerkeigentumsprojekt in Feldmeilen (Flair) mit 14 Wohnungen mit dem Verkauf der letzten Wohnungen abgeschlossen.
Konzernchef Christoph Caviezel weist darauf hin, dass die Nachfrage nach Wohneigentum oder Mietwohnungen in den Zentren und zentrumsnahen Pendlergemeinden ungebrochen hoch sei. Das gelte auch für die Region Zürichsee. Die sinkende Zuwanderung aus dem Ausland werde in den gut gelegenen Regionen durch die Binnenwanderung, ausgelöst durch die Attraktivität der urbanen Zentren, kompensiert.
Als bevorzugte und beliebte Region wird sich das Gebiet rund um den Zürichsee nach Angaben des Mobimo-Chefs nach wie vor einer regen Nachfrage erfreuen können. Hier wie anderswo müssten aber Preis und Leistung an der entsprechenden Lage stimmen: «Die Zeiten, als alles mit dem Label ‹Zürichsee› verkauft werden konnte, sind vorbei», erklärt Caviezel.
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