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Super League: GC - Basel
GC gewinnt – und ein Kanadier weckt die schönen Gefühle

Hat in seinen ersten drei Spielen gezeigt, dass er eine Bereicherung für die Super League werden kann: Theo Corbeanu (Nr. 19).


Es gibt die Zeit vor den Chinesen und es gibt die Zeit mit den Chinesen. So ist das bei den Grasshoppers. Und seit diese Chinesen da sind und den Verein besitzen, kamen ganz viele Spieler nach Zürich, aus ganz vielen Ecken dieser Welt. Japan und Südkorea, Brasilien und Kolumbien, Ungarn und die Slowakei, möglich war alles.

Einen Kanadier aber hatten sie noch nicht. Und einen Spieler, der so schnell so begeistert, auch nicht. Der Mann, der beides vereint, heisst Theo Corbeanu und hat auch einen rumänischen Pass. Er ist einer der Spieler, bei denen Wunderbares entstehen kann, sobald sie den Ball haben.

Corbeanu ist die leuchtende Figur bei einem 3:1 der Grasshoppers über den FC Basel. Er muss dafür kein Tor erzielen, das machen Filipe de Carvalho, Giotto Morandi und Renat Dadashov. Alle Tore fallen in der ersten Halbzeit, jene 45 Minuten sind etwas vom Besten, was GC seit dem Aufstieg im Sommer 2021 in der Super League zeigte.

Der Auftritt der Grasshoppers ist erwachsen und einfach. Weder haben sie mehr den Ball noch schiessen sie diesen besonders oft aufs Tor des Gegners. Was sie an diesem frühen Abend aber auszeichnet, ist, dass sie wissen, wozu sie fähig sind. Was sie zeigen, ist nicht herausragend, aber es ist so gut, dass es dem FC Basel wehtut.

Plötzlich beidfüssig

Die Grasshoppers haben hinten kernige Zweikämpfer, und sie haben vorne wirblige Angreifer. Sie haben einen Gegner, der nicht seinen besten Tag einzieht. Sie haben Glück, dass Thierno Barry vor seinem Schuss ins GC-Tor knapp im Abseits steht und dass der Ball nur an den Pfosten fliegt, nachdem Goalie Justin Hammel den FCB-Stürmer abschiesst.

Sie haben auch ihren Leader Amir Abrashi, der seit seiner Rückkehr zu GC im Sommer 2021 nie so gut war wie jetzt, nun zum dritten Mal in Folge durchspielt und sogar ein Tor vorbereitet. Und eben, sie haben Corbeanu, diesen Techniker, der Eckbälle mit beiden Füssen schön in die Mitte bringen kann.

«Geholt haben wir ihn als Rechtsfuss», sagt GC-Trainer Bruno Berner nach der Partie und verheimlicht nicht, dass er selbst überrascht war, als er die Standards seines neuen rechten Flügels sah. «Der wird nur noch besser», sagt er. Und Captain Abrashi ergänzt: «Ein Riesendribbler, Wahnsinn. Ich sage ihm immer, er solle nur machen, ich schaue hinten schon, dass nichts passiert.»

Corbeanu ist einer der Wolverhampton Wanderers, er spielte letzte Saison leihweise in Bielefeld und davor bei Blackpool. An beiden Orten wurde er nicht glücklich, nun sorgt er früh in der Saison für die schönen Gefühle bei GC. «Es war ein guter Start in Zürich, ich genoss es seit Tag eins», sagt er selbst und redet von einer fantastischen Gruppe an Spielern, alle seien hungrig.

Vor allem mit Dirk Abels und Giotto Morandi verstehe er sich gut, sagt Corbeanu auch. Das sind die Spieler, die ihm auf dem Platz am nächsten sind, Abels spielt hinter ihm als Rechtsverteidiger, Morandi neben ihm als hängende Spitze. Der Tessiner hat zuletzt zu seiner Effizienz zurückgefunden, er steht nach drei Partien bei zwei Toren und einem Assist. 

Zwei, die sich gefunden haben: Theo Corbeanu gratuliert Giotto Morandi nach dem 2:0 der Grasshoppers.

«Es fühlt sich riesig an», sagt Berner über seinen ersten Sieg als GC-Trainer. Und übt sich gleich danach wieder in Demut. So ist der neue Chef an der Seitenlinie, und so soll auch sein GC sein. «Wir haben viele positive Anzeichen einer ersten Entwicklung in diesem bewusst demütigen neuen GC.»

Es ist eine Einstellung, die er offenbar auch schon seinen Spielern weitergegeben hat. Als wäre Corbeanu schon ewig da, sagt er: «Wir wollen wieder das richtige GC werden, für diesen Club kämpfen und erfolgreich sein, um ihn dorthin zu bringen, wo er hingehört.» Nächste Woche geht es nach Winterthur, Corbeanu wird, sollte er sich nicht verletzen, wieder dabei sein – die schönen Gefühle sollen noch ein wenig anhalten.