Fussball-Kids gefunden – Arzt bringt Energiedrinks
Nach neun Tagen kann die in einer Höhle in Thailand verschollene Fussballmannschaft mit Nahrung versorgt werden. Für die Bergung müssten die Knaben tauchen lernen.
Die seit mehr als einer Woche in einer Höhle in Thailand eingesperrten Jugendfussballer müssen weiter auf ihre Befreiung warten. «Wir müssen zu hundert Prozent sicher sein, dass sie gefahrlos herauskommen können.»
Dies sagte der Gouverneur der Provinz Chiang Rai, Narongsak Osotthanakorn, am Dienstagmorgen. Es sei keine Frist gesetzt worden, bis wann die Jugendlichen aus der Höhle gebracht würden.
Auf jeden Fall gehe es den Teenagern relativ gut, sagte er weiter. «Keiner der Jungs schwebt in Lebensgefahr. Die meisten haben kleinere Gesundheitsprobleme.» Ein Arzt sei zu den Jungen geschickt worden, um sie zu untersuchen. Ihnen seien Medikamente und Energiedrinks gegeben worden.
Zudem erhielten sie Nahrung für vier Monate sowie ein Tauch-Training, wie die thailändische Armee am Dienstag mitteilte.
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Es wird eine nervenaufreibende Geduldsprobe: Die Rettung der nach neun Tagen lebend in einer überfluteten Höhle in Thailand gefundenen Jungen einer Fussballmannschaft zieht sich möglicherweise über mehrere Monate hin.
Wie die thailändische Armee am Dienstag mitteilte, werden die zwölf Jungen und ihr Trainer mit Lebensmitteln «für mindestens vier Monate» versorgt, zudem sollen alle Tauchtraining erhalten. Derweil sorgt das Video von der Rettung in den sozialen Netzwerken für Rührung und Erleichterung.
Die Jungen im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer waren am Montag nach Tagen des Bangens lebend in der Tham-Luang-Höhle entdeckt worden. Zwei britische Taucher fanden die ausgezehrten Jungen kilometerweit im Innern der Höhle. Sie befanden sich rund 400 Meter von dem Ort entfernt, wo sie vermutet worden waren.
Weiterhin überflutet
Mit der Entdeckung der Vermissten ist die Rettung aber noch lange nicht geschafft: Viele Kammern der Höhle sind weiterhin überflutet, das Wasser soll nun weiter abgepumpt werden. Experten gehen davon aus, dass die Rettung Wochen oder Monate dauern kann.
Am Dienstag erreichten die Jungen und ihren Trainer bereits Lebensmittel und dringend benötigte Medizin. Die Helfer bereiteten derweil weiter die schwierige Rettungsaktion vor: Es würden Lebensmittel für mindestens vier Monate geliefert, alle Jungen sollten zudem tauchen lernen, hiess es von Seiten der Armee.
Sollte sich das Tauchen für die Kinder als unmöglich erweisen, besteht eventuell auch die Chance, sie von aussen über ein Bohrloch herauszuholen oder darauf zu warten, dass das Wasser zurückgeht und sie nach draussen laufen können.
Die Zeit drängt
Allerdings drängt die Zeit: Für diese Woche sind neue schwere Monsunregenfälle vorhergesagt. Priorität hat nach Behördenangaben zunächst, die Gruppe soweit aufzupäppeln, dass der schwierige Weg nach draussen beginnen kann. Einen konkreten Zeitplan wollten die Behörden aber nicht nennen.
Die dramatische Entdeckung hatte landesweit für Jubel gesorgt - auch wegen des Videos der Rettung. In den Aufnahmen eines Tauchers war zu sehen, wie die abgemagerten und geschwächten Kinder auf einem Abhang in der stockfinsteren Höhle kauern. «Danke», rufen die Kinder, als die Retter durch das schmutzige Wasser auf sie zu kamen. «Wie viele seid ihr?», fragt einer der Retter. «13? Grossartig.»
Einer der Jungen fragt daraufhin in stockendem Englisch, ob sie jetzt «nach draussen gehen» könnten. «Nein, nein, nicht heute», antwortete der Taucher. «Wir sind zu zweit, ihr müsst tauchen... wir kommen, es ist gut.»
16 Millionen Mal angeschaut
Die thailändische Marine veröffentlichte das Video auf Facebook, wo es innerhalb weniger Stunden 16 Millionen Mal angeschaut wurde. Nutzer kommentierten unter dem Beitrag, sie seien «den Tränen nahe».
Die beiden Taucher, die die Jungen fanden, waren Mitglieder eines dreiköpfigen Teams, das eigens aus dem Vereinigten Königreich angereist war. Sie gehören dem Britischen Höhlenrettungs-Rat (BCRC) an. Dessen Vize-Präsident sagte dem britischen Sender BBC: «Sie mussten gegen die Strömung schwimmen und oder sich an den Wänden festkrallen, um vorwärts zu kommen.»
Die zwölf Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr Fussballtrainer waren am 23. Juni nach einer Trainingseinheit in die Höhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non in der Provinz Chiang Rai eingestiegen. Offensichtlich war die Gruppe von einer Sturzflut überrascht worden und hatte sich vor dem ansteigenden Wasser immer tiefer in die Höhle gerettet. In der Nähe des Höhleneingangs wurden ihre Velos, Fussballschuhe und Rucksäcke gefunden, im Inneren der Höhle ihre Handabdrücke und Fussspuren.
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Die Taucher waren bei den Sucharbeiten nur langsam vorwärts gekommen. Am Montag dann meldeten sie, sie seien nur noch einen Kilometer von einem höher gelegenen Bereich der Tham-Luang-Höhle entfernt, wo die Kinder vermutet wurden.
Angehörige harrten aus
Die Tham-Luang-Höhle in der Nähe der Grenze zu Myanmar und Laos ist etwa zehn Kilometer lang und sehr verwinkelt. Tagelang hatten die anhaltenden Monsunregen die Suche erschwert. Am Sonntag hörte es endlich auf zu regnen. Die Taucher brachten Sauerstofftanks in die Höhle und richteten einen Einsatzstützpunkt im Höhleninneren ein.
Da das Wasser, mit dem die Höhle überflutet worden war, sehr schlammig war, kamen die eingesetzten Höhlentaucher aber nur langsam voran. Vor der Höhle harrten seit mehr als einer Woche Angehörige und Freunde der Fussballspieler aus. Sie hofften weiter auf die Rettung des Teams.
1000 Einsatzkräfte
An der Suchaktion in der Provinz Chiang Rai waren etwa 1000 thailändische Einsatzkräfte beteiligt, die von ausländischen Experten unterstützt wurden. Die Suche nach dem Fussballteam beherrschte seit Tagen die Schlagzeilen in Thailand.
SDA/chk
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