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Kommentar zum Einreise-Eklat
Für Djokovic darf es kein Zurück geben

Vorbei: Die guten Beziehungen zwischen Australien und Novak Djokovic sind ein Jahr nach seinem 9. Melbourne-Triumph nur noch Erinnerung.
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Wer weit geht, hat einen langen Rückweg. Novak Djokovic ist mit seiner erzwungenen Anreise nach Australien diesmal zu weit gegangen, und nun dürfte es für den weltbesten Tennisspieler keinen Weg zurück geben. Zurück ans Australian Open, das am 17. Januar beginnt.

Auf dem Platz ist der neunfache Melbourne-Sieger zurzeit kaum zu schlagen, in der australischen Regierung aber fand er seinen Meister. Dass ihre Grenzbehörde seine angebliche Ausnahmebewilligung zur Impfbefreiung nicht akzeptierte und sein Visum annullierte, kommt einer Machtdemonstration gleich: Vor dem Gesetz sind in Australien alle gleich.

Die Fakten sind zwar noch etwas schwammig, die Ausgangslage aber scheint klar: Djokovic wird Australien Anfang nächster Woche verlassen müssen. Die einstweilige Verfügung, mit der seine Anwälte seine sofortige Abschiebung bis mindestens Montag verhindert haben, wird ihm zwar einige unangenehme Tage ohne Fünfsternkomfort bescheren, seine Ausweisung aber nicht verhindern.

Die Empörung auf der ganzen Welt dürfte die Härte der Regierung in Australien noch verstärkt haben.

Allerdings: Djokovic ist zwar der Auslöser, aber nicht der Alleinverantwortliche für den Eklat und die erbärmliche eigene Lage. Denn die Veranstalter des Australian Open sind es, über die die Sonderbewilligung erteilt worden ist, angeblich nach rigoroser Prüfung seines Antrags. Die Dokumente, mit denen er seine Einreise legitimieren wollte, sollen völlig ungenügend gewesen sein.

Deshalb stehen auch die Organisatoren des Grand-Slam-Turniers sowie die Behörden des Bundesstaates Victoria mit ihrer Gesundheitsabteilung in einem schiefen Licht. Die Causa erweckt den Eindruck einer Zwängerei, ja sogar Mauschelei, um die Nummer 1 an den Start zu holen. Die Empörung und Wut in der ganzen Welt, besonders aber in der australischen Bevölkerung dürfte die Härte der Regierung noch verstärkt haben.

An dieser dürfte – ja darf – sich nichts mehr ändern, sonst drohen Tumulte am Grand-Slam-Turnier, und es gibt noch mehr Verlierer. Verlierer in einem unwürdigen Schauspiel, das Djokovic beenden könnte, indem er seine Ausweisung akzeptiert. Davon ist nicht auszugehen.