AboUNO-Chefankläger im Interview«Für diese vielen Eltern ist nichts vorbei»
Am Dienstag urteilt ein UNO-Tribunal über Ratko Mladic, den «Schlächter vom Balkan». Serge Brammertz sagt, warum das Verfahren 26 Jahre nach Srebrenica auch politisch wichtig ist.
«Ratko Mladic gab die Anweisung, gezielt auf Frauen mit Kindern zu schiessen»: Eine Mutter und ihr Kind auf der Flucht vor Heckenschützen in Sarajewo 1994.
Foto: David Brauchli (AP, Keystone)
Völkermord vor Gericht: Das Jugoslawientribunal der UNO in Den Haag wird am Dienstag final über die Belagerung von Sarajewo (1992-96), den Genozid von Srebrenica (1995) und die zynisch «ethnische Säuberung» genannten Vertreibungen auf dem Balkan entscheiden. Der serbische General Ratko Mladic, der den Beinamen «Schlächter vom Balkan» trug, erhält dann sein letztinstanzliches Urteil. Chefankläger der UNO ist der 59-jährige Belgier Serge Brammertz. (Reportage zum Thema: Džemil will seinen toten Bruder wiedersehen)
