Reservoir in HombrechtikonFür die künftige Wasserversorgung müssen Dutzende Bäume weichen
Die Gemeinde will das Reservoir Trüllisberg durch ein neues Gebäude ersetzen. Deshalb werden mehrere Hundert Quadratmeter Wald gerodet.

Es ist nicht wirklich ein schöner Bau, das Pumpenhaus des Reservoirs Trüllisberg im Hombrechtiker Ortsteil Feldbach. Am Waldrand etwas oberhalb des Bahnhofs Feldbach gelegen, beliefert das Reservoir den gesamten Ortsteil inklusive den Weilern Oberschirmensee, Hinterrüti und Liebenfels mit Trinkwasser.
Bald ändert sich dies jedoch. Die Gemeinde Hombrechtikon plant, die gesamte Reservoiranlage zurückzubauen, wie ein aktuelles Baugesuch zeigt. Einem weiteren Gesuch ist zu entnehmen, dass dafür knapp 300 Quadratmeter Wald rund um das Reservoir gerodet werden müssen.
Trinkwasser von weiter oben
Dass die Reservoiranlage zurückgebaut werde, habe verschiedene Gründe, sagt der zuständige Gemeinderat Thomas Etter (parteilos). «Der Löschschutz kann in Feldbach aufgrund der zu tiefen Höhenlage des Reservoirs nicht mehr sichergestellt werden.» Konkret bedeutet dies, dass der Fliessdruck des Löschwassers nicht genügend hoch ist. Die Löschwasserreserve betrage heute 100 Kubikmeter. Gemäss Richtlinien der Gebäudeversicherung müssten es jedoch 230 Kubikmeter sein. Zudem weise die über 100-jährige Anlage altersbedingte Schäden und Mängel auf.
In der generellen Wasserversorgungsplanung aus dem Jahr 2015 sei darum ein Ersatz der Anlage vorgesehen – oder ein Anschluss an das weiter oben im Dorf gelegene Reservoir Langacher mittels Druckreduzierung am heutigen Standort des Reservoirs Trüllisberg.
Für diese Option hat sich der Gemeinderat nun entschieden. «Das Trinkwasser wird zukünftig direkt ab dem Reservoir Langacher über eine Druckreduzierstation in das Versorgungsgebiet Feldbach eingespeist.» Die Druckreduzierung ist nötig, weil das Reservoir Langacher rund 100 Meter höher liegt als Feldbach. Der Leitungsdruck wäre am See unten so hoch, dass die Versorgungsleitungen stark strapaziert würden.
Ausschlaggebend für den Entscheid seien das geringere Bauvolumen und die tieferen Kosten gewesen. Der Gemeinderat rechnet mit Kosten von 340’000 Franken.
Bäume werden ersetzt
Eine Druckreduzierstation ersetzt also das heutige Pumpenhaus, die unterirdischen Reservoirbecken werden teilweise zurückgebaut und verfüllt. Aber weshalb werden dafür fast 300 Quadratmeter Bäume gerodet? Tiefbauvorstand Etter sagt: «Die Bäume befinden sich über den bestehenden Reservoirbecken und direkt angrenzend daran.» Um an die Becken zu kommen, müssen die Bäume weichen.
Für Naturfreunde gibt es indes gute Nachrichten: Die gerodete Fläche wird mit einheimischen Laubbäumen aufgeforstet. Die Aufforstung ist in den 340’000 Franken bereits einberechnet.

Mit der Rodung und dem Bau der neuen Druckreduzierstation wird im Herbst begonnen. Ende dieses Jahres soll die Station in Betrieb sein. Die neuen Bäume werden dann im nächsten Frühling gepflanzt. Bis sie so gross sind wie heute, dürfte es jedoch eine Weile dauern.
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