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Ein Jahr nach dem Streik
Frauen protestieren in der ganzen Schweiz

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… ebenso wie in Genf.
In der ganzen Schweiz fanden wieder Demonstrationen für mehr Frauenrechte und Gleichstellung statt.
In Zürich waren viel Protestierende mit dem Velo durch die Stadt unterwegs.

Ein Jahr nach dem historischen Frauenstreik haben am Sonntag in zahlreichen Schweizer Städten Kundgebungen stattgefunden. Aktionen gab es in Zürich, Bern, Basel, Lausanne und Bellinzona.

Wegen der Corona-Massnahmen wurden dieses Jahr keine offiziellen Kundgebungen organisiert, sondern verschiedene Aktionen den ganzen Tag hindurch geplant. In Zürich starteten die Teilnehmerinnen entsprechend in kleinen Gruppen von verschiedenen Orten aus. Daraus bildete sich eine Kundgebung von über 1000 Menschen in der Langstrasse.

Die Teilnehmerinnen sperrten die Strasse mit einer Wäscheleine und sammelten daran Forderungen und Aufrufe. «Nie mehr unpaid work», war etwa als Forderung zu lesen. Die Langstrasse zwischen Helvetiaplatz und Limmatplatz musste vorübergehend für den Verkehr gesperrt werden, wie die Kantonspolizei Zürich auf Twitter mitteilte.

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Im Verlaufe des Nachmittags löste sich die Kundgebung auf, und die Langstrasse wurde von der Polizei wieder für den Verkehr freigegeben. Die Stadtpolizei forderte die Teilnehmerinnen mit Dialogteams und auf Twitter auf, den Bereich Langstrasse zu verlassen.

Tanzen auf der Brücke in Basel

In Basel blockierten kurz vor 15.30 Uhr etwa rund 500 Frauen die Mittlere Brücke, um dort zu demonstrieren und zu tanzen. Die Polizei war mit einem grösseren Aufgebot vor Ort. Zweimal forderten die Demonstrantinnen die Polizisten auf, von der Mittleren Brücke «abzuhauen». Nach rund 45 Minuten rief die Polizei die Demonstrantinnen dazu auf, die Brücke innert 10 Minuten zu verlassen – ansonsten fänden Personenkontrollen statt.

Der Demonstrationszug bewegte sich dann zum Universitätsspital, um dem Pflegepersonal «solidarische und kämpferische Grüsse» zu senden. Um etwa 16.45 Uhr sperrte die Polizei die Johanniterbrücke ab und führte Personenkontrollen durch.

Zuvor hatten in Basel auf mehreren Plätzen Aktionen stattgefunden. So versammelten sich um 14 Uhr rund 300 Personen auf dem Theaterplatz, um gemeinsam zu picknicken und zu tanzen. Im St.-Johanns-Park wurde zudem ein feministisches Kickboxen veranstaltet.

Feministischer Postenlauf in Bern

In Bern konnten Interessentinnen und Interessenten einen «feministischen Postenlauf» absolvieren – dies auf der Route der grossen Kundgebung von 2019. Themen waren beispielsweise Lohnunterschiede, die Situation von Migrantinnen und der Beschluss des Kantonsparlaments von dieser Woche, die Sonntagsverkäufe zu verdoppeln. Die Stadt Bern hatte den Anlass bewilligt. Mehrere Hundert Personen dürften den Postenlauf absolviert haben – eine Organisatorin sagte auf Anfrage, alle 300 Startnummern seien abgegeben worden.

Viele Absolventinnen des Postenlaufs waren zu zweit oder in Kleingruppen unterwegs und trugen mindestens ein lilafarbenes Kleidungsstück. Im Verlauf des Nachmittags bildete sich in der Innenstadt ein Kundgebungszug, der zum Bundesplatz zog. Etwas über hundert Personen beteiligten sich daran.

Lausanne startete um Mitternacht

Auch im Kanton Waadt wurde an verschiedenen Orten demonstriert. In Lausanne startete der Aktionstag schon kurz nach Mitternacht mit einer Versammlung. Am Nachmittag demonstrierten bis zu 2000 Personen auf drei verschiedenen Plätzen. Bei einer Kundgebung demonstrierte gut ein Dutzend Frauen mit nackten Brüsten.

In verschiedenen Reden und Aktionen wurden die Themen Frauen als meist Betroffene der Corona-Krise, rassistische Gewalt gegen Frauen sowie die Ungleichheit im Gesundheits- und Ausbildungsbereich aufgegriffen. In Bellinzona zogen rund 200 Menschen durch die Strassen und forderten gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

Gewerkschaften wollen Taten sehen

Die Gewerkschaften kritisierten am Sonntag, dass trotz einem «überwältigenden» Frauenstreik im letzten Jahr, sich in Sachen Gleichstellung in der Schweiz kaum etwas verbessert habe. Die Frauen würden immer noch tiefere Löhne und Renten bekommen als Männer und mehr Betreuungsarbeit übernehmen, teilte der Schweizerische Gewerkschaftsbund mit.

Die Gewerkschaft Unia prangerte die Lohndiskriminierung, Doppel- und Dreifachbelastung sowie die Respektlosigkeiten im Alltag der Frauen in der Schweiz an.

SDA