Forscher kommen mittels DNA-Proben Nessie auf die Spur
Ein Team aus Neuseeland hat im schottischen Loch Ness eine «sehr grosse Menge» Genmaterial einer bestimmten Tierart gefunden.
Forscher aus Neuseeland haben versucht, alle lebenden Arten im schottischen Loch Ness zu katalogisieren, indem sie DNA aus Wasserproben untersuchten. Dabei erhoffte man sich als Nebeneffekt auch Erkenntnisse zum mythischen Nessie. Nach der Analyse haben die Wissenschaftler die Anwesenheit von grossen Tieren im See aber ausgeschlossen. Viele Berichte über angebliche Sichtungen eines Monsters vom Loch Ness deuteten auf eine Art Reptil hin, etwa die vor 65 Millionen Jahren ausgestorbenen Plesiosaurier, das konnten die DNA-Analysen aber ausschliessen.
«Es wurden keine Hinweise auf ein prähistorisches Meeresreptil namens Plesiosaurier oder einen grossen Fisch gefunden», sagte Professor Neil Gemmell, ein Genetiker von der neuseeländischen Universität Otago, am Donnerstagmorgen bei der Vorstellung der Ergebnisse am Loch Ness. «Wir können in unseren DNA-Daten keine Beweise für eine Kreatur finden, die im entferntesten mit einem Monster zusammenhängt. Also, sorry, ich glaube nicht, dass die Idee des Plesiosauriers aufgrund der Daten, die wir erhalten haben, Bestand hat.»
Auch Hai-, Wels- oder Stör-DNA habe man in den Proben nicht gefunden, womit weitere Theorien über eine allfällige Kreatur im See entkräftet wurden. «Es gibt aber eine sehr grosse Menge an Aal-DNA. Aale sind in Loch Ness sehr viele vorhanden, wobei deren DNA an so ziemlich jeder Stelle gefunden wurde – es gibt viele davon.»
Ob darunter auch ein riesiger Monster-Aal sein könnte, sei aber nicht definitiv feststellbar. «Sind das riesige Aale?», fragte Gemmell gleich selbst. «Nun, unsere Daten verraten nicht ihre Grösse, aber die schiere Menge des Materials sagt, dass wir die Möglichkeit nicht ausschliessen können, dass es im Loch Ness Riesenaale geben könnte.»
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Aal im Loch Ness: Anfangs September sorgte dieses Video für Aufregung unter Nessie-Fans, im Hintergrund ist wohl ein Aal zu sehen. Video: Facebook
Er könne deshalb nicht ausschliessen, dass das, was die Leute als Nessie zu sehen glaubten, in Tat und Wahrheit ein Riesenaal sein könnte.
Sichtungen häuften sich ab 1933
Das Loch Ness Monster ist einer der ältesten und beständigsten Mythen Schottlands. Es inspirierte Bücher, Fernsehsendungen und Filme und unterstützt eine wichtige Tourismusbranche in ihrer Umgebung.
Nessie soll bereits vor über 1500 Jahren am Fluss Ness gesichtet worden sein. Aber erst in den 1930er Jahren häuften sich die Berichte, nachdem Strassen rund um den See gebaut wurden. 1933 berichteten Zeitungen erstmals über Zeugen, die eine walförmige Kreatur gesehen haben wollten. Sie bezeichneten das Tier als «Monster» und brachten so den modernen Mythos des Loch-Ness-Monsters in Gang.
1934 behauptete der angesehene britische Chirurg Colonel Robert Wilson, er habe das Monster fotografiert, während er am Nordufer von Loch Ness entlang fuhr. Später wurde es als Spielzeug-U-Boot entdeckt, das mit einem Seeschlangenkopf ausgestattet war.
Zirkuselefanten im See?
Erklärungen für das in der Vergangenheit angebotene Monster beinhalten, dass es sich um schwimmende Zirkuselefanten handeln soll. In seinen Forschungen über Nessie fand der in Glasgow lebende Paläontologe Neil Clark heraus, dass Messen und Zirkusse im Gebiet von Inverness ein häufiges Ereignis waren, insbesondere ab Anfang der 1930er Jahre. Er sagte, dass Elefanten vielleicht in der Bucht schwimmen durften, während die reisenden Karnevalstiere anhielten, um den Tieren eine Pause zu gönnen.
Eine andere Theorie ist, dass grosse heruntergefallene Äste, die im Loch schwimmen, die Ursache für Monster-Sichtungen sind.
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