Formel-1-GP der USANorris wird bestraft, Verstappen nicht – das WM-Duell sorgt für Aufregung
Max Verstappen gegen Lando Norris heisst der Zweikampf in der WM – auf der Strecke von Austin wird er erbittert geführt. Mit zumindest halblegalen Mitteln. Und hinter zwei Ferrari.
Gegen Ende des Rennens ist die Zeit für Lando Norris gekommen. Für die grosse Revanche.
Da nähert sich der Brite in seinem McLaren dem Heck von Max Verstappens Red Bull mit grossen Schritten. In der 47. Runde, 9 vor Schluss, ist es so weit, attackiert der Zweite der WM den Führenden der WM ein erstes Mal. Die beiden Autos schlängeln sich Rad an Rad durch die Spektakelkurven von Austin – und tun das in der Folge immer wieder. Manchmal ist der orange Wagen sogar leicht vor dem purpurnen.
Doch an Verstappen vorbeizukommen, ist eine riesige Aufgabe, an manchen Tagen gar unmöglich. Dieser Sonntag ist keiner dieser Tage. In der 52. Runde schafft Norris das Kunststück tatsächlich und entscheidet das Duell um Rang 3 hinter den beiden Ferrari von Charles Leclerc und Carlos Sainz für sich – vermeintlich. Er verliert es später doch.
Die Stewards entscheiden, dass der Brite sich im Zweikampf einen Vorteil verschafft hat, weil er bei seinem Manöver die Strecke verlassen hat. Fünf Sekunden werden dem 24-Jährigen aufgebrummt. Er fährt bis zum Schluss aber nur einen Vorsprung von etwas mehr als vier Sekunden heraus und wird Vierter. Norris verliert drei wichtige Punkte auf Verstappen im Kampf um die WM, der Rückstand beträgt nun 57 statt 51 Punkte. Und irgendwie bleibt ein fader Nachgeschmack.
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Der harte Zweikampf zu Beginn
Denn zu Beginn dieses Grand Prix der USA kommt es zum gleichen Duell – in umgekehrten Rollen. Norris, der sich in dieser Saison den Ruf erarbeitet hat, ein ziemlich miserabler Starter zu sein, kommt gut weg, als die fünf Lichter erlöschen. Es scheint erst, als könnte er Platz 1 verteidigen. Doch es gibt einen Mann im Feld der Formel-1-Fahrer, der immer auch dann eine Lücke findet, wenn es eigentlich gar keine gibt.
Verstappen hat in den letzten Jahren in Duellen immer wieder zurückgesteckt, dem Gegner den Vortritt gelassen, aus Vernunft. Und weil er es sich leisten konnte als hochüberlegener Pilot, dem keiner den WM-Titel streitig machen konnte. Doch in dieser Saison ist ihm eben ein Konkurrent erwachsen. Norris hat in den letzten Rennen mächtig aufgeholt gegenüber dem Niederländer, dem mit dem Triumph am Samstag im Sprintrennen immerhin ein kleiner Befreiungsschlag gelungen ist. Norris’ Atem spürt er gleichwohl im Nacken, und es scheint, als hätte ihm dieser die Aggressivität von einst eingehaucht.
So also quetscht sich Verstappen mit seinem Red Bull in Kurve 1 neben seinen Gegner – und letztlich vorbei. Wie er das tut, ist zumindest grenzwertig, zumal er selbst so schnell herangebraust kommt, dass er die Kurve nicht richtig erwischt und neben die weisse Linie gerät. Norris drängt er so noch mehr ins Abseits. Bestraft wird Verstappen aber nicht – im Gegensatz zu seinem Gegner am Ende des Rennens.
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Im Gegensatz auch zu George Russell, dem Mercedes-Piloten, der den Sauber von Valtteri Bottas auf weniger ungestüme Art überholt und eine 5-Sekunden-Strafe bekommt. Der Kommentar von Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Totaler Witz!» Ähnlich ergeht es später auch Racing-Bulls-Pilot Yuki Tsunoda, der ebenso für eine harmlose Attacke bestraft wird.
Leclerc von 4 auf 1
Von Verstappens Manöver zu Beginn profitiert aber nicht er selbst, sondern Charles Leclerc, der an den Streithähnen vorbeikommt und von Startplatz 4 auf 1 vorstösst – und so den umgekehrten Weg von Norris geht. Der Monegasse bestätigt in der Folge die Prognose der Konkurrenz, dass der Ferrari ziemlich gut laufen würde im Rennen in Austin. Er gewinnt ohne Probleme zum achten Mal in seiner Formel-1-Karriere und zum dritten Mal in dieser Saison.
Und auf einmal mischt auch der 27-Jährige noch mit im Kampf um die Krone – zumindest am Rande. Fünf Grands Prix vor Schluss sind es noch 22 Punkte Rückstand auf Norris und 79 auf Leader Verstappen, der sich eben auch noch dem zweiten Ferrari-Piloten geschlagen geben muss.
Mit einem relativ frühen Boxenstopp und anschliessend schnellen Runden mit frischen Reifen kommt Carlos Sainz am dreifachen Weltmeister vorbei. Und das, obwohl er zwischenzeitlich über mangelnde Motorkraft ausgangs der Kurven berichtet – und starken Benzingeruch in seinem Auto. Das Problem und die Düfte verflüchtigen sich im Laufe des Grand Prix. So feiert Ferrari seinen zweiten Doppelsieg in diesem Jahr nach Sainz’ Triumph vor Leclerc im dritten Rennen in Melbourne.
Sauber wieder enttäuschend
Am anderen Ende der Tabelle finden sich ebenfalls zwei Teamkollegen wieder. Valtteri Bottas wird 17., Zhou Guanyu 19. Dabei hat es für die beiden Fahrer des Schweizer Sauber-Teams zwischenzeitlich noch ziemlich vielversprechend ausgesehen. Bottas hat sich früh auf Rang 16 vorgearbeitet, Zhou gar auf den 13. Platz. Doch der Chinese macht sich seine aussichtsreiche Position mit einem Dreher gleich selbst zunichte.
Er wird nur deshalb nicht 20., weil Lewis Hamilton sein verkorkstes Wochenende mit demselben Missgeschick beschliesst. Der Siebenfachweltmeister von Mercedes dreht sich schon in der dritten Kurve in ein Kiesbett und sorgt für den ersten Einsatz des Safety-Cars seit Anfang Juni und dem GP von Kanada.
Es bleibt zumindest für dieses Rennen der letzte. Was nichts über die grosse Unterhaltung aussagt, die auf dem Circuit of The Americas an diesem Sonntag bis zum Schluss geboten wird.
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