Bedrohte Tierarten in ZürichEdelfischen geht es schlecht
Nur noch ein paar Dutzend Äschen und Forellen wurden im vergangenen Jahr im Linthkanal gefangen. Nun wollen vier Kantone Schonmassnahmen ergreifen und die Fischerei einschränken.
Im Linthkanal gibt es kaum mehr Äschen und Forellen. Im vergangenen Jahr wurden nur noch 60 Äschen und 27 Forellen gefangen, wie dem Jahresbericht 2023 der Fischereikommission für den Zürichsee, Linthkanal und Walensee zu entnehmen ist. Bei den Äschen betrage der Fangrückgang ganze 95 Prozent in zehn Jahren, schreibt die Fischereikommission am Freitag in einer Mitteilung.
In Absprache mit den Fischereiverbänden will die Kommission nun die Fischerei auf rund zwei Fünftel des Linthkanals für drei Jahre einschränken, um der anhaltend negativen Bestandsituation entgegenzuwirken.
Bootsverkehr wird eingeschränkt
Ab dem 1. Januar 2025 ist die Strecke oberhalb der Brücke beim Sternen Benken ganzjährig gesperrt. «Damit sollen die besonders wertvollen Lebensräume und Fortpflanzungsgebiete besser geschützt werden», teilt die Fischereikommission mit. Der 6,4 Kilometer lange Abschnitt von der Brücke bis zur Mündung in den Obersee dürfe weiterhin befischt werden.
Mit Testfängen will die Kommission genauere Daten zur Bestandssituation der Äschen und Forellen erheben. Ausserdem sei vorgesehen, den Lebensraum der Fische aufzuwerten, den Bootsverkehr auf dem Linthkanal einzuschränken und Kormorane weiterhin intensiv zu bejagen, um die bedrohten Fischarten besser zu schützen.
Fangrückgang am Zürichsee
Generell wurden am Zürich- und am Obersee mit 189 Tonnen 16 Prozent weniger Fische gefangen als im Vorjahr, bilanziert die Fischereikommission. Während die Fänge bei den Felchen um die Hälfte zurückgegangen seien, seien im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Egli und Hechte gefangen worden.
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