AboBootskatastrophe in Frankreich12 Flüchtlinge im Ärmelkanal ertrunken – führt die strenge Politik zu mehr Toten?
Nach dem Drama vor der nordfranzösischen Küste streiten Regierung und Hilfsorganisationen über Zahlen. Im Fokus: Innenminister Gérald Darmanin.
«Small boats», kleine Boote: So, mit dem englischen Begriff, nennen auch die Franzosen die Gummiboote, mit denen Schlepper seit ein paar Jahren Migranten von den nordfranzösischen Küsten über den Ärmelkanal nach Grossbritannien bringen – genauer: seit 2018, als die Zugänge zu den Schiffshäfen und zum Tunnel unter der Meerenge mit hohen Zäunen verbarrikadiert worden sind. «Small boats» ist ein Euphemismus: Sie sind oft grotesk viel zu klein für die Zahl der Passagiere, die sie transportieren sollen. Der Begriff ist deshalb auch ein Synonym für ein zunehmend gefährliches, tödliches Phänomen geworden.