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Verschmutzte Weltmeere
Fischereinationen tragen besonders zu Pazifik-Müllstrudel bei

Plastik aus dem Great Pacific Garbage Patch gesammelt von der Non-Profit-Organisation The Ocean Cleanup. Im Fang sind zahlreiche Kisten und Bojen zu sehen, die aus der Fischerei stammen.

Der Grossteil des Treibguts im nordpazifischen Müllstrudel lässt sich auf fünf grosse Fischereinationen zurückführen. So stamme der meiste Kunststoff aus japanischen, chinesischen, südkoreanischen, US-amerikanischen und taiwanischen Quellen, schreiben Forscherinnen und Forscher im Fachmagazin «Scientific Reports». Zehntausende Tonnen von Plastikmüll treiben derzeit im nordpazifischen Müllstrudel. Ein grosser Teil davon besteht aus Fischernetzen, Seilen und Hartplastikteilen.

Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen von Plastik in die Ozeane. Teils spülen Flüsse den Müll vom Land in die Meere, teils gelangt das Plastik direkt in die Ozeane. Während der Grossteil des Plastikmülls sich vermutlich hauptsächlich an den Küsten oder am Meeresboden ansammelt, wird ein kleinerer Teil der Kunststoffabfälle über Meeresströmungen zusammengetrieben und in sogenannten Müllstrudeln angereichert.

Über 6000 Hartplastikteile gesammelt

Fachleute gehen von fünf grossen solchen Müllstrudeln aus. Einer davon ist der nordpazifische Müllstrudel: Er ist das Symbol für die Auswirkungen der weitverbreiteten Verwendung von Plastik und seiner Entsorgung in den Weltmeeren. Doch woher stammt das Plastik, das im nordpazifischen Müllstrudel umhertreibt?

Im Rahmen einer Kampagne der niederländischen Non-Profit-Organisation The Ocean Cleanup sammelte das Forschungsteam um Laurent Lebreton über 6000 Hartplastikteile (insgesamt 547 Kilogramm) aus dem nordpazifischen Müllstrudel. Die Fragmente wurden sortiert und auf ihre Herkunft analysiert. Dabei machten Fischernetze und Fanggeräte für Aquakulturen 26 Prozent aller analysierten Fundstücke aus. Kunststoffschwimmer und Bojen, Flaschenverschlüsse sowie Haushaltsgegenstände wie Behälter, Dosen und Körbe liessen sich ebenso identifizieren. Ein Drittel des Mülls konnte jedoch nicht einer eindeutigen Kategorie zugeteilt werden.

Eine Kiste mit japanischer Beschriftung sowie Aalreusen und Netze aus dem nordpazifischen Müllstrudel – sie stammen allesamt aus der Fischerei.

Auf über 200 Plastikstücken konnte das Forschungsteam Schrift in einer bestimmten Sprache entdecken. Dabei gehörten vor allem Chinesisch und Japanisch zu den häufigsten Sprachen, gefolgt von Englisch und Koreanisch. Bei insgesamt 232 Plastikteilen konnte die Herkunft anhand von Sprache, Text, Firmennamen oder Logo nachgewiesen werden. Die fünf Herkunftsländer mit dem grössten Plastikaufkommen im nordpazifischen Müllstrudel waren Japan, China, Korea, die USA und Taiwan. Dabei stammte rund je ein Drittel des untersuchten Mülls aus Japan und China. Die Ergebnisse des Forschungsteams bestätigen frühere Studien von 2015.

Der Grossteil der Hartplastikteile gelangte mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht über Flüsse oder Küstenstädte, sondern über Fischereiaktivitäten direkt ins Meer.

Um nachzuvollziehen, wie und wo die Plastikteile ins Meer gelangt sind, nutzten die Wissenschaftler ein Computermodell. Dabei stellten sie fest, dass der Grossteil der Hartplastikteile mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht über Flüsse oder Küstenstädte, sondern über Fischereiaktivitäten direkt ins Meer gelangt sein musste.

Sowohl China, Japan, Südkorea, die USA als auch Taiwan sind industrialisierte Fischereinationen im Nordpazifik. Auf sie entfielen in der Studie 87 Prozent der simulierten Fischereiaktivitäten, die zum nordpazifischen Müllstrudel beitragen.