Wieder fünf GegentoreDer Schweizer Meister ist auch in Eindhoven chancenlos
Das Debüt von Bo Henriksen misslingt, auf das 1:5 folgt auswärts ein 0:5. Die Qualifikation für die Sechszehntelfinals ist für den Schweizer Meister damit bereits nicht mehr möglich.

Etwas vom Wichtigsten, um gegen PSV Eindhoven zu bestehen, so sagte es Bo Henriksen am Mittwoch noch, sei der Mut. Nur, mit dem Mut ist es so eine Sache, er kann gegen einen Favoriten eben auch ganz schnell verfliegen. Zum Beispiel dann, wenn dieser nach nicht einmal zehn Minuten führt.
Yanick Brecher ist beim Kopfball von Obispo eigentlich genügend schnell am Ball, den Abpraller verwertet Gutierrez dann aber zum 1:0. Im Philips-Stadion wird es erstmals laut.
Und für den FCZ beginnen 80 Minuten bis zum Schlusspfiff, die immer ungemütlich sind, der Schweizer Meister hat keine Chance. Am Ende verliert er 0:5, es ist die nächste brutale Lektion. Er hat nur wenige gute Momente, am nächsten kommt Marchesano einem Tor mit einem abgelenkten Distanzschuss.
Mit diesem 0:5 steht der FCZ auch nach vier Spielen in der Europa League mit null Punkten da, das Weiterkommen ist damit bereits nicht mehr möglich. Als Gruppendritter könnte es der FCZ noch in die Conference League schaffen, er bräuchte dafür einen Sieg zu Hause gegen Bodö/Glimt und mindestens einen Punkt gegen Arsenal im Emirates-Stadion von London.
Nun heisst die Realität erst einmal Eindhoven und es ist keine schöne für den FCZ. Das 0:2 fällt schon in der 15. Minute, weil die Zürcher in Ehrfurcht erstarren und erste Beobachter eines schönen Spielzugs sind. Conde, er spielt, weil Henriksen sich von ihm physische Präsenz erhofft, geht so in einen Zweikampf, als wäre es sein erstes Ziel, den Gegner ja nicht zu berühren. Veerman trifft.
Tumulte in der Stadt
Die allermeisten FCZ-Fans bekommen all das nicht live mit. 2000 von ihnen müssten etwa da sein, am Ende reisen viele von ihnen unverrichteter Dinge zurück nach Zürich. Bereits am Nachmittag gab es zwischen Vertretern der beiden Fanlager Ausschreitungen in der Stadt, sie finden vor dem Stadion ihre Fortsetzung, der Gästesektor bleibt praktisch leer.
Spielerisch verpassen die Zürcher Fans nicht gerade viel. Auch wenn Henriksens Team vor dem Rückstand nicht unbedingt mutlos unterwegs ist. Captain Brecher hält vor dem Anpfiff eine energische Ansprache, zeigt dabei auf den Gästesektor, «für sie», so seine Botschaft. Früh im Spiel dann schickt Antonio Marchesano den schnellen Aiyegun Tosin, der Stürmer scheitert alleine vor dem Tor zwar an Goalie Benitez und steht dabei auch noch im Abseits, aber es ist ein Zeichen, dass der FCZ aggressiver zu Werke gehen will als noch vergangene Woche.
Hoffnung kommt nie richtig auf
Es ist aber am Ende auch nur ein Strohfeuer, das so schnell erlischt, wie es entfacht wurde. Beim 3:0 haben die PSV-Spieler wieder alle Freiheiten, Brecher kann sich noch einmal wehren, diesmal trifft Sangaré mit dem Nachschuss.
Die Hoffnung, der niederländische Top-Verein würde Zürich unterschätzen, weil er im Hinspiel 5:1 gewann, kommt gar nie richtig auf.
Beim 4:0 ist die zweite Halbzeit nicht viel älter als es die erste beim 1:0 war. Veerman trifft zum zweiten Mal, die Gegenwehr der Zürcher Abwehr ist auch hier bescheiden.
Und auch El Ghazi darf vor seinem Tor zum 5:0 den Ball verblüffend lange am Fuss führen. PSV ist schlicht zu gut an diesem Abend, die Niederländer haben auch die Chancen für einen noch höheren Sieg.
Trainer Henriksen wollte bei diesem FCZ neue Energie entfachen, mit seiner Leidenschaft und seiner ansteckenden Art. Er ist ein Mann, der die Menschen mitreissen will, einer, der die salbungsvollen Worte braucht, «sich zerreissen», «füreinander kämpfen», «nie aufgeben». Nicht einmal eine Woche ist der 47-Jährige FCZ-Trainer, an diesem Donnerstag dürfte er noch einmal gemerkt haben, welch grosse Aufgabe er vor sich hat.
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