AboHotels in Zürich hart getroffenFehlende Events reissen Loch in Kassen der Hotels
Die Hotels in der Stadt Zürich leiden am meisten unter der Corona-Krise. Zürichsee Tourismus sagt gar: Je weiter weg von Zürich, desto besser läuft das Geschäft.
Martin von Moos ist Präsident des Zürcher Hotelier-Vereins (ZHV). Er zeichnet vor allem für die Stadt Zürich und die Flughafenregion ein düsteres Bild. «Die Auslastung in diesen Hotels beträgt auch jetzt noch 20 bis höchstens 30 Prozent», sagt von Moos. Was das bedeutet, zeigt ein Beispiel: Eine internationale Hotelkette hat vor ein paar Jahren in Zürich ein Hotel mit Hunderten Zimmern eröffnet. Die Miete sei so hoch, dass die Auslastung ganzjährig bei gegen 70 Prozent sein müsste, um positiv abzuschliessen. Dabei sei in einer vom ZHV veröffentlichten Studie noch vor einem halben Jahr ein Hotelboom für die Stadt prognostiziert worden. Immerhin hätten sich die Investoren noch nicht zurückgezogen. Alles, was Gäste in die urbane Region gebracht hätte, fällt weg: die grossen Events wie Street Parade, die Eishockey-WM oder Weltklasse Zürich, individuelle Geschäftsreisende oder Ferienreisende aus Fernmärkten wie der Golfregion, den USA oder Ostasien. Die grössten Probleme hätten Hotels, die auf Gruppenreisen angewiesen seien. Generell müssten die Hotels auf ein Entgegenkommen der Vermieter hoffen. Helfen werde sicher, dass die Kurzarbeit bis September 2021 verlängert werden könne. Auch die Covid-Kredite seien öfter genutzt worden. Für die nähere Zukunft hat Martin von Moos auch schon schlechte Neuigkeiten. Schon jetzt sei klar, dass die Weihnachtsmärkte und der Silvesterzauber nicht im gleichen Rahmen durchgeführt werden könnten, was sich in den Übernachtungszahlen niederschlagen dürfte.