Nach drei Siegen in ParisFederer zieht es durch: Forfait am French Open!
Um seine Vorbereitung auf Wimbledon nicht zu gefährden, zieht sich Roger Federer vor dem Achtelfinal vom Montag zurück. Eine Entscheidung, die für Kontroversen sorgen wird.
Was Roger Federer nach seinem epischen Nachtspiel gegen Dominik Koepfer, das erst 43 Minuten nach Mitternacht zu Ende ging, schon angedeutet hatte, ist nun Tatsache: Er zieht sich nach drei Siegen vom French Open zurück. Dies, um seine Vorbereitung auf Wimbledon, das er klar priorisiert, nicht zu gefährden.
Seinen Entscheid kommunizierte der französische Verband mit einem Communiqué am Sonntag um 16.26 Uhr. Darin lässt Federer verlauten: «Nach Gesprächen mit meinem Team habe ich entschieden, dass ich heute in Roland Garros aussteigen muss. Nach zwei Knieoperationen und über einem Jahr Rehabilitation ist es wichtig, dass ich auf meinen Körper höre und sicherstelle, dass ich mich auf meinem Weg der Genesung nicht zu schnell überfordere. Ich bin begeistert, dass ich schon drei Spiele hinter mir habe. Es gibt kein schöneres Gefühl, als wieder auf dem Platz zu stehen.»
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Turnierdirektor Guy Forget sagte zu diesem Entscheid: «Roland Garros bedauert den Ausfall von Roger Federer, der gestern Abend einen unglaublichen Kampf geliefert hat. Wir haben uns alle gefreut, Roger wieder in Paris zu sehen, wo er drei Matches auf hohem Niveau gespielt hat. Wir wünschen ihm alles Gute für den Rest der Saison.» Für das French Open ist dies, nachdem sich schon früh Naomi Osaka aus dem Turnier zurückgezogen hatte, ein weiterer Schlag.
Federer machte nie einen Hehl daraus, dass er primär am French Open spielt, um vor der Rasensaison Spielpraxis zu sammeln. Vor Paris hatte er nach seinem Comeback ja erst drei Partien bestritten, nun sind drei weitere dazugekommen. Und weil er sich ohnehin nie Chancen ausrechnete, Roland Garros zu gewinnen, lässt er es damit bewenden. Zumal in acht Tagen in Halle bereits sein Vorbereitungsturnier auf Rasen ansteht.
«Es ist ja nicht nur das Knie, das ich nach einem solchen Fight spüre. Sondern generell den Körper.»
Seine Gedanken hatte Federer bereits in der nächtlichen Pressekonferenz dargelegt: «Ich hatte nach den Knieoperationen nie dreieinhalb Stunden am Stück trainiert, so sehr wollte ich meinen Körper nicht ans Limit pushen.» Und er wolle das Schicksal nicht herausfordern. «Es ist ja nicht nur das Knie, das ich nach einem solchen Fight spüre. Sondern generell den Körper. Ich erwarte, dass dieses Spiel Spuren hinterlässt. Das ist ganz normal. Die Frage ist: Wieso ein Risiko eingehen, wenn ich nicht muss? Ich muss mich daran erinnern: Wieso bin ich hier? Und was ist mein Saisonziel? Es ist nicht, das French Open zu gewinnen.»
Seine Priorität ist, dass er in bestmöglicher Verfassung in Wimbledon (ab dem 28. Juni) antritt. Und dafür braucht er einen ausgeruhten Körper und einige Matches auf Rasen (in Halle) als Vorbereitung. Weil das French Open um eine Woche nach hinten geschoben wurde, ist zwischen Paris und Halle nun keine Woche Pause mehr. Es wäre für Federer, hätte er am Montag gegen Matteo Berrettini (ATP 9) und dann allenfalls auch am Mittwoch in einem möglichen Pariser Viertelfinal gegen Novak Djokovic (1) weitergespielt, nahtlos weitergegangen.
Noch konsequentere Planung
Federer war schon immer sehr konsequent in seiner Planung. Und er ist es seit seinem Comeback nach den beiden Knieoperationen noch mehr. Seine beiden Partien im März in Doha gegen Dan Evans und Nikolos Bassilaschwili gaben ihm genügend Informationen, wo er stand. Er musste körperlich noch zulegen. So sagte er für Dubai ab und schaltete nochmals einen Trainingsblock ein.
Das hat sich ausbezahlt. In Paris macht er einen deutlich fitteren, explosiveren Eindruck als noch im März. Und es war eindrücklich, wie er sich in diesem intensiven Duell gegen den zwölf Jahre jüngeren Koepfer durchsetzte, in der Endphase frischer wirkte. Und das in kalten, langsamen Bedingungen, die ihm überhaupt nicht entgegenkamen. Federer erhielt so die Bestätigung, was er körperlich schon wieder zu leisten imstande ist. Mehr braucht er nicht.
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Klar ist aber, dass seine Entscheidung Kontroversen auslösen wird. Es gefalle ihm gar nicht, was Federer da sage, kritisierte etwa Patrick McEnroe nach dessen Ankündigung, sich allenfalls zurückzuziehen. Der Australier Paul McNamee, ehemaliger Turnierdirektor des Australian Open und am Hopman-Cup, schrieb auf Twitter: «So funktioniert das nicht… Du bist nicht in einem Süsswarenladen und kannst dir aussuchen, welche Matches du spielst. Deine Aktionen beeinflussen andere und das Turnier.»
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