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Datenanalyse zum Rücktritt
Federer-Rekorde, die in Gefahr sind – und solche, die ihm wohl ewig bleiben

Feiert einen seiner insgesamt 20 Grand-Slam-Titel: Roger Federer nach dem Sieg am Australian Open 2018.
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Diesen Freitag wird Roger Federer am Laver Cup seine beeindruckende Karriere beenden. Der Schweizer hat das Tennis auf ein neues Level gehoben und unzählige Bestmarken aufgestellt. Einige davon könnten bald übertroffen werden, andere dürften ihm wahrscheinlich für immer bleiben. Eine Auswahl wichtiger Federer-Rekorde:

Am längsten ununterbrochen die Nummer 1

Diese Bestmarke ist Federer kaum mehr zu nehmen. Vom 2. Februar 2004 bis zum 17. August 2008 stand er 237 Wochen lang ununterbrochen auf dem ersten Platz der Weltrangliste. Das ist die mit Abstand längste Serie an der Spitze des ATP-Rankings, das 1973 eingeführt wurde.

Jimmy Connors konnte sich in den 70er-Jahren einst 160 Wochen an der Spitze halten. Ivan Lendl gelang dasselbe in den 80er-Jahren 157 Wochen und Novak Djokovic von 2014 bis 2016 mal 122 Wochen lang. Rafael Nadal zeigte nie eine solche Konstanz, weil er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Dass jemand das Männer-Tennis noch einmal so lange dominieren kann wie Federer, ist aktuell nicht abzusehen.

Am meisten Grand-Slam-Spiele gewonnen

Die vier Grand-Slam-Turniere in Melbourne (Australian Open), Paris (French Open), London (Wimbledon) und New York (US Open) gelten als wichtigste Veranstaltungen im Tennis. Federer konnte überall mindestens einmal gewinnen und war mit insgesamt 20 Titeln lange Rekordhalter. Mittlerweile wurde er von Nadal (22) und Djokovic (21) überholt. Doch eine wichtige Bestmarke bleibt Federer: Er hat am meisten Grand-Slam-Spiele gewonnen.

Allerdings sitzt ihm Djokovic im Nacken. Dem Serben fehlen nur 35 Siege bis zur Einstellung des Rekords. Dafür braucht er – wenn seine Karriere so erfolgreich weiterläuft, wie bisher – noch 2 Saisons. Auch Nadal könnte Federer theoretisch noch einholen. Die beiden Rivalen sind sechs beziehungsweise fünf Jahre jünger als der Schweizer.

Am meisten Hartplatz-Titel

Hier wird es ebenfalls knapp. Federer hat insgesamt 71 Turniere auf Hartplätzen gewonnen. Dazu zählen auch seine 6 Siege am Australian Open und 5 Siege am US Open. Djokovic kommt aber auch schon auf 62 Triumphe. Um Federer zu überholen, muss der Serbe seine bisherige Siegesbilanz noch etwa drei Saisons fortsetzen. Der Rekord wackelt also.

Nadal, der als Sandkönig gilt, kann auf dieser Unterlage nicht mit seinen beiden Rivalen mithalten. Er hat in seiner Karriere nur 25-mal auf Hartplätzen gewonnen. Dazu gehören aber immerhin 4 Siege am US Open und 2 am Australian Open.

Am meisten Finals nacheinander gewonnen

Der zehnte Turniersieg Federers ist den wenigsten in Erinnerung geblieben: Am 6. Oktober 2003 gewann er die ATP-500-Veranstaltung in Wien gegen Carlos Moya. Das aber war der Startschuss für eine der eindrucksvollsten Serien in der Geschichte des Tennis: Federer gewann danach fast zwei Jahre lang jeden Final, in dem er stand. Unter den 24 Siegen in Folge waren auch ein Triumph am Australian Open und je zwei Siege in Wimbledon und am US Open.

Niemand sonst kommt wirklich an Federers Rekord heran. Die zweitlängste Serie stellte Björn Borg auf, der zwischen 1979 und 1980 mal 15 Finals in Folge gewann. Rafael Nadals längste Serie bei Endspielen auf Tour-Ebene betrug 14 Siege zwischen 2005 und 2006, während Novak Djokovic von 2015 bis 2016 zehn Endspiele in Folge gewann. Höchst unwahrscheinlich, dass je wieder ein Spieler die Konstanz von Federer erreicht.

Am meisten Rasen-Titel

Auf seiner Lieblingsunterlage ist Federer einsame Spitze: 19 Rasen-Turniere hat er gewonnen, darunter 8 Mal den aus seiner Sicht wichtigsten Anlass in Wimbledon. Dass es nicht mehr sind, liegt daran, dass auf Rasen viel weniger Turniere ausgetragen werden als auf Hartplätzen und Sand.

Novak Djokovic und Andy Murray haben bis jetzt je 8 Rasen-Titel gesammelt. Es ist kaum möglich, dass sie Federer noch einholen, geschweige denn überholen werden. Dieser Rekord könnte dem Schweizer ewig bleiben.

Am meisten ATP-Finals gewonnen

Am Ende des Jahres messen sich jeweils die besten acht Tennisspieler bei den World Tour Finals, die auf Hartplatz ausgetragen werden. Sie gelten nach den vier Grand-Slam-Turnieren als wichtigster Anlass. Und Federer durfte als Einziger sechsmal den Pokal in die Höhe stemmen.

Allerdings ist dieser Rekord in Gefahr. Denn Novak Djokovic kommt auch schon auf 5 Turniersiege, und es ist gut möglich, dass ihm mindestens ein weiterer Triumph gelingt. Schliesslich ist der Serbe erst 35. Damit bleiben ihm noch sechs Jahre, sollte er im selben Alter wie Federer zurücktreten.

Die längsten Siegesserien auf Rasen und Hartplatz

Gleich auf zwei Unterlagen hält Federer einen Rekord, der nur schwer zu knacken sein dürfte. Auf Hartplätzen gewann er einst 56 Spiele am Stück, auf Rasen sogar 65. Auf seinem Lieblingsbelag blieb er damit mehr als fünf Jahre lang unbesiegt, bis er 2008 in Wimbledon im vielleicht besten Grand-Slam-Final der Geschichte Rafael Nadal unterlag.

Nadal konnte auf Rasen aber nie eine Serie hinlegen. Djokovic gelangen immerhin mal 28 Siege hintereinander. Auch auf Hartplätzen spielten Federers ärgste Rivalen nie über eine so lange Zeit so konstant wie der Schweizer.

Federer holte während seiner Hartplatz-Serie übrigens 9 Turniersiege, darunter am US Open und Australian Open. Die Rasen-Serie bescherte ihm fünf Wimbledon-Titel in Folge. Das gelang sonst nur noch Björn Borg (1976–1980).

Am meisten Rekorde insgesamt

1530 mehr oder weniger wichtige Rekorde listet die Website Ultimate Tennis Statistics auf. Federer hält 342 davon – über ein Fünftel. Das ist mit Abstand am meisten aller noch aktiven und ehemaligen Spieler. Zwar dürfte die eine oder andere Bestmarke des Schweizers noch fallen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass ihn in dieser Rangliste jemand in absehbarer Zeit überholen kann.

Schade übrigens, dass Federer nicht doch noch eine oder zwei Saisons angehängt hat. Denn ihm fehlte nur wenig zu weiteren Rekorden für die Ewigkeit. Mit insgesamt 103 Titeln liegt er nur 6 hinter Spitzenreiter Jimmy Connors. Dasselbe gilt für die Anzahl gewonnener Spiele: Hier hätte Federer nur noch 30 Siege gebraucht, um die US-Legende einzuholen.

Aber auch so hinterlässt der Schweizer ein riesiges Vermächtnis und wird als einer der besten – für viele als bester – Tennisspieler in die Geschichte eingehen.