Ein neues Ziel für 2022Federer lässt seine Fans nochmals träumen
Seinen Laver-Cup vom Wochenende verfolgt er nur aus der Ferne. Doch der 40-Jährige bekräftigt, er wolle nochmals angreifen. Der Zeitpunkt ist geschickt gewählt.
Als Roger Federer nach den ersten beiden Operationen am rechten Knie an seinem Comeback arbeitete, hatte er ein grosses Ziel vor Augen: Wimbledon 2021. Vielleicht kam die Rückkehr für ihn damals zu früh. Jedenfalls mündete für ihn sein Lieblingsturnier in den grossen Frust, mit dem Aus im Viertelfinal gegen Hubert Hurkacz und einem wieder schmerzenden Knie. Er müsse sich zuerst überlegen, welches neue Ziel er sich setze, sagte er damals. Nun hat er es gefunden: den Laver-Cup 2022 in der O2-Arena vom 23. bis 25. September.
Er hänge sich noch einmal richtig rein, damit er in London mitspielen könne, sagte der 40-Jährige am Rande eines Sponsorentermins in Zürich. Zumindest ein paar Monate lebt die Hoffnung also weiter, ihn nochmals auf dem Court zu sehen. Denn Garantien gibt es keine. Kürzlich zum dritten Mal am rechten Knie operiert, weiss auch Federer noch nicht, wo seine Reise hingeht. Ob für ihn Tennis auf höchstem Niveau nochmals möglich sein wird.
«Ich fühle mich sehr gut für die Umstände», sagte er über den Heilungsprozess. «Die Dinge sind natürlich nicht so, wie ich sie mir erhofft hatte. Aber ich erhole mich gut, die Reha läuft sehr gut. Ich hatte keine Rückschläge, es geht jeden Tag besser. Das Schlimmste liegt hinter mir. Ich freue mich auf alles, was auf mich zukommt.» Aber natürlich müsse er geduldig sein und Schritt für Schritt nehmen. Zum Glück sei ihm die Reha schon das letzte Mal erstaunlich leicht gefallen.
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Nicht nur im übertragenen Sinne liess Federer die Tür offen. Hinter ihm zu sehen war beim Videointerview das parkierte Auto seines Sponsors, bei dem die Fahrertür offenstand, damit man den Schriftzug Laver-Cup lesen konnte. Seine erste Wortmeldung seit fünf Wochen, seit er Mitte August die nächste Knieoperation ankündigte, ist auch ein geschickter Schachzug, um «seinen» Teamwettbewerb in Boston zu lancieren, der von Freitag bis Sonntag erstmals ohne ihn ausgespielt wird.
Federer war schon immer ein Meister darin, negative Botschaften mit einem Zuckerguss zu versehen. Diesmal gab er bekannt, dass er in Boston auch nicht an der Seitenlinie anwesend sein werde. Wohlwissend, dass jede seiner Bewegungen genau beobachtet würde, um Rückschlüsse auf seine Gesundheit zu ziehen. Und ein Foto von ihm mit Krücken, wie es kürzlich Rafael Nadal auf den sozialen Medien veröffentlichte, möchte er sowieso tunlichst vermeiden, sich der Symbolkraft bewusst. Doch eben: Vielleicht ist er 2022 ja zurück!
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Den Laver-Cup so zu positionieren, damit er auch nach seinem Rücktritt funktioniert, ist eine der grossen Herausforderungen für Federer. Die vierte Ausgabe in Boston, nachdem sie 2020 wegen der Covid-Pandemie abgesagt worden war, erhält durch die Ankündigung des Baselbieters einen optimistischeren Spin. Die Hoffnung auf ein Comeback möglichst lange am Leben zu halten, ist für ihn auch als Businessman, der er ja auch schon lange ist, von Nutzen. Das macht ihn attraktiver für seine Partner. Er wird den Rücktritt erst dann verkünden, wenn er wirklich nicht mehr zu vermeiden ist.
Doch dass er gewillt ist, alles zu versuchen, um nochmals zu spielen, ist durchaus eine gute Nachricht. Ein letztes Wimbledon, nochmals der Laver-Cup, dann vielleicht noch die Swiss Indoors Ende Oktober als Derniere, wo für ihn als Ballbub einst alles begann. Träumen ist erlaubt.
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