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Swiss Indoors in Basel
Federer fehlt am Heimturnier – gefeiert wird trotzdem

Königlich geehrt: US-Open-Sieger Carlos Alcaraz bei einer Würdigung am 21. September im Zarzuela Palace von Madrid.
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Es ist alles bereit fürs grosse Comeback des Basler Tennisfests: ein starkes Feld, prominente Namen, viel Preisgeld und Prestige. Einer aber fehlt: Roger Federer wird während der Swiss Indoors nicht offiziell gewürdigt nach seinem Rücktritt. Zwar hatten die Swiss Indoors schon zwei Tage nach dem Bekanntwerden von Federers Rücktritt eine Ehrung angekündigt. Wie sich inzwischen zeigte, fühlt sich der 103-fache Turniersieger aber noch nicht bereit für eine weitere Rücktrittszeremonie nach der emotionalen Nacht am Londoner Laver-Cup.

«Ich danke den Swiss Indoors für ihre Bereitschaft, mich dieses Jahr in Basel zu empfangen», nahm Federer dazu Stellung. «Ich habe versucht, alles zu verarbeiten, was in letzter Zeit passiert ist. Die Feier zu Hause in Basel wird eine ganz besondere Bedeutung haben und kommt für mich nun zu kurz nach London.» Und weiter: «Ich habe so viele unglaubliche Erinnerungen daran, so viele Jahre zu Hause gespielt zu haben, und ich wünsche mir, dass das Turnier weiterhin einer der Top-Stopps auf der ATP-Tour ist.» 

Der Turnierpräsident zeigt Verständnis

Turnierpräsident Roger Brennwald äusserte Bedauern über diesen Entscheid, zeigt aber auch Verständnis: «Gerne hätten wir Rogers jahrelange Erfolgsserie an unserem Turnier gefeiert, verstehen aber, dass Roger nach dem wunderbaren Ende seiner Karriere mehr Zeit braucht.» Und es ist ja nicht so, dass Brennwalds Turnier deswegen weniger attraktiv wäre. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause, die je einen Verlust im hohen sechsstelligen Bereich brachten, kehren die Swiss Indoors vom 22. bis 30. Oktober in alter Klasse zurück und bleiben mit einem unveränderten Budget von 18 Millionen Franken der teuerste regelmässig stattfindende Anlass des Landes.

«Nach dem ATP-Finale in Turin und Paris-Bercy gibt es kein bedeutenderes Hallenturnier der Welt als Basel, das hat eben seinen Preis», sagt Brennwald. Der Turniergründer ist froh, dass er nach den zwei ausgefallenen Events wieder auf sein bewährtes Team mit dem ganzen Know-how zählen kann, um «den Motor wieder in Gang zu setzen» und ein Turnier mit unvermindert hoher Qualität zu organisieren.

Das erste Teilnehmerfeld, das nach dem Rücktritt des zehnfachen Siegers Roger Federer in der St.-Jakobs-Halle zusammenfindet, ist gespickt mit interessanten Namen verschiedenster Nationen und Generationen. Es wird angeführt von Carlos Alcaraz, dem 19-jährigen Tenniskometen aus Spanien, der als US-Open-Sieger bereits die Weltrangliste anführt. Die Nummer 2 hinter ihm ist der Norweger Casper Ruud, dieses Jahr Finalist in Paris und am US Open. Mit Wimbledonfinalist Nick Kyrgios, der in seinem besten Karrierejahr steht, konnte zudem der vielleicht spektakulärste Spieler der Gegenwart verpflichtet werden.

Ein Norweger in der Weltspitze: Casper Ruud stand dieses Jahr in zwei Grand-Slam-Endspielen.

Gefordert werden sie einerseits von aufstrebenden, teilweise bereits bewährten Jungstars wie dem Kanadier Felix Auger Aliassime (ATP 13), dem Australier Alex de Minaur (23), dem Dänen Holger Rune (27), dem Italiener Lorenzo Musetti (28), dem Spanier Alejandro Davidovich Fokina (31) oder weiteren, noch eher unbekannten Aufsteigern wie Maxime Cressy (33), Botic van de Zandschulp (34), Jenson Brooksby (42), Brandon Nakashima (46) oder Sebastian Korda (47).

Drei Grand-Slam-Urgesteine gegen die jungen Aufsteiger

Dem gegenüber stehen drei Vertreter einer anderen, goldenen Generation – ein Trio, dem es gelungen ist, in die Phalanx der Big 3 (Federer, Nadal, Djokovic) einzubrechen und ihnen Grand-Slam-Titel abzujagen. Allen voran Andy Murray, der nach zwei Hüftoperationen und als 35-Jähriger erst zum zweiten Mal in Basel antreten wird. Der Brite, inzwischen wieder in den Top-50, hat wie Stan Wawrinka drei Grand-Slam-Titel gewonnen. Der 34-jährige Kroate Marin Cilic war 2014 US-Open-Champion und ist der Einzige im Feld, der auch schon die Swiss Indoors für sich entscheiden konnte.  

Das Ende einer Ära: Roger Brennwald mit Roger Federer, der sein Turnier zehnmal gewinnen konnte. 

Wawrinka ist mit 37 inzwischen wieder unter die Top-200 vorgestossen und tritt am Rheinknie mit einem geschützten Ranking an, benötigt also keine Wildcard. Dies im Gegensatz zur neuen Schweizer Nummer 1, dem Zürcher Marc-Andrea Hüsler (ATP 66), der eben in Sofia sein erstes ATP-Turnier gewonnen hat, und Dominic Stricker (139), dem zweitbesten Schweizer in der Weltrangliste. Eventuell könnte auch noch Alexander Ritschardt (182) von einer Wildcard für das Main Draw profitieren, dann würden in der Qualifikation mit Jérôme Kym und Leandro Riedi mindestens zwei Schweizer antreten.

Djokovic zögerte, dafür kommt Kyrgios 

«Wir haben die Schweizer Spieler seit Jahrzehnten nach Möglichkeit immer bevorzugt behandelt, daran wird sich nichts ändern», sagt Roger Brennwald, der inzwischen 76-jährige Turnierpräsident. Nach dem Rücktritt von Federer hatte er seine Fühler auch nach Novak Djokovic ausgestreckt, der sich aber nicht frühzeitig binden lassen wollte – worauf Nick Kyrgios verpflichtet wurde. 

Die St.-Jakobs-Halle ist bereits zu etwa 90 Prozent ausgebucht. Wegen der strengen Brandschutzmassnahmen musste die Kapazität des Centre Courts um rund 400 Sitze verkleinert werden. Nachdem an den letzten zwölf Turnieren stets über 70’000 Zuschauer verzeichnet wurden, wird das Wochentotal nun wieder auf etwa 66’000 und damit in den Bereich der frühen Nullerjahre zurückfallen. 

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