1:0 gegen YverdonDie Jungen sollen es beim FCZ richten – und der Jüngste macht dies dann auch
Trainer Ricardo Moniz setzt im ersten Spiel des Jahres auf viele junge Spieler. Am meisten überzeugt ein junger Innenverteidiger. Das entscheidende Goal macht aber ein anderer.

Der Ball fliegt. Paul Bernardoni fliegt. Doch die beiden treffen sich nicht beim Fliegen. Dafür verfügt der Yverdon-Goalie über zu kurze Extremitäten, das falsche Timing oder zu wenig Sprungkraft. Irgendwas davon wird es sein. Und so prallt der Freistoss von Antonio Marchesano in der 87. Minute an den Fuss von Abwehrspieler Christian Marques anstatt an die Hand von Bernardoni, und von da vor die Füsse von Cheveyo Tsawa. Dem mit 18 Jahren jüngsten Spieler auf dem Feld fällt es dann nicht schwer, diesen Ball aus kürzester Distanz im Goal unterzubringen. Dieser Treffer ist der erste des Spiels und bleibt auch der letzte. Der FC Zürich gewinnt damit zu Hause gegen Yverdon 1:0 und feiert den ersten Sieg nach zuvor sechs sieglosen Meisterschaftsspielen in Serie.
Angedeutet hat sich dieser Erfolg im Duell zweier der formschwächsten Teams der Liga aber nicht über die gesamten Spieldauer. Zu zerfahren ist dieses Duell, dazu leisten beide Seiten einen grossen Beitrag. Sie wechseln sich ab mit Fehlpässen, halbhohen Flanken, die alles können, nur keine Torgefahr generieren, Ungereimtheiten in der Ballan- und -mitnahme. Die Mängelliste im Spiel beider Teams lässt sich beliebig erweitern. Das Glück der Beteiligten liegt darin, dass es im Schweizer Fussball kein ähnliches Prüfungsorgan gibt wie die MFK bei den Motorfahrzeugen. Dieses Spiel wäre nämlich, sicherlich in der ersten Halbzeit, durchgefallen.
Seinen Beitrag zu diesem Fazit geleistet hat auch Jahnoah Markelo, der nach nicht ganz vierzig Minuten allein vor dem Tor stehend den aufspringenden Ball über die Latte lupft. Etwas Ungelenkigkeit, etwas Pech, etwas Unvermögen. Alles spielt in diesem Moment ein wenig zusammen.
Das neue Duo in der Abwehr überzeugt
Neben dem Niederländer ist es in der ersten Halbzeit zweimal Steven Zuber, der sich im Abschluss versucht. Sein Freistoss wird von Bernardoni weggeboxt, ein weiterer Schuss fliegt am Tor vorbei. «Auf der linken Seite hat er mir besser gefallen», sagt sein Trainer Ricardo Moniz zum ersten Pflichtspiel Zubers im neuen Dress. Auf der Seite ist die neue Nummer 17 aber nicht sehr oft, aufgestellt wird der 33-Jährige nämlich im zentralen offensiven Mittelfeld und hat da, auch im zweiten Durchgang, nicht immer den gewünschten Einfluss.
Überzeugender ist dafür der Auftritt des neuen Innenverteidigerduos Mariano Gomez und Daniel Denoon. Zweiterer, ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, bringt wieder mehr Tempo in die Abwehr und spielt für seine 20 Jahre sehr abgeklärt. Der bisherige Abwehrchef Nikola Katic ist nicht einmal mehr im Aufgebot, sein Transfer steht kurz bevor. Mirlind Kryeziu, ebenfalls Teil des bisherigen Innenverteidigerduos, hat seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert, und so scheint Moniz vorerst auch nicht mehr mit ihm zu planen.
Ebenfalls einen im Sommer auslaufenden Vertrag hat Ifeanyi Mathew, der an diesem Nachmittag gegen Yverdon wieder einmal einer der Besten ist. Doch wohl keiner, mit dem langfristig noch geplant werden kann. Langfristig plant der Staff daher mit den Jungen: Tsawa, Markelo, Denoon, Calixte Ligue, Umeh Emmanuel. Allesamt 22-jährig oder jünger, allesamt in der Startformation.
Gegen Yverdon gehen diese Jungen nun als Sieger vom Feld. Das liegt aber auch am Gegner, der auch unter dem neuen Trainer Paulo Tramezzani eine erschreckend harmlose Offensive bereithält. Und am Jüngsten auf dem Feld.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Ende, aus!
Der FCZ gewinnt dank einem späten Treffer von Tsawa 1:0 und durchbricht damit die sechs Spiele andauernde Sieglosserie.
Perea schiesst Mitspieler an
Perea kommt im Strafraum zum Abcshluss, doch er trifft mit seinem Kullerball nur den auf dem Boden liegenden Mitspieler Gomez. Yverdon hat nun hinten die Scheunentore geöffnet, der FCZ kann dies aber noch nicht ausnutzen.
Conceicao schiesst
Der eingewechselte Portugiese kommt zum Abschluss, doch der Kopf von Diop ist im Weg. Der Ball fliegt so übers Goal, der anschliessende Eckball bleibt ungefährlich.
Yverdon kommt nochmals
Langer Flankenball in den Zürcher Strafraum, doch irgendwie können die Spieler des Heimteams klären. Voller Ideen scheinen die Gäste nicht mehr zu sein.
Und der Ball ist drin!
Ligue wird auf der rechten Seite gefoult, es kommt zum Freistoss. Der Ball wird von Marchesano geflankt und findet nach grossem Getümmel Tsawa, der alleine vor dem Tor steht und nur noch einschieben muss. 1:0 für den FCZ! Oder war es Abseits? der VAR prüft! Und es zählt!
Perea und Diop liegen
Nachdem sich die Füsse der beiden Spieler küssten, liegen sie nun beide mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Es geht aber für beide weiter.
FCZ bringt neue Kräfte
Kamberi und Markelo gehen, es kommen Conceicao und Reverson.
Marchesano rempelt Goalie um
Der Offensivspieler des FCZ kann erst eine Flanke nicht wunschgerecht aufs Yverdon-Goal bugsieren und rempelt dann noch den parierenden Goalie um. Die Entschuldigung wird schnell angenommen.
Es klappt einfach nicht
Ein aussichtsreicher Konter, es laufen drei Yverdon-Spieler auf zwei FCZ-ler zu. Doch sie schaffen es, dass es nicht einmal zum Abschluss kommt. Wahnsinn…
Kurz später klappt es bei den Gästen aber mit dem Schuss, wieder ist dies aber keine grosse Herausforderung für Brecher.
Flanke FCZ
Der Flügel setzt sich auf der Seite durch und schiesst/flankt den Ball aufs Tor und findet da nahezu Marchesano, Bernardoni ist aber gerade noch zur Stelle.
Zuber mit dem Abschluss
Die Nummer 17 des FCZ kommt im gegnerischen Strafraum an den Ball und schliesst aus etwas spitzem Winkel ab. Bernardoni klärt zur Ecke, die aber ohne Gefahr bleibt. Das Spiel scheint nun endlich etwas Fahrt aufzunehmen. Die Teams scheinen nun auch tatsächlich auf Sieg spielen zu wollen. Mal schauen wie lange dieses kleine Hoch anhält.
Marchesano kommt…
…und Emmanuel geht beim FCZ vom Feld.
Wieder die Gäste
Und da kommt Yverdon schon zur nächsten Chance. Nachdem Denoon nur ungenügend klären kann, kommt Legowski aus 16 Metern zum Abschluss, Brecher hält. Und im Gegenzug schliesst Tsawa einen Angriff des Heimteams mit einem Schuss in den Zürcher Himmel ab.
Chance Yverdon
Komano kann im Strafraum stehend eine halbhohe Flanke per volley abnehmen, doch der Ball landet in den Händen von FCZ-Goalie Brecher.
Zuschauerzahl
11’877 fanden heute den Weg in den Letzigrund. Rund 20 Leute davon kommen aus Yverdon.
Fehlpass und Karte
Der junge Tsawa spielt einen haarsträubenden Fehlpass im Mittelfeld, um seinen Fehler auszubügeln reisst er seinen Gegner zu Boden. Gelb für den FCZ-Spieler.
Endlich ein Abschluss
Während ich diesem Spiel gerade einen sehr niedrigen Unterhaltungswert zuschreiben wollte, schiesst Mathew aufs Yverdon-Goal und fordert Bernardoni zu einer starken Parade. Der Unterhaltungswert ist damit etwas gestiegen, bleibt aber ungenügend. Und den Spielern bleiben noch etwas mehr als 30 Minuten, um mich noch vom Gegenteil zu überzeugen.
Kacuri motzt
Yverdon-Spieler Kacuri, auch er hat GC-Vergangenheit, also quasi der Steven Zuber aus dem Waadtland, meckert den Schiedsrichter an, nachdem er ein Handspiel gesehen haben will. Was er aber sicher sieht ist die Gelbe Karte. Das Spiel läuft weiter, die Handspielszene war wohl nichts.
Bernardoni diesmal sicher
Nach der Boxeinlage aus der ersten Halbzeit zeigt sich Yverdon-Goalie Bernardoni nun sicher im Luftkampf und fängt den Ball ohne Probleme. Dem zuvor kam ein misslungener FCZ-Eckball und anschliessend eine Flanke aus dem Halbfeld. Alles halb so wild.
Yverdon mit einem Kopfball
Die erste Strafraumaktion gehört den Gästen: Dieser Kopfball ist aber alles, nur keine Herausforderung für Brecher.
Fehler gefunden?Jetzt melden.