Niederlage gegen St. GallenDer Letzigrund erlebt geschichtsträchtige Momente und einige Patzer
Der FC Zürich verliert zu Hause gegen die Ostschweizer 1:2. Jean-Pierre Nsame wird mit zwei Toren zum Matchwinner – die FCZ-Defensive wackelt nach den Wechseln erheblich.
![Bledian Krasniqi vom FC Zürich zeigt eine enttäuschte Miene nach dem Spiel gegen FC St.Gallen im Letzigrund Stadion am 9. Februar 2025. Im Vordergrund sind weitere Spieler in weiss-schwarzen Trikots zu sehen.](https://cdn.unitycms.io/images/8YtP968J4D98_h-ctMkznz.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=g36LoL1Q0xQ)
Es ist ein Geschenk. Ein grosses. Yanick Brecher passt beim Abstoss auf Lindrit Kamberi. Doch anstatt in den Füssen des FCZ-Verteidigers zu landen, erreicht der Ball St. Gallens Offensivspieler Felix Mambimbi. Das Zuspiel des Goalies ist ungenau, doch ebenso hätte Kamberi den Ball annehmen können, statt ihn vorbeirollen zu lassen. «Wir müssen intern analysieren, was die Gründe waren», sagt Brecher später – bemüht, weder sich selbst noch Kamberi öffentlich für den Fauxpas verantwortlich zu machen.
Nutzniesser Mambimbi ist diese Fehlerkettenanalyse wohl herzlich egal. Er passt ins Zentrum, und dort schiebt Jean-Pierre Nsame ein. Ja, der ehemalige Torschützenkönig der Super League weiss noch, wo das Tor steht. Ein erstes Mal beweist er es in dieser 70. Minute – gewiss eine der einfacheren Aufgaben für den 31-Jährigen.
Etwas schwieriger gestaltet sich das Unterfangen sechs Minuten später. Wieder steht Nsame im Mittelpunkt, wieder landet der Ball im Zürcher Tor, wieder liefert Mambimbi die Vorlage, wieder ist Kamberi involviert.
Der Pass auf Nsame erfolgt diesmal ausserhalb des Strafraums, ebenso sein Schuss. Kamberi ist zu weit vom Ostschweizer Stürmer entfernt, um ihn noch am Abschluss zu hindern – und so muss er sich nach dem Spiel erneut mit diesen Bildern auseinandersetzen.
Mit den Super-League-Toren 110 und 111 schliesst Nsame zu Rekordtorschütze Marco Streller auf und dreht das Spiel. 1:2 verliert der FCZ zu Hause gegen St. Gallen und steckt nun erstmals seit langem wieder in der unteren Tabellenhälfte fest.
Das erste Geschenk kommt von St. Gallen
Und das, obwohl das Spiel für die Zürcher vielversprechend beginnt. Das Heimteam presst hoch, lässt die Gäste kaum atmen, zwingt sie zu Fehlern – und nutzt den gröbsten in der 19. Minute aus: St.-Gallen-Goalie Lawrence Ati-Zigis Ballmitnahme wird zur Vorlage für Bledian Krasniqi, der den Goalie umkurvt und einschiebt.
Diese Führung, obwohl geschenkt, ist nicht unverdient. Bis zur 30. Minute zählen die Zürcher neun Abschlüsse, die Ostschweizer stehen bei zwei. Dann folgt die 37. Minute und damit die Doppelchance der St. Galler: Erst rettet Goalie Brecher gegen den allein auf ihn zulaufenden Christian Witzig. Kurz darauf vergibt Willem Geubbels – allein vor dem Tor stehend – per Kopf.
Nsame sitzt zu diesem Zeitpunkt noch auf der Bank und kann von dort aus zu Beginn der zweiten Halbzeit immer wieder Geubbels beim Scheitern zusehen. Der St. Galler Stürmer zeigt eine höchst unglückliche Partie und macht in der 65. Minute Platz für den Doppeltorschützen.
Dieser Wechsel steht sinnbildlich für die Gesamtheit der Auswechslungen, die dieses Spiel mitentschieden haben. In der 22. Minute muss der FCZ bereits einen Wechsel vornehmen: Der 17-jährige Tsawa wird durch den 21-jährigen Miguel Reichmuth ersetzt. Tsawa, schon seit der zweiten Minute verwarnt, ist zu diesem Zeitpunkt akut Rot-gefährdet.
Und im zweiten Durchgang müssen die beiden starken Verteidiger Calixte Ligue und Jean-Philippe Gbamin das Feld verlassen. Ligue ist angeschlagen, Gbamin, zuletzt bei Nantes kaum mit Spielpraxis, kann nicht gleich zwei Spiele innerhalb weniger Tage durchspielen. «Zwei notgedrungene Wechsel», sagt FCZ-Assistenztrainer Alessandro Riedle, der seinen kranken Chef Ricardo Moniz vertritt. Es kommen Daniel Denoon und Lindrit Kamberi. Die Defensive wird wackeliger – kurz darauf fällt sie ein erstes Mal. Und die rund 12’500 Zuschauerinnen und Zuschauer erleben geschichtsträchtige Momente. Nur kann sich die klare Minderheit im Stadion darüber freuen.
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Schluss
Ein weiterer Konter von St. Gallen führt zu einem Eckball – aber Schiedsrichter Schärer pfeift die Partie vorher ab. Zürich verliert gegen St. Gallen 1:2. Danke fürs Mitfiebern, gleich folgt hier eine Zusammenfassung.
94’
Das nächste Foul von Görtler bringt dem Ostschweizer die Gelbe Karte ein.
93’
St. Gallen verpasst die definitive Entscheidung, Vandermersch stürmt über das ganze Feld und hätte bei der Überzahlsituation eigentlich zwei Optionen, schliesst jedoch selbst ab und scheitert an Brecher.
Gelbe Karte Nsame
Der Stürmer stand klar im Abseits, kickt den Ball aber weg. Folgerichtig gibt es gelb.
90’
Noch fünf Minuten gibt es zu dieser Partie obendrauf. Das Heimteam setzt zur Schlussoffensive an.
87’
Und wieder ärgert sich Görtler ab einem Foul, das definitiv eins war. Knapp vor dem Strafraum legt er Chouiar. Der gefoulte versucht sich gleich selbst, aber seine Flanke bleibt bei den Verteidigern hängen.
86’
Ballet erkämpft sich vor dem St. Galler Strafraum den Ball, der Pass auf Zuber dann aber mit zu wenig Kraft. Die Ostschweizer können klären.
83’
St. Gallen hat mittlerweile die Kontrolle über die Partie übernommen – die Zürcher können sich kaum lösen, haben sich aber noch nicht ganz abgemeldet. Ein Vorstoss über Zuber wird von Vandermersch unterbunden. Es bleiben noch etwas unter 10 Minuten.
81’
Görtler kommt gegen Conceicao viel zu spät – der Freistoss aus aussichtsreicher Position wird von Zuber getreten. Der Kopfball von Gomez dann aber leichte Beute für Zigi.
78’
Kann der FCZ auf den Rückstand antworten? Aktuell bleibt keine Zeit zu reagieren, denn die Ostschweizer Gäste machen einfach weiter Druck. Bei einem weiteren Freistoss kommt Nsame zum Kopfball, aber für einmal bleibt der Versuch ungefährlich.
TOR ST. GALLEN
Und das ist die Wende! Der eingewechselte Nsame trifft erneut, erneut Mal kriegt er den Ball von Mambimbi, ausserhalb des Strafraums setzt er zum Abschluss an und trifft über den Pfosten ins Tor. Das hat genau gepasst! St. Gallen führt 2:1!
73’
Dann geht es wieder auf die Gegenseite, Zürich versucht sich mit Chouiar knapp ausserhalb des Strafraums, aber Conceicao läuft dem Franzosen in den Abschluss.
72’
Und gleich noch einmal St. Gallen! Das wäre fast die Führung für die Ostschweizer gewesen, schon wieder ist die Zürcher Defensive überfordert. Der Pass dann aber etwas zu steil für Nsame.
TOR ST. GALLEN
Was für ein Patzer, dieses Mal auf der anderen Seite. Ähnlich wie in der ersten Hälfte ist auch der Goalie Schuld: Brechers Pass auf Kamberi beim Abstoss ist ungenügend, Mambimbi profitiert und findet den eingewechselten Nsame, der zum Ausgleich trifft! 1:1!
68’
Der eingewechselte Kamberi holt gleich einmal Mambimbi von den Beinen. Der Freistoss aus aussichtsreicher Position ist scharf getreten, Stanic verpasst nur knapp.
66’
Gleich mehrere Wechsel bei beiden Teams. Fazliji und Nsame kommen bei St. Gallen für den unglücklichen Geubbels und Stevanovic. Bei Zürich gibt’s gleich drei Neue: Conceicao, Kamberi und Emmanuel stehen für Perea, Markelo und Gbamin auf dem Platz.
62’
Die Zürcher Verteidigung sieht aktuell ziemlich löchrig aus. Gleich bei mehreren Angriffen der Ostschweizer ist das Pressing enorm, einzig der letzte Pass bleibt ungenügend.
60’
Dann geht es wieder auf die andere Seite, wo sich Geubbels auf engstem Raum irgendwie durchsetzen und abschliessen kann. Der Ball geht aber deutlich drüber. St. Gallen aktuell wieder ein bisschen aufsässiger.
58’
Dann ein besonders ansehnlicher Abschluss von Chouiar! Der Franzose legt sich den Ball knapp ausserhalb des Strafraums auf links. Und der wuchtige Versuch hätte genau gepasst, aber Zigi fliegt und klärt zum Eckball.
57’
Schon wieder ein weiter Ball auf Geubbels, schon wieder Abseits. Das scheint bim Franzosen langsam zur Gewohtheit zu werden.
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