2:1-Erfolg gegen ServetteDer Trainer wirbelt und wechselt – und am Ende glänzt der Altmeister
FCZ-Trainer Ricardo Moniz hat auch gegen die Genfer so manche Überraschung bereit. Dann sorgt Antonio Marchesano mit einem Tor und einem Assists für einen erkämpften Sieg.
Ganz ohne Zittern geht es nicht. Die 90 Minuten sind fast vorbei, als Urs Schnyder im Letzigrund auf den Punkt zeigt – und die Südkurve kurz still wird. Der Schiedsrichter will nach einem Eckball ein Hands von Nikola Katic gesehen haben.
Dann kriegt Schnyder den Hinweis, er schaut sich die Bilder an, zieht den Penalty zurück. Einige Zürcher jubeln, als wäre das bereits der Schlusspfiff. Fünf Minuten Nachspielzeit haben sie noch zu überstehen. Fünf Minuten, in denen sie sich in viele Schüsse werfen.
Und so bleibt es am Ende bei diesem 2:1. Es ist der zweite Sieg in Folge für Trainer Ricardo Moniz. Und es ist ein erkämpfter Sieg, zwischendurch lag der FCZ 0:1 hinten. Er zeigt eine zähe erste Halbzeit.
Moniz probiert es im Sturm diesmal mit zwei Spielern, die in dieser Saison eher für die Nebenrollen bestimmt sind: Armstrong Oko-Flex und Nils Reichmuth. Die Sache bei Oko-Flex und Reichmuth ist allerdings, dass sie nur allzu gern auf den Flügel ausweichen. Das führt vor allem dazu, dass das Sturmzentrum des FCZ chronisch unterbesetzt ist. Die zwei Schüsse, die auf sein Tor fliegen, fängt Servette-Goalie Jérémy Frick locker.
Das ist eine Problematik, die der FCZ durch die erste Halbzeit dieser Partie schleppt. Die andere ist ein Gegentor, das vermeidbar ist. Es fällt in der 13. Minute, David Douline trifft, weil die Zürcher einen Freistoss schlecht bis gar nicht verteidigen.
Vertrag läuft im Sommer aus
Die erste Halbzeit zeigt Moniz also vor allem eines: Sein Plan mit Oko-Flex und Reichmuth geht nicht auf. Und darum reagiert er. Er bringt Ivan Santini, einen Stürmer mit der Nummer 9, der in 30 Super-League-Spielen kein Tor schoss. Und er bringt Joseph Sabobo, einen 18-jährigen Sambier, der erst im Januar aus Lusaka kam.
Es sind spannende Zeiten beim FCZ, der Verein hat in dieser Saison schon so manche Trainer, Systeme und Wechsel erlebt. Und vielleicht ist es darum auch bezeichnend, dass es dann trotz aller Experimente und Versuche, trotz all der Jungen und Wilden aus dem Nachwuchs, eine FCZ-Konstante ist, die für die grosse Wende zuständig ist. Eine, die dazu noch in einer kleinen Schaffenskrise steckte und letztmals Mitte März traf.
Nun grätscht Antonio Marchesano eine Flanke von Rodrigo Conceição zum Ausgleich ins Tor. Dann setzt er Bledian Krasniqi so ein, dass dieser alleine vor Frick auftaucht und das 2:1 erzielen kann. Es ist die Entscheidung und eine Ansage von Marchesano. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, nach acht Jahren FCZ. Dieser Abend ist einer von denen, an denen er zeigt, dass er noch zu den besten Offensivspielern dieser Liga gehört.
Die Genfer schliesslich haben ihren Teil dazu beigetragen, um nach 70 Minuten plötzlich doch hinten zu liegen. Nach Doulines 1:0 in der Startviertelstunde brauchen sie ganze 50 Minuten, um wieder einmal auf das Tor von Yanick Brecher zu schiessen. Insgesamt kommen sie auf drei Torschüsse.
Damit nehmen sie sich gleich selbst aus dem fast schon entschiedenen Meisterrennen. Und der FCZ? Er hat nach diesen zwei Siegen die Teilnahme am Europacup in der nächsten Saison wieder ganz in den eigenen Händen.
Die Aufstellung des FCZ
Zwei Wechsel bei den Zürchern im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Winterthur: Conde ist nach seiner Sperre zurück in der Startformation und Reichmuth startet in der Offensive für den gesperrten Okita.
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Die Ausgangslage
Beim FCZ scheint am vergangenen Wochenende der Knoten bezüglich dem Toreschiessen geplatzt zu sein. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge konnten die Zürcher gegen Winterthur den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Ricardo Moniz feiern. Den letzten Sieg vor der Niederlagenserie feierte der FCZ gegen den heutigen Gegner, Servette-Genf. 1:0 gewannen die Zürcher am 6. April im Stade de Genève. Ein gutes Omen für das heutige Duell, in dem es für den FCZ vor allem darum geht, weitere Punkte zu sammeln, um nächstes Jahr zumindest in der Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb mitzutun.
Die Servettiens ihrerseits haben noch marginale Chance Meister zu werden. Doch die sind so verschwindend klein, dass sich die Genfer wahrscheinlich mehr auf das Duell mit Lugano um Platz 2 konzentrieren. Und den Cupfinal. Dort misst sich Servette ebenfalls mit Lugano. Nach einem rund einmonatigen Formtief fing sich das Team von Trainer René Weiler Mitte April wieder, konnte darauf drei Siege und ein Unentschieden erspielen und reist somit heute in guter Verfassung in den Letzigrund.
Hallo…
…und herzlich Willkommen zum vierten Duell der Saison zwischen dem FC Zürich und Servette! Der Fünfte trifft auf den Dritten und will heute den zweiten Sieg in Folge feiern.
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