FCZ-Legende Karl Grob ist tot
Am Osterwochenende verstarb der ehemalige Goalie im Alter von 72 Jahren im Zürcher Triemlispital an einem Organversagen.
Keiner absolvierte mehr Spiele für den FC Zürich als er, 708 waren es total. Jetzt ist Karl Grob tot. Er verstarb am Samstag nach einem Organversagen im Zürcher Triemlispital, wie der Blick berichtet. Grob hatte während den vergangenen Tagen auf der Intensivstation gelegen und sei am Samstag im Beisein seiner Söhne gestorben.
Grob war mit seinen 1,73 Meter ein eher kleiner Goalie, und er war zu Beginn seiner Fussballkarriere auch ein begnadeter Flügelstürmer. 16 war er, als er beim FC Küsnacht auf dieser Position spielte. Weil dann an einem Spieltag alle Goalies ausfielen, stellte sich der junge Mann vom Zürichsee in den Kasten. Es gefiel ihm. Nebenbei arbeitete Grob auf dem Bau.
Vielleicht konnte er sich seine Dribblings aus seiner Zeit auf dem Flügel einfach nicht abgewöhnen. Denn Grob war berühmt für seine mutigen Ausflüge aus dem Strafraum. Den «Dribbler aus dem Tor» nannten sie ihn oft. Er suchte immer wieder das Duell mit gegnerischen Stürmern, liess sie mit seinen Haken ins Leere laufen. Und das, obwohl er den Ball zu dieser Zeit auch nach einem Rückpass noch in die Hände hätte nehmen können. Dies wurde erst Jahre später, 1992, verboten. Meist gingen diese Aktionen gut aus für den Torhüter und seinen Club.
Von der Fussballwelt zum Coop
20 Jahre stand Grob im Tor des FCZ. Natürlich habe er auch Angebote von anderen Vereinen gehabt, erzählte er einmal, «doch 1000 Franken mehr Lohn im Monat waren für mich nicht wichtig». Als er den Club verliess, hatte er fünfmal die Nationalliga A und viermal den Cup gewonnen. Seine letzte Meisterschaft holte er 1981. In seinem letzten Einsatz für die Zürcher kassierte Grob fünf Tore, es war ein Derby gegen GC. «Das Ende einer unendlichen Geschichte», titelte der Tages-Anzeiger danach. Grob sagte: «Ich bi halt doch langsam en alte Cheib.»
Mit 41 wollte es Grob noch ein letztes Mal wissen und schloss sich für ein Jahr dem FC Biel in der Nationalliga B an. Danach beendete er seine Karriere und arbeitete bis ins Pensionsalter beim Coop als Lagerist. Er wollte nicht mehr viel mit Fussball zu tun haben, ab und an ging er nach seiner Karriere noch ins Stadion. Doch er sagte auch: «Es gibt wichtigeres». Zum Beispiel, als er 2005 gefragt wurde, ob er den Cupfinal FCZ - Luzern anschauen werde.
Und auch ein Jahr danach waren seine Prioritäten ziemlich klar. Es war Mai 2006, als sie in Zürich wieder darauf hofften, den Meistertitel zu gewinnen. Den ersten seit der Ära Grob, den ersten seit 1981. Das entscheidende Spiel, es war jenes, das danach wegen Ausschreitungen im und ums Stadion als Schande von Basel in die Geschichtsbücher des Schweizer Fussballs einging, schaute Grob im Fernsehen. Denn: Er war beim Coop auf Pikett. Allerdings versprach er: «Wenn der FCZ Meister wird, dann schicke ich bestimmt ein Präsentli in den Letzigrund.»
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch