Farbversuch in MännedorfWarum dieser Bach gelb leuchtete
Der Brähenbach ob Männedorf führt unerklärlich wenig Wasser, dafür steht weiter unten Landwirtschaftsland unter Wasser. Ein Versuch soll zeigen, ob ein Zusammenhang besteht.
In den vergangenen Wochen und Monaten hat es so viel geregnet, dass aktuell sogar Bäche Wasser führen, die sonst ausgetrocknet sind. Nicht so der Brähenbach ob Männedorf. Der kleine, normalerweise unscheinbare Bach führt ungewöhnlich wenig Wasser. Dieses wenige Wasser fiel am Montag dafür umso mehr auf – es leuchtete nämlich kurzzeitig in fluoreszierendem Gelb.
Das ist gewollt. Wie die Gemeinde mitteilt, hat sie nämlich einen Farbversuch unternommen. Um herauszufinden, wo und vor allem warum das Wasser versickert.
Problem für Landwirt
Stefan Leutwiler steht der Wasserversorgung von Männedorf vor. Er sagt: «Das Bachwasser vom Brähenbach versickert oberhalb der Brähenstrasse ohne sichtbare Gründe im Bachbett. Unterhalb der Brähenstrasse tritt Wasser an die Oberfläche.»
Um welches Wasser es sich handelt, ist dabei nicht klar. In der genannten Zone unterhalb der Brähenstrasse sind Wasserleitungen verlegt. Ein Leck konnte aber nicht festgestellt werden. Eine Analyse der Wasserversorgung habe keine nennenswerten Wasserverluste ergeben. «Daher muss davon ausgegangen werden, dass es sich beim austretenden Wasser um Bachwasser vom Brähenbach handelt», sagt Leutwiler. Um dies nachvollziehen zu können, werde der Farbversuch unternommen.
Schäden wie geflutete Keller seien bis anhin keine bekannt, denn betroffen sei Landwirtschaftsland. Doch das austretende Wasser verunmögliche ein Befahren der entsprechenden Flächen mit Landwirtschaftsmaschinen.
Meldepflichtiger Versuch
Um herauszufinden, ob tatsächlich das Wasser des Brähenbachs das Problem ist, ist oberhalb der Brähenstrasse der Farbstoff Uranin in den Bach eingeleitet worden. Uranin, auch als Fluoreszin bekannt, sei eine hochwirksame Wasserfärbesubstanz. «Sie ist ökotoxikologisch unbedenklich», sagt Stefan Leutwiler. Will heissen: Sie ist für Mensch, Tier und Natur ungefährlich. «Ziel ist, die Farbe anschliessend im austretenden Wasser im Landwirtschaftsland nachweisen zu können», sagt Leutwiler.
Sichtbar ist die Farbe längst nicht mehr. Doch sie sollte in den Wasserproben, die im Bereich des austretenden Wassers im Landwirtschaftsland entnommen werden, nachgewiesen werden können. Nachweisbar ist der Farbstoff bis zum Bereich Nanogramm pro Liter. «Da wir keine genauen Hinweise über die Fliessgeschwindigkeit im Untergrund haben, wurde die Dauer der Probenahmen auf zwei Wochen festgesetzt», sagt Leutwiler.
Durchgeführt wird der meldepflichtige Farbversuch laut Leutwiler durch ein autorisiertes Geologieunternehmen in Zusammenarbeit mit einem Labor.
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