ZVV im Corona-JahrWeniger Passagiere, mehr Defizite
Der ÖV kostet die Steuerzahler im letzten Jahr 69 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Eigentlich wäre das Defizit noch höher gewesen.
Im Corona-Jahr 2020 hat der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) knapp einen Drittel weniger Fahrgäste transportiert. Gefahren sind die S-Bahnen, Trams und Busse aber fast gleich oft wie in normalen Jahren. Dieses Spannungsfeld schlägt sich in der Rechnung nieder: Der Verbund fuhr ein Defizit von 389,3 Millionen ein. Das sind 69 Millionen Franken mehr als im Jahr 2019.
Das Defizit wäre an sich noch grösser ausgefallen, wie einer Mitteilung des ZVV vom Dienstag zu entnehmen ist. Denn das betriebliche Ergebnis weist eigentlich ein Minus von 447,1 Millionen Franken aus.
Reserven aufgelöst
Die Verkehrsunternehmen haben aber Reserven von insgesamt 57,8 Millionen Franken aufgelöst und an den ZVV ausbezahlt. Dies «im Sinne der gemeinsamen Bewältigung dieser aussergewöhnlichen Situation», wie es in der Mitteilung heisst.
Das verbleibende Defizit von 389,3 Millionen Franken haben die Zürcher Gemeinden und der Kanton je zur Hälfte zu übernehmen. Sie haben damit je 194,6 Millionen Franken beizusteuern. Im Jahr davor waren es je 160,1 Millionen Franken gewesen.
/pu
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