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Zürichsee-Fähre will sich absichern
Fähren-Aktionäre sollen auf Dividende verzichten

Derzeit sind mit der Fähre deutlich weniger Autos unterwegs.

Leicht weniger Überfahrten, dafür auch tiefere Betriebskosten. So zieht die Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen AG Bilanz über ihr Geschäftsjahr 2019. Zwar konnte die Fähre über 2 Millionen Passagiere begrüssen, die Zahl der beförderten Autos sank jedoch um 0,9 Prozent. Dies ist vor allem auf die fünfwöchige Sperrung des Hirzel-Passes zurückzuführen. Zudem wurden ein Fünftel weniger grosse Lastwagen über 7,5 Tonnen transportiert. Hier sei man stark von der Auftragslage der Transporteure abhängig, heisst es bei der Fähre.

Finanziell resultiert dennoch ein Gewinn von 625’000 Franken für das vergangene Jahr. Begünstigt wurde der finanzielle Erfolg unter anderem, weil die Fähren weniger Revisionsbedarf aufwiesen und weniger Diesel verbraucht wurde.

600’000 Franken für mehr Liquidität

Profitieren vom Gewinn werden die Aktionäre aber kaum. Sie sollen nämlich einem Dividendenverzicht zustimmen. Die Abstimmung darüber wird schriftlich abgehalten, weil die Generalversammlung vom 15. Mai wegen des Veranstaltungsverbotes ohne Publikum stattfinden wird. Mit den 600’000 Franken will das Unternehmen die Liquidität aus eigener Kraft steigern, um Löhne oder Lieferantenrechnungen weiter pünktlich bezahlen zu können. Denn für 2020 rechnet die Fähre je nach Dauer der Corona-Krise mit einem Verlust: «Da die Fähre über eine solide Bilanz verfügt, ist ein Verlust nicht existenzbedrohend und kann verkraftet werden», heisst es in der Mitteilung.

Wie Geschäftsführer Martin Zemp auf Anfrage sagt, ist der Verkehr seit des Lockdowns um rund zwei Drittel eingebrochen. Die Fähre verkehrt wegen der tiefen Nachfrage tagsüber derzeit nur alle 15 Minuten, abends nur alle 30 Minuten. Die tiefen Auto-Frequenzen führten zu massiven Ertragseinbussen, sagt Zemp weiter.

In einem Bereich trotzt die Fähre allerdings der Corona-Krise: Bei der Beförderung von Fahrrädern bemerke man keinen Einbruch; ja, sogar eine leichte Zunahme sei spürbar, sagt Zemp. Die Freude darüber hält sich beim Fähren-Geschäftsführer allerdings in Grenzen. Für Velofahrer wurden Hinweise auf der Fähre angebracht, dass die Abstandsregeln auch von ihnen eingehalten werden müssen. Und ohnehin, so lässt Zemp durchblicken, wären Ausflüge auch ohne Fähre möglich: «Es ist keine Seeseite schöner als die andere. Am Schluss geht es auf beiden Seiten einfach wieder bergauf.»