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Selbstmordattentat in Ankara
PKK bekennt sich zu Anschlag – Türkei greift Ziele in Nordirak an

Members of Turkish Police Special Forces secure the area near the Interior Ministry following a bomb attack in Ankara, on October 1, 2023, leaving two police officers injured. The interior ministry said on October 1, 2023, that two attackers arrived in a commercial vehicle around 9:30 am (0630 GMT) "in front of the entrance gate of the General Directorate of Security of our Ministry of the Interior, and carried out a bomb attack." (Photo by Adem ALTAN / AFP)
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Ein Selbstmordattentat hat am Sonntag die türkische Hauptstadt Ankara erschüttert. Bei dem Anschlag sprengte sich nach Angaben des Innenministeriums ein Täter in der Nähe des Parlaments in die Luft, ein zweiter wurde erschossen. Zwei Polizisten wurden demnach leicht verletzt. Zu der Tat bekannte sich die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Staatschef Recep Tayyip Erdogan erklärte, die «Terroristen» würde ihre Ziele niemals erreichen.

Der Angriff richtete sich gegen den Sitz der Polizei und gegen das Innenministerium, die sich in einem Gebäudekomplex in der Nähe des Parlaments befinden. Zwei «Terroristen» hätten sich gegen 09.30 Uhr Ortszeit (08.30 Uhr MESZ) in einem Lieferwagen genähert, erklärte Innenminister Ali Yerlikaya im Onlinedienst X. «Der eine Terrorist hat sich in die Luft gesprengt, der andere wurde neutralisiert.»

Members of Turkish Police Special Forces secure the area near the Interior Ministry following a bomb attack in Ankara, on October 1, 2023, leaving two police officers injured. The interior ministry said on October 1, 2023, that two attackers arrived in a commercial vehicle around 9:30 am (0630 GMT) "in front of the entrance gate of the General Directorate of Security of our Ministry of the Interior, and carried out a bomb attack." (Photo by Adem ALTAN / AFP)

Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten einen grauen Wagen, der langsam vor dem Sitz der Polizei parkt. Dann ist zu sehen, wie einer der Täter mit einer Waffe in der Hand aus dem Wagen springt und vor dem Wachposten die Explosion auslöst. Ein zweiter Mann rückt ebenfalls vor, ist dann aber wegen der durch die Explosion ausgelösten Rauchwolken nicht mehr zu erkennen. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein und untersagte den türkischen Medien, Bilder vom Anschlagsort zu verbreiten.

Die PKK bekannte sich wenige Stunden nach dem Attentat gegenüber der ihr nahestehenden kurdischen Nachrichtenagentur ANF zu dem Anschlag. «Gegen das türkische Innenministerium wurde von einem Team, das unserer Brigade der Unsterblichen untersteht, eine Opferaktion verübt», hiess es.

Die verbotene PKK steht im Zentrum der Auseinandersetzung zwischen der Türkei und Schweden, die sich um den von Ankara blockierten Nato-Beitritt des skandinavischen Lands dreht.

Luftangriffe in Nordirak

Wenige Stunden nach dem Bombenanschlag hat das türkische Militär Luftangriffe im Nordirak geflogen. Dabei sei «eine grosse Zahl von Terroristen neutralisiert» worden, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntagabend mit. Die Angriffe hätten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und anderen «terroristischen Elementen» gegolten.

Das Ministerium berief sich auf das Recht zur Selbstverteidigung. Die PKK hat ihr Hauptquartier in den nordirakischen Kandil-Bergen.

Türkei vor Schweden-Frage

Der Anschlag erfolgte wenige Stunden vor Beginn der neuen Sitzungsperiode des türkischen Parlaments. In ihrem Verlauf muss das Parlament über den seit Mai 2022 vorliegenden schwedischen Beitrittsantrag entscheiden. Ankara begründet sein Zögern unter anderem mit einem angeblich zu laxen Umgang mit mutmasslichen PKK-Mitgliedern in Schweden.

epa10893990 Turkey's President Recep Tayyip Erdogan speaks at the opening of the new legislative year of the Parliament in Ankara, Turkey, 01 October 2023. Erdogan said terrorists attempting to damage peace and security of his country will fail, a few hours after two police officers were injured when two people carried out a bomb attack outside the ministry's gate, close to the Turkish parliament. EPA/NECATI SAVAS

In seiner Rede zur Eröffnung der Sitzungsperiode sprach Erdogan im Zusammenhang mit dem Anschlag von «Schurken», die den Frieden und die Sicherheit der Bürger bedrohten. Aber die «Terroristen» würden «niemals ihre Ziele erreichen».

Erdogan: Türkei akzeptiert von der EU keinerlei Beitritts-Auflagen mehr

Ferner teilte Erdogan gegen die Europäische Union aus und erklärte, sein Land werde von der EU keinerlei Auflagen und Bedingungen für einen Beitritt mehr akzeptieren. «Wir haben alle Versprechen, die wir gegenüber der EU gemacht haben, eingehalten, aber sie haben fast keines der ihrigen gehalten», sagte Erdogan.

Die Türkei hatte 1999 den Beitritt zur Europäischen Union beantragt. Die 2005 aufgenommenen Beitrittsverhandlungen liegen seit Ende 2016 auf Eis.

SDA/AFP/ij