«Züri isch ESC»Promis weibeln für den Grossevent in Zürich
Dodo, Tiana Moser und Michel Péclard unterstützen die Kandidatur Zürichs für den Eurovision Song Contest. Ihre Gründe, warum der Anlass perfekt nach Zürich passt.
Zürich hat sein offizielles Pro-Komitee, um die Austragung des Eurovision Song Contest (ESC) kommendes Jahr nach Zürich zu bringen. Unter dem Namen «Züri isch ESC» haben sich dafür diverse Organisationen und bekannte Personen aus der Gastro- und Tourismusbranche sowie Politikerinnen zusammengeschlossen, um die Vorteile und Chancen für die Region bekannt zu machen, wie sie am Montag mitteilten.
Aus ihrer Sicht gehören Anlässe mit internationaler Beachtung nach Zürich. Sie seien beste Werbung für die Stadt. Nicht nur weil unzählige Fans für den Anlass nach Zürich reisten, sondern weil Zürich mit der TV-Übertragung in die Stuben von Zuschauenden auf der ganzen Welt hinausgetragen werde. Beim diesjährigen Anlass waren das mit 163 Millionen ziemlich viele. Die von der Politik gesprochenen Finanzbeiträge lohnten sich deshalb alleweil, weil sie ein Mehrfaches an Wert für den Grossraum Zürich auslösten.
Moser als einzige Politikerin
Die Liste der Persönlichkeiten, die für einen ESC in Zürich die Werbetrommel rühren, ist derzeit noch überschaubar und sehr kulturlastig. Darunter ist etwa der Sänger und Produzent Dodo. Er sagt: «Zürich kann als Austragungsort des ESC nur gewinnen, weil Musik verbindet und die Welt zu einem farbigeren und toleranten Ort macht.» Auch der Kabarettist Urs Wehrli von Ursus und Nadeschkin sagt: «Mit dem ESC kann Zürich nur gewinnen!»
Interesse an einem ESC haben auch viele Gastronomen. Für Michel Péclard ist zwingend, dass der dritte ESC in der Schweiz an einem See ausgetragen werden müsse. 1956, als Lys Assia gewonnen hatte, war Lugano am Lago di Lugano Gastgeber des allerersten ESC. 1989 folgte auf Céline Dions Sieg Lausanne mit dem Lac Léman. Deshalb dränge sich für 2025 Zürich mit dem Zürichsee geradezu auf.
Die einzige Politikerin im Komitee ist derzeit die Zürcher Ständerätin Tiana Moser (GLP). Für sie passt der ESC perfekt in die Stadt. «Zürich ist voller Vielfalt und Lebensfreude.»
Bereit fürs Referendum
Das Komitee formiert sich aber auch für eine allfällige Referendumsabstimmung, die frühestens im November stattfinden wird. Anfang Juli kündigten die EDU, die Junge SVP und der Bund der Steuerzahler an, Referenden gegen die Eurovision-Song-Contest-Gelder in Zürich zu ergreifen. Dafür sind 2000 Unterschriften nötig. Kommt es zustande, entscheidet die Stadt, ob sie an der Bewerbung festhalten will oder nicht.
Die Stadt Zürich hatte bereits zuvor bekannt gegeben, dass sie eine Kandidatur unterstützt und beim Stadtparlament einen Rahmenkredit von 20 Millionen Franken beantragt, den dieses später auch guthiess.
Die EDU stört sich an den antisemitischen Vorfällen und den «vielen Auftritten mit satanistischen und okkultischen Zügen». Aus Sicht des Bundes der Steuerzahler ist der Anlass eine private Veranstaltung, für die er keine Steuergelder aufwenden will.
Zeit drängt
Allenfalls dürfte die Entscheidung schon vorher fallen – ohne Zürich. Am 22. Juli gibt die SRG eine «Shortlist» mit den zwei favorisierten Standorten bekannt, Ende August entscheidet sie definitiv.
Derweil sucht das Komitee noch weitere bekannte Persönlichkeiten, um seinem Anliegen zu mehr Strahlkraft zu verhelfen.
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