AboInterview zu den Aufständen im Iran«Die Leute wollen keine Reformen, sondern den Sturz der Regierung»
Die Schweiz-Iranerin Neda Amani ist seit vielen Jahren im Widerstand aktiv. Sie erzählt, was diesmal anders ist – und wie der Westen dem iranischen Volk helfen kann.
Seit Beginn der Aufstände ist sie Tag und Nacht im Einsatz. Neda Amani dokumentiert von ihrem Wohnort in Olten aus Menschenrechtsverstösse, hielt ein eindrückliches Referat vor dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf, tauscht sich mit anderen Exil-Iranern aus. Hauptberuflich arbeitet die 32-jährige Historikerin und Politikwissenschaftlerin als Sachbearbeiterin in einem KMU. Amani stammt aus einer iranischen Widerstandsfamilie, ihr Grossvater und ihr Vater sassen deswegen im Gefängnis. Schon bevor die erste Frage kommt, fasst sie zusammen: «Heute ist der 28. Tag des Protests, es gab schon über 200 verifizierte Tote und über 20’000 Verhaftete – und jeden Tag werden es mehr.»