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Olympia: Schweiz – Russland 0:1
«Es fühlt sich extrem bitter an»

Viel investiert und doch leere Hände: Reto Berra und Kollegen nach dem 0:1 gegen Russland
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0:1 gegen den Titelverteidiger und Turnierfavoriten ist ein achtbares Resultat. Schmerzt die Niederlage dennoch?

«Wir können viel Positives mitnehmen, aber im Moment fühlt es sich extrem bitter an», sagte Reto Berra unmittelbar nach Verlassen des Eises. Tatsächlich hatten die Schweizer dem Favoriten über die gesamte Partie Paroli geboten, auch punkto Spielanteilen konnten sie mit der «Sbornaja» mithalten. Das Schussverhältnis war aus Schweizer Sicht mit 33:30 leicht positiv. Mehrfach hatten sie ausgezeichnete Torchancen, so zum Beispiel im Mitteldrittel Sven Andrighetto, dessen Knaller an die Latte ging, sowie in den Schlussminuten Fabrice Herzog und Grégory Hofmann. «Wir hätten die Partie auch gewinnen können», sagte Berra. Über einen Punktgewinn der SIHF-Auswahl hätten sich die Osteuropäer gewiss nicht beklagen dürfen.

Wie gut war der Schweizer Turnierstart?

Insgesamt stimmt die Leistung für den weiteren Turnierverlauf optimistisch. Dem Team ist die Umstellung vom vergleichsweise beschaulichen Niveau in der National League auf die viel grössere Eishockeybühne gelungen. «Die grössten Unterschiede gibt es bezüglich Intensität, man hat viel weniger Zeit für die Auslösung. Ab dem zweiten Drittel waren wir dem Gegner sicher nicht unterlegen», bilanzierte Nationaltrainer Patrick Fischer. Ebenso okay war der Wechsel auf die kleinere Fläche, den sie bereits im Kurz-Trainingscamp in Cham simulieren konnten. Dass es auch mit der Kondition stimmt, beweist die Tatsache, dass die Schweizer in der Schlussphase leicht spielbestimmend waren. Zudem versuchten sie, die klaren physischen Defizite gegen die grösseren und robusteren KHL-Professionals mit furchtlosem Spiel zu kompensieren.

Welcher Bereich muss in den weiteren Gruppenspielen gegen Tschechien und Dänemark besser werden?

Wie oft in den letzten Jahren auf internationaler Bühne fehlte es an Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Der Abschluss muss noch dezidierter gesucht werden. Berra sagt: «Wir müssen den Puck auch einmal hineinwürgen.» Sinnbild hierfür war das Überzahlspiel. Optisch gefällig zwar, aber nicht gefährlich genug und mit vielen Abschlussversuchen, die den russischen Goalie nicht ernsthaft in Verlegenheit brachten. 7:39 Minuten konnten die Schweizer mit einem Mann mehr spielen, davon vier in Serie kurz vor und nach der zweiten Drittelspause.

Ein Tor in jener Phase hätten eine Wende einleiten können. Wichtig wäre auch, dass sich ein Schweizer Stürmer jeweils vor dem gegnerischen Goalie positioniert, um ihm die Sicht zu nehmen, dafür bieten sich vor allem Herzog oder Simon Moser an. Berra hat sich mit den weiteren Vorrundengegnern Tschechien (Freitag) und Dänemark (Samstag) noch nicht beschäftigt. Und will das auch nicht gross tun: «Wir haben ein sehr gutes Team und wollen unser Spiel spielen.»

Reto Berra erhielt im Startspiel den Vorzug vor Leonardo Genoni. Wie präsentiert sich nun die Goalie-Situation?

Der Gottéron-Keeper machte beste Eigenwerbung. Immer wieder entschärfte er brenzlige Situationen, und er überzeugte auch durch proaktive Stockarbeit. Er parierte 29 von 30 gegnerischen Abschlüssen. Den einzigen Gegentreffer kassierte er durch ein Eigentor. Er habe unter anderem auf Berra vertraut, weil dieser an der letzten WM bereits gegen Russland stark gespielt habe. Dass Leonardo Genoni vor vier Jahren im ersten Spiel gegen Kanada nach einem Horrorabend und vier Gegentoren früh ausgewechselt worden war, sei aber kein Faktor gewesen. «An Pyeongchang denken wir nicht mehr.»

Der Nationaltrainer weiss, dass er mit den beiden Jugendfreunden zwei starke Goalies im Team hat, und dass er entschlossen ist, beiden Eiszeit zu geben, wurde mit einer Aussage klar: «Ihr könnt erraten, wer gegen Tschechien im Tor steht.» Beim 5:2 an der letzten WM hütete der EVZ-Meistergoalie den Kasten.

Können Denis Malgin und Dario Simion bald das Team verstärken?

Seit letztem Freitag weilen die beiden Stürmer wegen schlechter Corona-Werte in der Isolation. Dort ist weiterhin Geduld gefragt, die Werte haben sich noch nicht so entscheidend verbessert, dass sie entlassen werden, ins olympische Dorf zurückkehren und zum Team stossen können. Fischer hofft nach wie vor, dass ihre Leidenszeit ein baldiges Ende hat, unmittelbare Zuversicht verströmt er nicht: «Ich gehe nicht davon aus, dass es bei ihnen für das Tschechien-Spiel reichen wird.» 

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