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TV-Kritik zur Fussball-WM 2023
Ernste Konkurrenz für Sascha Ruefer

Positive Überraschung: SRF-Sportkommentator Calvin Stettler und seine Co-Kommentatorin, die frühere Nati-Fussballerin Rachel Rinast, sorgen an der Fussball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland für kompetente Unterhaltung.
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Was hat Käse mit Fussball zu tun? Nichts. Und Gölä? Auch nichts. Wrestling? Ebenfalls nichts. Aber das ist kein Grund für SRF-Kommentator Calvin Stettler und Co-Kommentatorin Rachel Rinast, nicht auch über solche Dinge zu reden, während die Schweizer Fussball-Nati etwa unten auf dem neuseeländischen Rasen um den Einzug in den Achtelfinal kämpfte

Der 28-jährige Sportjournalist und die 32-jährige Fussballerin – sie war bis vor wenigen Monaten selbst noch Teil der Schweizer Nati – sind die offiziellen SRF-Stimmen für die Schweizer Spiele an der Fussball-WM der Frauen. Das ist nur schon deshalb erfrischend, weil man bei SRF seit einer gefühlten Ewigkeit jeweils Sascha Ruefer im Ohr hat, wenn Fussballer im Nati-Dress auflaufen – gezeigt wurden in all den Jahren mehrheitlich die Spiele der Männer.

«Sorry, wir müssen deine Grossmutter kurz beiseiteschieben.»

Calvin Stettler im WM-Spiel Neuseeland gegen die Schweiz

Dass man Ruefer bei den WM-Spielen der Frauen nicht vermisst, liegt vor allem am unterhaltsamen Duo Stettler/Rinast. Die beiden plaudern so entspannt vor dem TV, dass man sich zwischendurch kurz fragt, ob ihnen noch klar ist, dass sie live für Hunderttausende Zuschauerinnen und Zuschauern auf Sendung sind und nicht zu zweit in einer Bar. 

«Welche Sorte war das?», wollte Calvin Stettler beispielsweise wissen, als im Spiel gegen Neuseeland zwei Schweizer Fans im Käsekostüm eingeblendet wurden. «Gute Frage, Gruyère war das nicht», antwortete Rinast und erkundigte sich nach Stettlers Lieblingskäse. «Gruyère finde ich super. Und Appenzeller.» – «Aha.» – «Kennst du das Geheimnis?», fragte der 28-Jährige und fügte rasch ein «Nein Spass» an.

Aber die 32-Jährige schäkerte weiter: «Ja, aber ich verrate es dir nicht.» – «Soso.» – «Meine Grossmutter wohnt in Teufen.» – «Ah, voilà.» Aber dann kam es just in diesem Moment zu einer brenzligen Situation in der Nähe des Strafraums, und Stettler sagte: «Sorry, wir müssen deine Grossmutter kurz beiseiteschieben.»

Kompetenz und ein paar Wortspiele zu viel

So ging das im entscheidenden Spiel gegen die Neuseeländerinnen während 90 Minuten plus Nachspielzeit weiter. Fast ein wenig wie früher beim Tennis-Kommentatorenduo Stefan Bürer und Heinz Günthardt, das sich immer wieder wie ein altes Ehepaar neckte. Stettler machte ein paar mehr oder weniger gelungene Sprüchlein, Rinast, die nicht nur Stadion-, sondern als Sängerin und Stand-up-Comedienne auch Bühnenerfahrung hat, stieg jeweils mit einem eigenen Spruch darauf ein oder lachte zumindest.

Das Matchgeschehen behielten die beiden trotzdem im Auge. Sie bot Mehrwert dank ihren Erfahrungen als Profispielerin – auch wenn sie gelegentlich vor lauter Mitfiebern kurz das Kommentieren zu vergessen schien –, und er stellte sein Fachwissen ebenfalls unter Beweis. Als Stettler in der zweiten Halbzeit feststellte, dass Trainerin Inka Grings die Positionen umgestellt hatte, lobte Rinast ihn mit «Gut erkannt, Herr Experte», was dieser mit «Oh, vielen Dank» geschmeichelt entgegennahm.

«Wäre vielleicht auch ein Duo für die Männer-Nati-Spiele, liebes @srfsport

Kommentar auf Twitter

Nur manchmal übertrieb es Stettler mit seinen bemühten Wortspielen, für die er regelmässig kritisiert wird, seitdem er für das SRF Sportbeiträge vertont und Spiele kommentiert. Aber das kennen wir ja auch von Sascha Ruefer. Dieser war während des letzten Gruppenspiels bei Norwegen gegen die Philippinen im Einsatz und wurde jeweils kurz live zugeschaltet, wenn drüben ein Tor gefallen war. Nachdem die Philippinerinnen das 4:0 kassiert hatten, fasste Ruefer die Situation in gewohnter TV-Überschwänglichkeit mit der Wortkreation «Torbakel» zusammen.

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Für das junge Duo Stettler/Rinast gibt es jedoch trotz einigen verbalen Pfostenschüssen seit Beginn der WM ausschliesslich Lob, zumindest auf Twitter, was ungewöhnlich ist, müssen SRF-Kommentatoren dort doch in der Regel vor allem Kritik einstecken. Rinast sei mit Abstand die beste Co-Kommentatorin bei SRF Sport – witzig, versiert und eine echte Expertin, schwärmte jemand, während ein anderer schrieb: «Wäre vielleicht auch ein Duo für die Männer-Nati-Spiele, liebes @srfsport?» Eine Überlegung wäre es auf jeden Fall wert.