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SVP-Mann an der Spitze 
Ernst Stocker wird Zürcher Regierungs­präsident

Ernst Stocker wird auch im kommenden Februar nochmals als Regierungsrat antreten.
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SVP-Politiker Ernst Stocker ist neuer Zürcher Regierungspräsident. Der Finanzdirektor übernimmt den Vorsitz des Siebnergremiums von SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Sein Vizepräsident wird Mario Fehr, Vorsteher der Sicherheitsdirektion. Das hat der Regierungsrat mitgeteilt. 

Das neue Foto des Regierungsrats wurde auf der Terrasse des Hauptsitzes der Zürcher Kantonalbank aufgenommen.

Die SVP hat Stocker für eine erneute Legislatur motiviert

Ernst Stocker ist seit 2010 Mitglied des Regierungsrats. Bis 2015 leitete er die Volkswirtschaftsdirektion, seither steht er der Finanzdirektion vor. Stocker präsidierte den Regierungsrat bereits im Amtsjahr 2015/2016. Lange war nicht klar, ob der 67-jährige SVP-Politiker im kommenden Februar nochmals als Regierungsrat antreten würde. Doch diesen März sagte er gegenüber dieser Zeitung: «Ich trete nochmals an.» Er wurde dafür nicht nur von der SVP motiviert. «Viele Leute aus den verschiedensten Kreisen und politischen Ausrichtungen und nicht zuletzt aus meiner Direktion kamen auf mich zu und sagten: ‹Komm, Stocker, du bist doch fit und gesund, tu es nochmals!›»

Stocker wird denn auch von linken Politikerinnen und Politikern geschätzt. So schrieb Zürichs grüner Finanzminister Daniel Leupi auf Twitter: «Ernst Stocker nochmals vier Jahre Finanzdirektor? Nicht die schlechteste Nachricht für Stadt und Kanton. Er sorgt für eine gute Diskussionskultur.»

Der neue Vizepräsident des Zürcher Regierungsrats ist Mario Fehr. Der Sicherheitsdirektor trat vergangenen Sommer aus der Zürcher SP aus, «weil sie links abdriftet». «Als Regierungsrat kann ich so nicht länger arbeiten, ohne unglaubwürdig zu werden», begründet er seinen Entschluss. 

Der neue Vizepräsident Mario Fehr hat vergangenen Sommer bekannt gegeben, dass er aus der SP austritt.

Jacqueline Fehr hatte ein bewegtes Amtsjahr

Ernst Stocker übernimmt das Präsidium von SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Mit der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg hatte sie ein bewegtes Amtsjahr. «Zeit zum Durchatmen blieb tatsächlich kaum», sagte sie im Interview mit der NZZ. Sie sei aber nie unter Druck gestanden oder gar bedroht worden. «Ich konnte mich wie immer frei bewegen, mit dem Zug oder mit dem Velo, ich ging wandern und joggen. Ich bekam auch nie eine Aufforderung von der Polizei, mein Verhalten anzupassen.»

In Jacqueline Fehrs Amtsjahr fielen sowohl die Corona-Pandemie als auch der Ukraine-Krieg. 

Im kommenden Februar wird Jacqueline Fehr gemeinsam mit Priska Seiler-Graf für die Wiederwahl in den Regierungsrat antreten. Zum Austritt vom Mario Fehr sagt sie: «Zwischen unseren Direktionen gibt es viele Schnittstellen, und wir arbeiten weiterhin professionell und gut zusammen. Daran hat sich durch Mario Fehrs Parteiaustritt nichts geändert.»