Erneuerung der Kunsteisbahn Küsnacht soll günstiger werden
Einst auf 20 Millionen geschätzt, soll die Sanierung und Erneuerung der Kunsteisbahn Küsnacht günstiger ausfallen. Der Gemeinderat will sich aufs Wesentliche konzentrieren.
Beim Stichwort Eis denkt man im Juli eher an ein feines Glacé als an Schlittschuhlaufen. Nicht so der Küsnachter Gemeinderat. Er sorgt für die kalte Jahreszeit vor und hat die Weichen für die Sanierung und den Ausbau der Kunsteisbahn Küsnacht (KEK)gestellt. Aufgegleist hat er das Projekt bereits vor vier Jahren. Nun hat die Planergemeinschaft BBP Ingenieurbüro AG und Le Plan AG ein Vorprojekt ausgearbeitet, wie der Gemeinderat mitteilt.
Erneuert beziehungsweise saniert werden müssen sämtliche Gebäudeteile und alle technischen Installationen, etwa die Steuerungen der verschiedenen Anlagen und die Kältekompressoren. Ohne diese würde den Schlittschuhläufern schliesslich das Eis unter den Kufen wegschmelzen. Die heutigen Kompressoren stammen noch aus den Anfangszeiten der KEK in den 60ern, was im Betrieb spürbar ist. «Letztes Jahr war ein Kompressor defekt und wir haben gebibbert, dass wir ein Ersatzteil bekommen», sagt Andreas Tanner, Abteilungsleiter Liegenschaften der Gemeinde Küsnacht.
Kein Eis im Sommer
Verworfen hat der Gemeinderat Pläne für den Ausbau der Garderoben. Auch die Idee, im Sommer in der Halle eine Eisfläche anzubieten, ist mit dem Vorprojekt vom Tisch. «Aufwand und Ertrag hätten nicht gestimmt», sagt Tanner. «Der Gemeinderat hat ganz klar gesagt, dass sich Küsnacht auf das bisherige, bereits gute Angebot beschränkt.»
Für Rolf Langenegger, Vizepräsident der Genossenschaft KEK und Mitglied des ZLE-Verwaltungsrats (die ZLE ist die Betriebs AG der ZSC und GCK Lions) ist es kein Beinbruch, dass nun auf Eis im Sommer verzichtet wird: «Für die GCK Lions hat sich die Lage verbessert: Inzwischen gibt es in Dübendorf und in der Stadtzürcher Kunsteisbahn Heuried Sommereis.» Zudem sei auch im neuen Stadion in Zürich Altstetten eine Eisfläche geplant, die im Sommer betrieben werde. Langenegger ist trotz der Abstriche zufrieden mit den jetzigen Plänen: «Die Erneuerung der KEK ist ein guter Schritt, damit die Mannschaft eine moderne Infrastruktur nutzen kann.»
Lions zahlen neuen Anbau
Die revidierten Pläne schlagen sich auch in den Kosten nieder. Während der Gemeinderat 2013 noch von Sanierungs- und Ausbaukosten von gut 20 Millionen ausgegangen ist, soll das Projekt nun 12,75 Millionen Franken kosten. Dies ist allerdings nur der Betrag für die Sanierung. 2,6 Millionen Franken für einen Kopfbau seeseitig der Eishockeyhalle soll nicht der Steuerzahler berappen. Stattdessen werden die GCK Lions diese Investition übernehmen.
Im Bau kommen nicht nur Garderoben und Büros für den Eishockeyclub unter, sondern auch Infrastruktur fürs Training. So etwa eine Trockenschussanlage und ein Skill Parcours. In letzterem könnten die Spieler ihre Geschicklichkeit trainieren und Spielsituationen simulieren, wie Langenegger ausführt. Ganz so hoch wie die Eishalle wird der Anbau übrigens nicht: Die Halle wird ihn noch um anderthalb Etagen überragen.
Generalplaner gesucht
Überarbeitet wird derzeit auch der Zeitplan für das weitere Vorgehen. Dieser werde noch im Sommer festgelegt, stellt Tanner in Aussicht. Jetzt schon klar ist, dass die Stimmberechtigten über die Zukunft der KEK entscheiden werden. Ob dies allerdings in einem oder zwei Schritten geschehen wird, muss sich noch zeigen. Während ein Szenario vorsieht, dass die Gemeindeversammlung über einen Projektierungskredit abstimmt, ist auch denkbar, dass das Volk an der Urne über einen kombinierten Projektierungs- und Baukredit entscheiden wird.
Mit dem Start des Vergabeverfahrens für den Generalplaner macht der Küsnachter Gemeinderat zudem einen weiteren konrekten Schritt. «Zentral ist, dass es sich um ein Planerteam handelt, das mit Kunsteisbahntechnik vertraut ist», sagt Tanner. Solche Unternehmen seien in der Schweiz relativ spärlich gesät. Übernehmen soll der Generalplaner sowohl die Planung für die Sanierung als auch für die Erstellung des Kopfbaus. «Es ist am Besten, wenn wir möglichst wenig Schnittstellen haben», erklärt der Leiter Liegenschaften die Gründe hierfür. Bis Ende Jahr soll feststehen, wer die Generalplanung übernimmt.
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