Wenn sich Erdplatten verschiebenDie schwersten Erdbeben der letzten 20 Jahre
Nepal, Indonesien, Haiti und Japan: eine Rückschau auf die grossen Erdbeben-Katastrophen und deren Auswirkungen.
Sie sind trotz modernsten seismologischen Methoden nicht vorherzusagen: Immer wieder kommt es entlang der tektonischen Verwerfungen zu besonders schweren Erdbeben. Manchmal auch nach längeren Pausen von seismischen Aktivitäten, wie das Beben vom 6. Februar in der türkisch-syrischen Grenzregion gezeigt hat. Die Katastrophe reiht sich in eine Folge von ausserordentlich starken Beben, die wegen ihrer hohen Opferzahlen besonders einschneidend waren.
Nepal 2015: Beben im Herzen des Himalaja
Am 25. April 2015 ereignet sich das schlimmste Erbeben in der Geschichte Nepals: Gegen die Mittagszeit lässt ein Erdstoss der Stärke 7,8 die Hauptstadt Kathmandu und die umliegenden Städte und Dörfer erzittern. Mehrere starke Nachbeben folgen, das heftigste davon am 12. Mai. 8800 Menschen sterben, rund 16’800 werden verletzt. Wegen der schweren Zugänglichkeit vieler Bergdörfer dauert es zwei Wochen, bis man einen umfassenden Überblick über die Opfer und Schäden hat.
Auch die Zerstörung an der Infrastruktur ist gewaltig. Mehr als 600’000 Gebäude werden beschädigt oder sind nicht mehr bewohnbar. Die angrenzenden Länder Indien, China und Bangladesh sind ebenfalls betroffen. Total werden 2,8 Millionen Menschen durch die Beben obdachlos oder vertrieben.
Beim Mount Everest löst das erste Beben eine Lawine aus, die bis ins Basislager vordringt und dort 24 Opfer fordert.
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Japan 2011: Seebeben mit Tsunami
Es ist der Nachmittag des 11. März 2011: Im Nordosten Japans, 80 Kilometer östlich der Stadt Sendai, kommt es zu einem Seebeben der Stärke 9,0. Das Epizentrum liegt 30 Kilometer unter dem Meeresboden des Pazifischen Ozeans. Der Erdbebenherd befindet sich im sogenannten Japangraben, an der Schnittstelle der Eurasischen und und der Pazifischen Platte. Die Folge des Bebens ist ein gewaltiger Tsunami, der 500 Quadratkilometer der japanischen Pazifikküste überflutet und gewaltige Zerstörung anrichtet.
Es sterben rund 22’000 Menschen. Der Tsunami führt zudem zu einer Reaktorkatastrophe im an der Küste gelegenen Atomkraftwerk Fukushima: Die Notstromaggregate zur Kühlung der Reaktoren versagen, und es kommt zur Kernschmelze in den Blöcken eins bis drei. Das Gebiet um das AWK muss weiträumig gesperrt werden. Insgesamt müssen 470’000 Personen wegen des Tsunamis und des Reaktorunglücks evakuiert werden.
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Haiti 2010: Katastrophe in einem der ärmsten Länder der Welt
Kurz vor Feierabend am 12. Januar 2010 werden die Bewohner von Port-au-Prince aus ihrem gewohnten Alltag gerissen: Ein Erdstoss der Stärke 7,0 lässt die Hauptstadt von Haiti und die umliegenden Regionen erbeben. Die dicht bebaute und bevölkerte Metropole wird von der Katastrophe besonders hart getroffen. Ein grosser Teil der Gebäude ist von mangelhafter Bausubstanz und hält dem Beben nicht stand. Laut der haitischen Regierung fallen rund 300’000 Menschen der Katastrophe zum Opfer, was das Erdbeben zu einem der schlimmsten der letzten Jahrzehnte macht, auch wenn andere Quellen, wie ein Bericht der US-Regierung, von deutlich tieferen Opferzahlen ausgehen: Viele der Toten werden in Massengräbern beigesetzt und nicht erfasst, um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. Seit dem 18. Jahrhundert hat in Haiti die Erde nicht mehr so stark gebebt.
Wegen lang anhaltender Stromausfälle, blockierter Strassen und Mangel an schweren Rettungsgeräten kommen die Hilfskräfte nur schleppend in die betroffenen Gebiete ausserhalb von Port-au-Prince, was die Opferzahlen weitersteigen lässt. Die massive Zerstörung der Infrastruktur, darunter auch viele Spitäler, führt zu chaotischen Zuständen: Verletzte müssen zum Teil tagelang auf ihre Behandlung warten. Wegen Mangel an Hilfsgütern kommt es wiederholt zu Plünderungen.
Dezember 2004: Apokalypse im Ferienparadies
Es ist der Stephanstag 2004, Touristen und Einheimische geniessen ihre Ferien an den Stränden von Sumatra und den umliegenden Feriendestinationen, als um acht Uhr Ortszeit ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der Nordwestküste der Insel gewaltige Tsunamis auslöst. Die Flutwellen breiten sich ringförmig über den ganzen Indischen Ozean aus und treffen neben Indonesien auch in Sri Lanka, Thailand, Indien, den Malediven und Ostafrika auf Land, wo sie unfassbares Leid anrichten.
Die Opferzahlen müssen während der Rettungsarbeiten laufend nach oben korrigiert werden: 225’000 Menschen aus 14 Ländern finden den Tod, darunter auch 113 Schweizer. Die Katastrophe löst eine weltweite Solidaritätswelle aus: über 14 Milliarden US-Dollar werden für den Wiederaufbau gespendet.
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