Erdstoss nahe der Schweizer GrenzeErdbeben bei Singen lässt es auch im Weinland zittern
An der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz hat am Freitagnachmittag die Erde gebebt. Der Erdstoss mit Magnitude 3.2 dürfte auch im Norden des Kantons Zürich zu spüren gewesen sein.
Im Norden des Kantons Zürich hat sich am Freitagnachmittag ein Erdbeben ereignet. Wie der Schweizerische Erdbebendienst (SED) mitteilt, hatte das Beben sein Epizentrum nahe der deutschen Stadt Singen, also unmittelbar in der Nähe der Schweizer Grenze. Der Erdstoss erreichte eine Magnitude von 3.2 auf der Richterskala.
Gemäss SED ereignete sich das Erdbeben um 15.14 Uhr in einer Tiefe von rund 10 Kilometern.
In der direkten Nähe des Epizentrums dürfte das Beben deutlich verspürt worden sein. Aber auch im Kanton Schaffhausen und im Norden des Kantons Zürich, zum Beispiel im Weinland, wird es wohl dem einen oder anderen Bewohner aufgefallen sein – vermutlich als kurzes Ruckeln oder Zittern. Schäden sind bei einem Erdbeben dieser Stärke nicht zu befürchten.
Nicht ungewöhnlich für die Region
Für den Landstrich zwischen Schwarzwald, Schaffhausen und dem Norden des Kantons Zürich sind Erdbeben dieser Stärke nicht aussergewöhnlich. Das letzte vergleichbar starke Erdbeben ereignete sich hier 2016. Das Epizentrum lag ebenfalls nahe Singen. Damals kam es im Nachgang des Erdbebens zu rund 100 Nachbeben, sogenannten Mikrobeben. Die Fachleute des SED sprachen von einem regelrechten «Erdbebenschwarm».
Der Norden des Kantons Zürich gehört zumindest im Ansatz zu einer Zone in Süddeutschland, in welcher die Erdbebengefahr gegenüber dem Umland als erhöht eingestuft wird. Die Stadt Singen wird zum Beispiel vom Bundesland Baden-Württemberg in der Erdbeben-Gefahrenzone 2 (Stufen von 0 bis 3) klassiert. Heisst: In diesem Gebiet sind aufgrund verschiedener Faktoren (zum Beispiel der Beschaffenheit des Untergrunds) höhere Erdbeben-Intensitäten zu erwarten. Diese Erdbeben-Störungszone zieht sich vom Schwarzwald bis zum Bodensee.
Der Norden des Kantons Zürich ist dabei jedoch deutlich weniger erdbebengefährdet als andere Teile der Schweiz (zum Beispiel das Wallis oder die Region Basel).
Es muss mit Nachbeben gerechnet werden
Wie der Erdbebendienst mitteilt, kam es bis zum späteren Freitagnachmittag bereits zu 6 kleineren Nachbeben im Bereich des Epizentrums (Magnituden von 1.2 bis 2.0). In den kommenden Stunden und Tagen muss mit weiteren Nachbeben gerechnet werden. Ob es so wie 2016 erneut zu einem regelrechten Erbebenschwarm kommen wird, könne derzeit nicht abgeschätzt werden.
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