AboKolumne «Fast verliebt»Er: Optimist, lebensfroh. Sie: Pessimistin, bestens vorgewarnt
Gegensätzliche Lebenseinstellungen machen oft den Reiz in Beziehungen aus, doch sie können zum Problem werden — vor allem, wenn Kinder ins Spiel kommen.
«Na, du weisst ja, wie sie manchmal sein kann», sagt einer meiner Kollegen, der immer so positiv ist, dass er nie etwas Schlechtes über seine Frau sagen würde. Nur steckt er gerade in einer blöden Situation. Und ja, ich weiss, wie seine Frau manchmal sein kann.
Mein Kollege ist einer, der selbst die aufziehende Gewitterwolke am Sommertag in der Badi begrüsst («Super, dann muss ich ja jetzt gar nicht nachcremen!»). Zum Ausgleich hat er eine Pessimistin geheiratet, die bei azurblauem Himmel zum Sonntagsausflug gegen jede positive Wetterprognose den grossen Familienschirm mitnimmt. Man weiss ja nie! Im Allgemeinen sind die zwei ein prima Team: Er beruhigt sie, wenn sie wie Don Quijote gegen Windmühlen ankämpft. Und sie nimmt ihm manchmal die rosa Brille ab, damit er die Realität sehen kann.